Guten Tag! Es freut mich von Herzen, dass wir endlich wieder zum Gottesdienst versammelt sind. Euch, Maria, Josua, Ruth und Esther, hat der HERR eine erfüllte, reichhaltige Zeit in Korea geschenkt und euch auch wohlbehalten wieder zurückgebracht in euer Kernmissionsfeld, die Schweiz. Das ist ein Anlass sehr grosser Dankbarkeit. Der Segen, den ihr dort reichlich ausgestreut hat, bleibt auf euren Familienangehörigen in Korea! Der Sommer war für uns alle erlebnisreich. Sicher auch für dich, Ruth, mit deiner Reise nach Indonesien. Für Sibylle Grace und ich war dieser Sommer, einmal mehr, geprägt und reichlichst gesegnet durch unsere Ferien- und Kurzzeitmissionsreise in Griechenland. Dieses Jahr war dort Gottes Segen, Begleitung, Führung und reiche Gaben noch mehr zu spüren als andere Jahre, ja, vielleicht noch mehr als je zuvor! Diesen grossen Schatz an Erinnerungen und Dankbarkeit tragen wir nun in unserem Herzen, ganz weit in den Schweizer Alltag hinein. – Ja, wir waren als Touristinnen unterwegs. Aber auch als Besucherinnen vieler ganz lieber Freunde, die inzwischen genau wie unsere Familie geworden sind. Und wir waren als Jüngerinnen Jesu ausgesandt, mit Jesu Autorität, und hatten tatsächlich auch immer wieder mal die Gelegenheit, als solche zu wirken. Gott hat uns sogar ein Wort der Aussendung als Leitwort der Ferien mitgegeben: Lukas 9,1-6. Der Leitvers davon ist Lukas 9, Vers 2; lesen wir diesen gemeinsam:
und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und zu heilen die Kranken.
Lukas 9,2
Teil 1: Er gab ihnen Macht – Athen und Ikaria (19.-27.7.2025)
19. Juli 2025, vier Uhr morgens. Der Wecker klingelte, aber wach waren wir bereits. Und erfüllt von Vorfreude: Nun konnte kaum noch etwas dazwischenkommen, unser heissgeliebtes Griechenland wartete auf uns! Wir machten uns reisefertig und hörten noch Musik, darunter «King Of Kings» von Hillsong. Dabei mussten wir geahnt haben, wie viele Gründe wir in den nächsten gut vier Wochen noch haben würden, um den HERRN hoch zu preisen. Die Reise verlief problemlos und wir kamen mit kaum Verspätung in Athen an. Ja, anders als letztes Jahr, waren dieses Jahr die Flüge wesentlich pünktlicher, eine segensreiche Tatsache, die uns während unserer weiteren Reisen im Land begleiten würde. Wie immer, übernachteten wir eine Nacht in Piräus bei Athen und feierten unser Wiederkommen vorher mit einem köstlichen Nachtessen am Kleinen Hafen. Am nächsten Tag um 7.15 Uhr fuhr das Schiff auf die erste Insel: Ikaria. Nach einer ruhigen, sehr schönen Fahrt kamen wir am Frühnachmittag auf der Insel an. Unser klassisches Ferienleben begann: Herumreisen, Freunde und Bekannte Besuchen, Baden im Meer, köstliches Essen und Trinken. Es tat uns in den Grundfesten gut! Ich erholte mich in Rekordschnelle von Stress und Nervosität, die ich noch aus der Zeit vor den Ferien mitgebracht hatte. Stattdessen waren da die Macht und Kraft von Gott, der uns hier kostbar gebrauchen wollte! Am 20. Juli war Sonntag, und wir feierten unseren ersten Kurzgottesdienst des Urlaubs. Dabei betrachteten wir das Ferienleitwort und bekamen eine wunderschöne geistliche Orientierung. Mehr als dankbar fand ich mich in meinem Lieblingsland wieder, auf ein turbulentes Jahr zurückblickend. Alles in und um uns glich