Daniel nahm sich in seinem Herzen vor

Daniel 1,1-21

Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, dass er sich mit des Königs Speise und mit seinem Wein nicht unrein machen wollte, und bat den obersten Kämmerer, dass er sich nicht unrein machen müsste.

Daniel 1,8

Das neue Jahr hat angefangen. Wir haben letzte Woche über die Hingabe von Jesus gelernt, wie er sich selbst für die Rettung der Menschen hingeopfert hatte. (Mk. 10, 45) Er ist der Anfänger und Vollender des Glaubens. Er hätte Freude in der Welt haben können, aber er erduldete das Kreuz und achtete die Schande gering. (Heb. 12,2) Als Sohn Gottes war er rein. Er war heilig. Am Kreuz hielt er auch die Reinheit für Gott. Als Lamm Gottes war er rein und makellos. 

Vor 2500 gab es einen Jüngling. Er hiess Daniel. Das bedeutete etwa «Gott hat Recht verschafft.» Er hielt die Reinheit des Glaubens, obwohl sein Land durch Babel untergegangen war. Er traf die Entscheidung, dass er seinen Glauben an Gott bis zum Tod reinhalten wollte. Gott segnete diesen Entschluss. Daniel übte einen grossen Einfluss auf den Götzenkult in Babel aus. Lasst uns auch wie Daniel einen reinen Glauben an Gott haben. Jedes Jahr haben wir die Möglichkeit, viele Entscheidungen zu treffen. Lasst uns insbesondere unseren Glauben reinhalten. Was für ein grosser und herrlicher Segen ist es, dass wir vor Gott als reine Menschen leben können. Ich möchte auch einen solchen reinen Glauben an Gott bis zum Ende des Lebens halten. Möge Gott uns helfen, dass wir auch wie Daniel einen solchen Glaubensentscheidung in die Tat umsetzen können. 

Teil 1. Daniel, der in der Krise war. (Verse 1-7)  

Wie oft treffen wir auf Krisen im Leben? Im Glaubensleben gibt es keine Ausnahme. Wir treffen immer viele Krisen im Glauben. In einem solchen Moment gibt es zwei Wahlen. Entweder, dass man in der Krise untergeht, oder dass man die Krise überwindet. Auf welcher Seite stehen wir? Wir sollen erkennen, dass wir auch in der Krise an die Hand Gottes und an den Plan Gottes glauben. Amen. 

Lesen wir gemeinsam den Vers 1.: «Im dritten Jahr der Herrschaft Jojakims, des Königs von Juda, zog Nebukadnezar, der König von Babel, vor Jerusalem und belagerte es.» Israel war in den Nord- und Südreich getrennt. Das Nordreich wurde schon durch Assur zerstört. Nun war das Südreich auch fast von Babel erobert. Das Volk Gottes wurde von Babel gefangen genommen und nach Babel verschleppt. Sie gehorchten nicht Gottes Wort. Sie dienten den Götzen von Kanaan. Sie verliessen Gott und verrieten ihn. Viele Propheten warnten ihren Götzendienst, aber sie wollten nicht davon abkehren. Gott setzte sie als königliche Priesterschaft und heiliges Volk ein. Aber sie verloren ihre geistliche Identität und ihren geistlichen Segen. Der König Jojakim hörte auch nicht auf Gottes Warnung. Sein Ende war auch elend gemäss 2. Chronik 36, 6: «Und Nebukadnezar, der König von Babel, zog gegen ihn herauf und legte ihn in Ketten, um ihn nach Babel zu führen.» Nun wurden sie untergegangen. 

Aber Gott gebrauchte Nebukadnezar, den König als Werkzeug, damit sich sein Volk zu dem Herrn bekehrten würde. Lesen wir gemeinsam Vers 2.: «Und der Herr gab in seine Hand Jojakim, den König von Juda, und einen Teil der Geräte aus dem Hause Gottes. Die liess er ins Land Schinar bringen, in den Tempel seines Gottes, und tat die Geräte in die Schatzkammer seines Gottes.» In dem Untergang Israels gab es auch die Hand Gottes. Gott hatte auch in seinem Volk eingegriffen. Gott war souverän über die Macht der Welt. 

Daniel wurde als Gefangener nach Babel genommen. Er erhielt mit drei Freuden vom König die Güte. Sie konnten die beste Speise und die beste Ausbildung bekommen. Sie bekamen auch einen neuen Namen, Daniel Beltschazar und Hannaja Schadrach und Mischael Meschach und Asaria Abed-Nego. 

Sie hatten ihr eigenes Land verloren. Sie verloren ihre Familie, ihre Verwandten und ihre Heimat. Sie verloren alles mit dem Untergang ihres Landes. 