einem einzigen Fest… Mit der Zeit hatten wir unser Leitwort weniger auf dem Schirm. Wir wollten vor allem geniessen – und doch hatten wir immer das Bewusstsein, dass wir als Segen für andere Menschen unterwegs waren. Und so gaben wir jede Menge positive Energie weiter, hatten es super schön mit den lieben Personen um uns und taten und sagten oft das, was für die Leute gerade am meisten Nutzen hatte und Freude brachte. Einer unserer engsten Freunde ist der Taxifahrer Zacharias, ein Mann mit einem ganz guten, reinen Herzen; unsere gegenseitige Zuneigung ist sehr gross und tief. Zuerst allerdings glaubten wir, ihn verloren zu haben, denn wir hatten seine Telefonnummer nicht mehr. Da beteten wir, und Gott fügte es, dass unsere Vermieter seine Nummer fanden. Unsere und Zacharias’ Wiedersehensfreude war riesig! Von da an fuhren wir regelmässig in seinem Taxi. Wissend, dass Taxis auf der Insel Ikaria Mangelware sind, war es für uns ein ganz besonderes Privileg und Anlass zu grosser Dankbarkeit, Zacharias als Fahrer jeweils zur Verfügung zu haben. Unsere Zeit auf Ikaria, wie später auch auf den anderen Inseln, war ganz unbeschwert. Und doch dachte ich ab uns zu an meine Arbeit. Ich hatte so einen anspruchsvollen Chef und hatte unter seiner Kritik sehr gelitten, auch unter Jobverlustangst. War die Stelle wirklich die richtige für mich? Noch gab mir der HERR keine klare Orientierung deswegen. Ich sollte sie aber noch bekommen, gegen Ende der Ferien. – Auf Ikaria hatten wir mehrere Gelegenheiten, um geistliche Gespräche mit Freunden zu führen. Indessen übte ich nur für mich vor Sibylle, wie ich auf Griechisch das Evangelium verkünden könnte. Aber wir liessen immer mal wieder Zettel mit griechischen Bibelversen auf Tischen und Sitzen liegen, im Vertrauen, dass der HERR etwas damit machte. Sein Wort kommt nicht leer zu ihm zurück, sondern richtet aus, was sein Wille ist. – Am Abend des 23. Juli hatten wir es mit einer Freundin extrem schön. Es passte einfach alles, der Abend wurde schön wie im Paradies. Aus Dankbarkeit betete ich für mich, dabei Jesus dazu einladend, mehr und mehr die Herrschaft über mein Leben zu übernehmen. Einmal mehr wallte in meinem Herzen der grosse Wunsch auf, Gottes unendliche Güte möge mich zur ganzheitlichen Busse leiten. Und ich erkannte, dass der reiche Segen, den wir vor Ort erfuhren, sich aus der gleichen Quelle speiste wie das, was der Christus am Kreuz getan hat, auch für mich. – Wir nutzten die Zeit auf Ikaria ganz aus. Manchmal strapazierten wir aber auch unwillentlich Taxifahrer:innen, die ihren Nachtschlaf arg reduzierten, um uns zur gewünschten Zeit herumzufahren. Am letzten Abend waren wir nochmals in der Taverne unserer besten Freundin auf der Insel. Es wurde super schön, aber auch spät, wir zwei tranken zu viel Wein… und doch half der HERR uns, am anderen Morgen problemlos nach vier Uhr aufzustehen. Denn unsere Weiterreise mit dem Morgenflug stand an. Alles verlief ohne Zwischenfälle. Auch wenn wir in Athen umsteigen mussten und die Zeit echt knapp bemessen war. Es hiess schon «Last Call» für unsere Anschlussmaschine, als wir endlich auf dem Flughafen waren. Aber Gott sei Dank, ging alles gut. Glücklich kamen wir am Mittag des 27. Juli auf unserer zweiten Insel, Chios, an.
Teil 2: Weder Stab noch Tasche, dafür Gottes Segen – Chios (27.7.-4.8.2025)
Auf der zweiten Insel, der geliebten Mastixinsel Chios, ging unser Ferienleben ungetrübt und unverändert weiter. Und mit diesem auch die Gelegenheiten, geistliche Gespräche zu führen und Gutes zu tun. Am Abend des 27. Juli besuchten wir zwei liebe Freund:innen von uns im Südosten der Insel, die einen Keramikladen betreiben. Wir genossen ihre Gemeinschaft sehr. Dabei erfuhren wir, nebst erfreulichen Neuigkeiten, dass der Staat die Beiden abzockte. Empört über die Ungerechtigkeit und wissend um die prekäre Lage der Beiden, kauften wir ihnen ihr wertvollstes Objekt ab: eine spezielle Vase. Handgefertigt von ihnen, wie alle anderen Objekte auch waren. Wir kratzten das Geld dafür buchstäblich in unseren Bauchtaschen zusammen. Diese Tat berührte die zwei tiefgehend und gab unserer Freundschaft noch mehr Tiefe und Reinheit als vorher schon. Noch mehrmals während unserer Aufenthaltszeit auf Chios besuchten wir die Beiden. Und jedes Mal schwirrte genau dieser neue Spirit der Freundschaft zwischen uns und in unseren Herzen. Zudem wussten wir, dass es nicht selbstverständlich war, dass wir vier da zusammentrafen. Im Winter hatte die Frau nämlich einen Verkehrsunfall gehabt, bei welchem ihr Auto herumgeschleudert worden und an mehrere Hindernisse geprallt war. Die Frau hätte bei dem Unfall sterben können, aber der HERR bewahrte sie und sie wurde sogar nur leicht verletzt. Das war und ist ein weiterer Anlass zu ganz grosser Dankbarkeit. Noch leidet sie aber unter einem schmerzenden Rücken. Am 29. Juli, als wir sie und ihren Partner nochmals besuchten, leisteten wir deshalb kurz für sie Fürbitte. Sibylle Grace sprach das Gebet und legte der Freundin dazu die Hand auf. Gott erhörte uns, und die Schmerzen unserer Freundin wurden etwas weniger. Das ist nicht unser Verdienst, sondern allein Gottes Gnade. Es ist nicht der Stab oder die Tasche unserer eigenen Klugheit oder Zuneigung, sondern die genuine Ausrüstung mit dem, was der HERR uns gibt! – Ebenso war es nicht meine eigene Klugheit, sondern die Führung des Heiligen Geistes, als ich einmal bei einem uns gut bekannten Taxifahrer das Evangelium erwähnte. Es war nur ein Satz, als wir es kurz von unserer Religion hatten; er lautete wohl etwa so: «Auch wir glauben, dass Jesus zur Errettung von uns Sündern am Kreuz gestorben ist.» Das war ein kleiner, aber intensiver, wunderschöner Augenblick. Schade, dass sich danach keine solche Gelegenheit mehr ergab, direkt das Evangelium zu thematisieren. – Wir waren weiterhin einfach glücklich auf der Insel Chios und genossen die Zeit unbeschwert. Der Modus der allgemeinen Freude war es denn auch, der mich dazu bewegte, am 31. Juli ein potenziell gewichtiges Gebet zu sprechen. In einer Kirche betend, sagte ich Jesus, er solle fortan über mein Leben herrschen. Als ich dies gesagt hatte, spürte ich zwar, dass noch keine innerliche Veränderung in mir eingetreten war. Aber ich merkte überdeutlich, dass Jesus ganz Ohr gewesen war und mein Anliegen aufgenommen hatte. Und ich war und bin gespannt, was er mit meinem Gebet machen wird. Dass er etwas machen wird, ist gewiss, und es wird sich bis dahin wohl nicht lange hinziehen. – Am 1. August hatten Sibylle Grace und ich untereinander ein tiefsinniges Gespräch über die Grösse des HERRN. Dabei wurde uns neu bewusst, wie sehr der HERR, der Allmächtige, sich aus Liebe zu uns zurücknimmt und sich immer wieder auf unser Niveau