Viktor Frankl (1905-1997) war ein jüdischer Mann, der während des zweiten Weltkriegs in Auschwitz inhaftiert war und überlebte. Als Neuropsychiater wurde er 1942 im Alter von 37 Jahren in ein Gefangenenlager gebracht, wo er von der Angst vor dem Tod erschüttert wurde. Dann steckte ihm jemand einen kleinen Zettel in seine Gefängnisuniform. Als er das Wort «Liebe Gott mit ganzer Seele und Kraft» sah, beschloss er, dass er leben würde, um den Sinn des Lebens zu finden, den Gott ihm gegeben hat, egal was passiert. Dieser Glaube an Gott hat ihn gerettet. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde er ein grosser Arzt, der viele Menschen rettete, indem er eine Psychotherapie-Theorie namens Logotherapie erfand. Er wurde in Auschwitz gefangen genommen, überlebte er aber als Berufstätiger und trug zur Geschichte der Menschheit bei.

Teil 2. Daniel überwand die Krise. (Verse 8-21) 

Daniel wurde als Gefangener nach Babel gebracht, aber eigentlich war er ein Profi. Viele in einer solchen Situation, als ein Häftling, würden aufgeben. «Was kann ich tun? Ich bin verzweifelt. Ich gebe mich meinen negativen Gedanken hin, mein Leben auf. Es gibt keine Hoffnung für morgen.» Aber der Profi kommt über die Situation hinweg. «Ich finde einen Ausweg, egal wie schwierig es ist. Ich überwinde es. Ich hoffe auf morgen.» 

Lesen wir gemeinsam Vers 8:

Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, dass er sich mit des Königs Speise und mit einem Wein nicht unrein machen wollte, und bat den obersten Kämmerer, dass er sich nicht unrein machen müsste.

Daniel hatte die Güte des Königs. Darin erkannte er aber eine Gefahr. Wie herrlich ist es, dass er täglich die Speise Königs geniessen konnte. Aber er betrachtete diese Güte als Gifte, die seinen Glauben verderben machen. Der König gab ihnen die Nahrung, die der König bestimmt hatte. Das Fleisch wurde zuerst den Götter von Babel serviert.

Das machte Daniel, sein Gewissen und seinen Glauben an Gott unrein. Er war ein Gefangener, aber er wollte nicht als einer der Götzens leben. 

Wie wurde Daniel in seiner Position als Gefangener zum Profi? Zuerst wurde er Profi, weil er sich dazu entschied. Daniel wurde während der Herrschaft von Nebukadnezar gefangen genommen. Nebukadnezar brauchte kompetente Leute in seinem Reich. Daher bildeten sie fähige Gefangengenommene auch aus. Zu dieser Zeit war Daniel ca. 14 Jahre alt. (Vergleiche mit Vers 21)

Sein Glaube war die geistliche Entscheidung. Daniel wurde von Babel gefangen genommen, als sein Land zusammenbrach. Durch die Gnade Gottes wurde er als staatlicher Stipendiat für Babel ausgewählt und erhielt eine gute Gelegenheit, nach der Ausbildung einen Regierungsposten zu besetzen, aber er musste die staatlich festgelegte Bildungspolitik befolgen. Die Erziehenden durften nur das vom König bestimmte Essen zu sich nehmen. Das Essen war ein Opfer an das Götzenbild, sodass Daniel beschloss, sich nicht zu entweihen. Es war gegen den Befehl des Königs und hätte seinen Tod bedeuten können.  

Daniel traf trotzdem eine wichtige Entscheidung. «Daniel wird sich nicht mit dem Essen und dem Wein des Königs, den er trinkt, beflecken». Er beschloss, nur Gemüse statt Fleisch zu essen. Das war keine leichte Entscheidung. Man könnte es als einen Akt der Missachtung der Befehle des Königs ansehen. Aber er entschied sich, seine Heiligkeit zu schützen. Gott gab Daniel die Gnade, dass ihm der oberste Kämmerer günstig und gnädig gesinnt war. Er fürchtete sich vor dem Befehl des Königs. Aber Daniel ermutigte ihn, sich um diese Sache keine Sorgen zu machen. Lesen wir gemeinsam die Verse 12 und 13: «Versuch’s doch mit deinen Knechten zehn Tage und lass uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken geben. Und dann lass dir unser Aussehen und das der jungen Leute, die von des Königs Speise essen, zeigen; und danach magst du mit deinen Knechten tun nach dem, was du sehen wirst.» 

Was wirklich erstaunlich ist, dass Gott, der Daniels religiöse Entschlossenheit sah, das Herz des Erziehungsdirektors bewegte. Wie Daniel fragte, würde der oberste Kämmerer vegetarische Gerichte liefern, keine vom König bestimmten Speisen.

Was passierte danach? Lesen wir gemeinsam Vers 15: «Und nach den zehn Tagen sahen sie schöner und kräftiger aus als alle jungen Leute, die von des Königs Speise assen.»