hinunterbegibt. Das hat mir und auch Sibylle Grace Freude, Dankbarkeit und Erstaunen ins Herz gegeben. Gottes Güte und Grösse lassen sich in keine Worte fassen! Im Unterbewusstsein begleitete mich dieses Wissen, zumindest als schönes, tiefes Gefühl, während unserer restlichen Tage auf der geliebten Insel. Wir kosteten diese Zeit noch aus, und die Zeit verging trotz intensiven Erlebens der Tage rasend schnell. Viel zu bald war er da, der 4. August, der Tag unserer Weiterreise. Wir würden nun die Nordinseln verlassen, mit denen wir uns besonders verbunden fühlen (und wo uns dieses Jahr eine Einheimische gesagt hat, dass wir bestimmt griechisches Blut haben, das würde man an unserer Liebe zum Land und an unserem Aussehen merken). Am Morgen des Abreisetages nahmen wir mit einem erfrischenden Bad im Meer Abschied von Chios. Das Wasser war kühl, aber dank Antiallergika konnte auch Sibylle Grace, die eine Wasser- und Kälteallergie hat, das Bad unbeschwert geniessen. Einmal mehr wurde uns bewusst, was für ein Segen das war! Dann packten wir unsere Sachen und schon bald ging die Reise los. Auch diesmal ein Binnenflug mit Umsteigen in Athen. Und dieses Mal verlief alles vollkommen problemlos, ohne Sporteinlage in Athen, um den Anschlussflieger noch zu bekommen. Und so kamen wir mitten am Abend des 4. August etwas müde, aber entspannt und hochzufrieden auf Kreta an.
Teil 3: Wo ihr in ein Haus geht, da bleibt – Kreta (4.-17.8.2025)
Dieses Jahr hatten wir mehr Tage auf Kreta als andere Male. Zuerst dachten wir, wir würden dort in aller Regel einfach gewöhnliche Touristinnen sein. Aber dann erlebten wir, wie sehr man uns schätzte, als Freundinnen bzw. Bekannte, aber auch als solche, die das Land und die Sprache wirklich lieben und schätzen. Und so begleitete uns Gottes Segen auch auf dieser Insel, wo immer wir gerade unterwegs waren. Das Ferienleben auf Kreta war ein einfaches, genussvolles. Dort ist alles auf den Tourismus ausgerichtet und es hat eine super Infrastruktur und viel Komfort. Und so genossen wir die Zeit auf der Insel unbeschwert. Wie auch auf den anderen Inseln, schrieb ich jeden Morgen meine Stellungnahme zum Täglichen Brot. Vielleicht noch mehr als auf den anderen Inseln, bekam ich auf Kreta dadurch spannende und hilfreiche Erkenntnisse über die Eigenschaften Gottes und Jesu. Auch durch Gebete tagsüber, etwa in Kirchen, wie sie wir auch auf Kreta besuchten, hielt ich den Kontakt mit dem HERRN aufrecht. Und so bekam ich von ihm auch die Orientierung, nach der ich gesucht hatte: Ich beschloss, in meinem Job zu bleiben. Ich musste meinen Vorgesetzten also nichts Gegenteiliges melden, und das machte mich gut erleichtert. – Am 7. August besuchten wir auf einem Ausflug das schöne alte Kloster Chrysoskalitissa ganz im Nordwesten der Insel. Wir nutzten die Zeit auch für zwei Gebete; dabei sagte ich dem HERRN, er möge mein Leben für sich fruchtbar machen. Einen Tag später gingen wir in einem Bergdorf im Heraklion-Distrikt liebe Freunde besuchen. Ich kannte das Dorf bereits, Sibylle Grace noch nicht. Sie betrat damit eine Gegend, die bis dahin wie sakrosankt war, es war mein Gebiet. Aber mein Schmerz, die Orte nun mit meiner Schwester teilen zu müssen, währte nur kurz. Bald war da einfach nur die Freude der wunderschönen Gemeinschaft mit unseren Freunden. Ebenfalls anwesend war die Mutter dieser Freunde, der wir vor ein paar Jahren eine wichtige Operation bezahlt hatten. Die Frau leidet an Demenz, aber sie freute sich dennoch sehr über unsere Anwesenheit und blühte richtig auf. Herzliche Gespräche, leckeres Essen, sehr gute lokale Musik ab YouTube und sogar ein gemeinsamer Tanz prägten die Zeit. Als Sibylle und ich wieder gingen, war unser Herz angefüllt mit Glück. Dies, aber auch die Geistlichkeit des Ortes, bewegte meine Schwester dazu, etwas zu tun, das ich nicht erwartet hätte. Als wir vor einer Kirche in einem anderen Dorf beteten, leistete sie unter anderem, auf ihre ehrlich-natürliche Weise, kurz Fürbitte für ihre Erzfeindin! Mir blieb schier der Atem weg, weiss ich doch, was jene Frau meiner Schwester einmal angetan hatte… Unsere Freude nahmen wir auch in die nächsten Tage auf Kreta mit. Unter anderem auf einen zweitägigen Ausflug in den Osten der Insel, wo wir eine Nacht in der super schönen Stadt Sitia übernachteten. Am nächsten Tag entdeckten wir ein paar Bergdörfer dort in der Nähe, bevor es wieder zurück in den Inselwesten ging. Wir übernachteten in einem grossen, recht luxuriösen Hotel. In dieses hatte man uns umgebucht, weil das Hotel, in dem wir eigentlich hätten übernachten wollen, überbucht war. Wir schliefen zwar in den besten Betten, in denen wir je gelegen hatten, aber da wir das Fenster offen und keinen Mückenspray mitgenommen hatten, nervten uns Moskitos und minderten unsere Schlafdauer und -qualität. Nichtsdestotrotz waren wir am anderen Tag sehr gutgelaunt und genossen ein reichhaltiges Frühstück und dann ein Bad am hoteleigenen Strand. Durch den Luxus wurde uns erst bewusst, auf welchen Komfort wir verzichteten durch unser Wohnen bei unserer Freundin, in einem einfachen Mietzimmer. Dort sind wir jedes Jahr, und Gott belohnt unsere Treue zu Freundin und Familie. Wo ihr in ein Haus geht, da bleibt, bis ihr weiterzieht, heisst es im Vers 4 des Ferienleitwortes. Wir helfen also nicht nur mit einem finanziellen Zustupf der Vermieterfamilie, die nicht viel Geld hat. Sondern wir tun auch Gottes Willen, wenn wir bei ihr wohnen während unseres Kreta-Aufenthaltes. – Wir hatten auch hier viele gute Gespräche mit Freunden und Bekannten, aber auch mit Leuten, die wir zum ersten Mal sahen. Aber die Themen waren in aller Regel nicht glaubensbezogen. Dennoch waren die Gespräche gesegnet. Besonders in Erinnerung bleibt mir eine Taxifahrerin, die uns die verschiedensten Dinge über Alltag, Traditionen, endemische Pflanzen und dergleichen erzählt hat, die es auf Kreta gab und gibt. Sie war uns wie eine Lehrerin der kretischen Kultur, und obwohl wir schon zum 24. Mal auf Kreta waren, lernten wir durch sie doch einiges dazu. Während wir ihren Ausführungen lauschten, spürten wir eine reiche, tiefe Liebe zu Kreta. Ebendiese Liebe brachte uns übrigens dazu, immer wieder kurze Gedichte über die Insel und deren Orte zu dichten. Als wir am 12. August uns tagsüber trennten, um je eigene Freunde zu besuchen, machte ich spontan eines dieser Gedichte für eine Stadt im Süden der Insel, die ich vorher noch nicht gekannt hatte. Der Taxifahrer, mit dem ich unterwegs war, staunte ab dem Reim nicht nur über mein dichterisches Talent, sondern auch über meine Verbundenheit mit Kreta. Ja, Bewunderung über unser Dichten und über unsere Griechischkenntnisse waren etwas, das uns all die Ferientage immer wieder zuteilwurde. Wir waren darüber sehr zufrieden, vielleicht auch mal stolz. Aber doch schützte uns der HERR vor Überheblichkeit. – Ebenfalls auf meiner Alleinrunde hatte ich ein tiefsinniges Gespräch mit einer deutschen Touristin. Dabei nahm ich ihr