Wir sollen nicht ein Profi sein, der vom Problem gefangen genommen wird, sondern ein Profi, der das Problem verändert. Überraschenderweise erschienen Daniel und seine drei Freunde schöner, bequemer und gesünder als die Menschen, die das Essen des Königs assen.

 Die Entschlossenheit des Glaubens brachten den vier Freunden die Gnade Gottes. Sie danken Gott. Sie sangen zu Gott in der schwierigen Lage. Obwohl sie ihr Land an Babel verloren hatten, wollten sie nicht ihren Glauben an Gott, ihre Reinheit für ihren Glauben und ihr Herz von den weltlichen Götzen verlieren. Statt den königlichen Speisen assen sie täglich Gottes Wort und Gottes Kraft. Sie vergassen weder ihn noch seine Güte. Gott allein war genügend für sie. Mit ihm waren sie zufrieden. Ihr reiner Glaube gegenüber Gott machte ihr Gesicht schöner, gesünder und gnädiger. Ihr reiner Glaube an Gott übte einen grossen Einfluss auf andere Menschen aus. 

Jesus besiegte auch die Prüfung des Teufels, indem er das Wort von 5.Mose 8,3 zitierte: «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des Herrn geht.» In der schwierigen Lage sollen wir nicht unseren Glauben verlieren, nicht aufgeben und uns auf Gott verlassen. Wenn wir bei irgendeiner Prüfung auf Gott vertrauen, wird er uns führen. 

Gott segnete sie weiter. Lesen wir gemeinsam Vers 17: «Und diesen vier jungen Leuten gab Gott Einsicht und Verstand für jede Art von Schrift und Verstand für jede Art von Schrift und Weisheit. Daniel aber verstand sich auf Gesichte und Träume jeder Art.» 

Was hat Gott Daniel und seinen drei Freunden gegeben? Er gab ihnen Gottes Einsicht und Gottes Verstand. Sie gaben Gott ihren Respekt und alle Ehre der Welt.  Ihr Lebensziel war nicht es, im Königshof gut zu essen, gut zu trinken oder eine gute Ausbildung zu machen. Sie wollten den wahren Gott allein mit ihrer Kraft dienen und ihn allein lieben. Unter allen Götzen wollten sie nur den Namen des Herrn in die Höhe bringen. Ihr Lebensziel war richtig. Sie wollten Gott allein als Lebenspriorität setzen.  

Gott segnete sie noch mehr, als sie zuerst Gott als das Wichtigste dienten. Lesen wir gemeinsam die Verse 19 bis 21: « Und der König redete mit ihnen und es wurde unter allen niemand gefunden, der Daniel, Hananja, Mischael und Asaria gleich war. Und sie wurden des Königs Diener. Und der König fand sie in allen Sachen, die er sie fragte, zehnmal klüger und verständiger als alle Zeichendeuter und Weisen in seinem ganzen Reich. Und Daniel blieb im Dienst bis ins erste Jahr des Königs Kyrus.»  

Sie hatten auch alle Trainingseinheiten absolviert und ein Interview vor dem König gemacht. Aber sie waren zehnmal klüger und besser als alle Gelehrten von Babel. Gott schätzte sie auch und halfen ihnen in allen Bereichen. Sie bekamen noch mehr Güte des Königs. Warum? Haben sie noch mehr gearbeitet? Haben sie noch mehr gelernt? Vielmehr hatten sie noch Risiko und Gefahr wegen ihrer Glaubensentscheidung. Aber Gott gab ihnen mehr Segen und Gnade, weil sie auf Gott allein vertrauten. 

Mose fragte ernsthaft die zweite Generation in der Wüste, wie sie sich in Kanaan verhalten sollten, wie sie in Kanaan leben sollten. «Israel, du sollst es hören und festhalten, dass du es tust, auf das dir’s wohlgehe und du gross an Zahl werdest, wie der Herr, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat, in dem Lande, darin Milch und Honig fliesst. Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.» (5.Mose 6, 3-5)

Wir sollen zuerst Gott lieben. In diesem Jahr können wir viele Dinge machen. Aber wir sollen Gott allein als Priorität im Leben setzen und ihn als Ziel in der Gemeinde, in der Schule und an der Arbeit haben. Wofür willst du dich nun entscheiden? Das ist jetzt unsere Frage. Möge Gott uns helfen, dass wir 2020 Gott allein gnädig, entschlossen und hingebungsvoll dienen würden. Möge Gott unsere Glaubensentscheidung segnen. 

«Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, dass er sich mit des Königs Speise und mit seinem Wein nicht unrein machen wollte, und bat den obersten Kämmerer, dass er sich nicht unrein machen müsste.»

Halleluja, Amen!