Gebetsanliegen für eine Stelle auf, die sie unbedingt wollte. Wir unterhielten uns auch über Glaubensdinge. Sie glaubt an Gott und Jesus, aber auch an Esoterik. Nach unserem spannenden, herzlichen Gespräch betete ich nicht nur für ihre Anliegen. Sondern auch, dass sie erkennen möge, dass alles Gute seine Quelle allein im HERRN hat und nicht in irgendwelchen Energien. Und noch jetzt habe ich diesen Wunsch für sie, ebenso wie den, dass sie sich auf Gottes Wort fokussieren möge und nicht aufs Kartenlegen. Der Weg dieser lieben Frau ist schon ganz nahe am richtigen, weil sie Jesus kennt. Möge sie den Christus erleben und von da an ihm allein anhangen! – Am 13. August bereisten wir die Inselmitte. Wir besuchten mehrere Bekannte und schliesslich hielten wir uns am Stausee von Kournàs auf, wo wir ein köstliches, üppiges Mittagessen genossen. Dann fuhren wir auf dem See eine Runde Pedalo. Dieses Jahr hatte der See sehr wenig Wasser. Was uns in ‘Seenot’ brachte, als wir eine Stelle mit niedrigem Wasser überfuhren. Wir liefen auf Schlamm auf und konnten uns aus eigener Kraft nicht mehr aus dieser Lage befreien. Gott sei Dank, hatte es noch einige weitere Pedalofahrer:innen, und einer von diesen zog unser Pedalo wieder in sichere, tiefere Wasser. Möge der HERR unseren Helfer segnen! – Am Abend desselben Tages besuchten wir, wieder in unserer Wohnstadt Chania, ein Konzert. Es war ganze drei Jahre her, seit wir das letzte Mal kretische Musiker live gehört hatten. Diejenigen beiden Musiker und Sänger, die diesmal auftraten, waren wirklich lokale Stars: Vater und Sohn Kounalis. Entsprechend hatte es viele Leute am Konzert. Sibylle und ich blieben bis zum Ende und genossen die herrliche Musik, während wie Souvlaki assen und Wasser und Bier tranken. Immer wieder spielten die Beiden mit ihrer Musikgruppe Lieder, die wir kannten und die wir begeistert mitsangen. Das grosse Highlight aber kam am Schluss. Als die Musiker von der Bühne kamen, kreuzte der ältere der lokalen Stars, Dimitris Kounalis, unseren Weg. Wir wussten gleich: Das ist er, der grosse, berühmte Dimitris! Er sah uns, wir bedankten uns für die tolle Musik und wir kamen kurz ins Gespräch. Der Mann war sehr freundlich zu uns und es war ihm anzusehen, dass wir ihm sympathisch waren. Das war für ihn ein toller Moment, für uns war es ein ganz grosser Glücksmoment! Dieser gab uns ganz viel Power, und wir schwebten förmlich vom Konzertplatz weg. Noch tags darauf zehrten wir von den wunderschönen Eindrücken vom Konzert. – Inzwischen waren unsere letzten Ferientage angebrochen. Diese kosteten wir noch voll aus, und entsprechend waren sie von Reisen, Genuss, tollen Gesprächen und wohltuendem Baden im Meer geprägt. Das Wasser war deutlich ruhiger als noch in den ersten Tagen auf Kreta, sodass das Schwimmen ein Hochgenuss war. Nur einen Moment, am zweitletzten Abend, hatten Sibylle und ich es wegen eines unnötigen Streits nicht schön zusammen. Doch dann versöhnten wir uns wieder, und der letzte ganze Tag wurde immer toller, angefüllt mit Eindrücken von der Gegend von Rethymno, und er endete mir bestem Essen, feinem Retsina und super schöner Gemeinschaft mit lieben Leuten in Rethymno. Zu fortgeschrittener Stunde fuhren wir per Taxi zurück nach Chania und hörten dabei tolle lokale Musik. Auch der Tag der Abreise begann noch in der Umarmung der geliebten Stadt, und uns reichte die Zeit nicht nur für feines Essen, sondern auch noch für einen Ausflug auf die nahegelegene Halbinsel Akrotiri. Dort besuchten wir ein kleines, schmuckes Dorf, in welchem wir mit ein paar sehr lieben Einheimischen sprachen. Danach besuchten wir das Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit. Das ist das schönste, prachtvollste Kloster, das wir je gesehen haben! Die Stimmung darin war besinnlich und brachte uns in einen schönen, ruhigen, geistlichen Modus. Viel zu früh war es Zeit, zurückzugehen, unser Gepäck zu nehmen und zum Flughafen zu gehen. Eine super gemütliche Busfahrt nach Heraklion, eine kurze Taxifahrt, und dann waren wir, zur idealen Stunde, auf dem Flughafen. Einchecken, Kontrollen, alles verlief reibungslos. So reibungslos, dass der Personenscanner nicht einmal piepste, der normalerweise bei mir angibt, weil ich ein künstliches Hüftgelenk mit Metallelement habe. Recht pünktlich flogen wir dann mit der herzigen Edelweiss-Maschine von Kreta weg, zurück in die Schweiz. Auf dem entspannten Flug liessen wir Ferieneindrücke Revue passieren und stellten uns auch wieder auf das Leben in unserem Heimatland ein. Wobei, kann man da von Heimat sprechen, wo wir doch Griechenland so sehr lieben und uns damit so verbunden fühlen? Wie dem auch sei, wir landeten nach den zwei Stunden und 45 Minuten Flug mit kaum Verspätung in Zürich. Anders als letztes Jahr, kam unser Gepäck rasch und es hatte dann noch Züge nach Bern respektive Basel! Und so kam es, dass wir, als es gegen ein Uhr morgens zuging, je wieder bei uns zu Hause ankamen. Angefüllt mit den allerschönsten Erinnerungen und Eindrücken und mit neuer Gelassenheit und Energie für den Schweizer Alltag. Und beseelt mit einem herrlichen Gedanken: Griechenland, so Gott will, kommen wir nächsten Sommer wieder!
Zum Schluss:
Lesen wir nochmals den Leitvers, den Vers 2: «und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und zu heilen die Kranken.»
Ich bin dem HERRN tief dankbar für diese Reise prallvoll von Segen. Beste Gesundheit, problemlose Reisen, herrlich schöne Momente mit lieben Personen, Genuss und Erholung prägten sie. Der HERR machte zudem sein Wort aus Lukas 9,1-6 wahr. Wir bekamen von ihm nicht nur den Missionsauftrag, sondern auch so viel Kraft, dass wir uns manchmal wie unbesiegbar fühlten. Wir nahmen zwar Geld, Ersatzkleidung und dergleichen mit. Aber wir verliessen uns doch immer auf den HERRN, der uns in seiner grenzenlosen Gnade zuverlässig begleitete, Organisation und Timing zum Besten führte und uns immer wieder Gelegenheiten und Ideen gab, wie wir anderen sein Wort weitergeben konnten. Wir heilten zwar keine Kranken, aber wir erfrischten kummervolle, müde Herzen, was bisweilen ihrer Heilung recht nahekam. Wir trieben keine Dämonen aus, aber verbannten viele Einflüsse des Satans effizient aus unserer Gefühls- und Gedankenwelt – nicht zuletzt darum blieben Sibylle und ich auch immer friedlich, bis auf einen einzigen Moment eines unnötigen Streits. Wir zogen nicht von Dorf zu Dorf, sondern von Insel zu Insel. Und der HERR belohnte unsere Treue gegenüber unseren Freunden mit Augenblicken erlesen schöner Gemeinschaft. Uns wird der Griechenlandsommer 2025 für immer in allerbester Erinnerung sein als einer der schönsten überhaupt je! Er hatte einfach das gewisse Etwas. Und dieses kam direkt vom HERRN in seiner Heiligen Dreieinigkeit. Einem solchen liebenden, gnädigen, all-gütigen Gott will ich anhangen und keinem sonst. Und wer weiss, vielleicht war dieser Sommer für mich der Startschuss dazu, Jesus endgültig die Herrschaft über mein ganzes Leben zu geben?