1.Samuel 24,1-25,44
Der HERR sei Richter und richte zwischen mir und dir und sehe darein und führe meine Sache, dass er mir Recht schaffe und mich rette aus deiner Hand!
1. Samuel 24,16
In der Schweiz, wo wir vier schöne Jahreszeiten haben, werden wir jeden Frühling von den schönen Frühlingsblumen überrascht. Wir sehen sie in Gemeindegärten und schönen Nachbarschaftsgärten. Wir sehen jedes Jahr dieselben schönen Frühlingsblumen am Lindenhofspital, in der Nähe der Gemeinde, und wenn wir durch sie hindurchgehen, spüren wir, wie sich Gottes Herz uns offenbart. Wie kommt es, dass sie jeden Frühling so schön an ihrem Platz blühen können, unverändert seit Jahrzehnten? Neben den bekannten Schneeglöckchen, Krokussen, Narzissen, Tulpen, Magnolien und Blausternchen gibt es viele Frühjahrsblüher-Arten, die noch entdeckt werden wollen. Der Duft-, Farben- und Formenreichtum der Frühblüher ist geradezu unermesslich.
Wie schön wären wir, wenn wir auch so wären?
Möge unser Glaube so beständig sein wie diese schönen Frühlingsblumen. Möge unser Glaube so rein bleiben, selbst nach 10, 20 und 30 Jahren. Wir beten, dass unser reiner Glaube unverändert bleibt, egal, wie die Umstände sind. Aber in Wirklichkeit sehen wir, dass dieser reine Glaube ungewollt getrübt ist. Wie gehen wir mit diesem getrübten Glauben um? Wir können uns selbst nicht vertrauen, wir kennen uns nicht einmal selbst. Deshalb müssen wir heute unsere Schwäche vor dem Wort anerkennen, uns nach der Gegenwart des Herrn sehnen und um seine Liebe und sein Erbarmen bitten. Wir müssen uns vor Gott und den Menschen demütigen, denn wir sind schwache Sünder, die keinen Tag ohne seine Gnade leben können.
Im heutigen Abschnitt sehen wir dieses Bild unserer Schwachheit durch David. Gleichzeitig bete ich dafür, dass wir etwas über die Richtung unseres Glaubens erfahren.
Erstens, dass das, was zu meinen Gunsten ist, nicht unbedingt Gottes Wille ist.
David versteckte sich in der Wüste von En-Gedi, um König Saul zu entkommen. Jemand gab Saul den Tipp, dass David sich in der Wüste En-Gedi versteckt hielt, und so machte sich Saul erneut auf die Suche nach ihm. Diesmal brachte er 3.000 auserlesene Männer aus ganz Israel mit. Saul wollte sichergehen, dass es diesmal keinen Fehler gab und er David gefangen nehmen und töten würde. Saul und seine Männer kamen in der Wüste En-Gedi an und zwar gerade rechtzeitig, um die Höhle zu finden.
Vers 4: «Und als er kam zu den Schafhürden am Wege, wer dort eine Höhle, und Saul ging hinein, um seine Füsse zu decken. David aber und seine Männer sassen hintern in der Höhle.» Saul wollte seine Notdurft verrichten. In einer Höhle Klo wollte er benutzen. In der Wüste von En-Gedi gab es viele unbekannte Höhlen. David und seine Männer versteckten sich in einer davon. Saul wusste nicht, wer sich in derselben Höhle befand.
Die Verse 5 bis 7 betrachten wir. Da sprachen die Männer Davids zu ihm: «Siehe, das ist der Tag, von dem der HERR zu dir gesagt hat: Siehe, ich will deinen Feind in deine Hand geben, dass du mit ihm tust, was dir gefällt. David schnitt aber nur einen Zipfel vom Rock Sauls. Dann schlug ihm sein Herz. Er sprach zu seinen Männern: Das lasse der HERR ferne von mir sein, dass ich das tun sollte und meine Hand legen an meinen Herrn, den Gesalbten des HERRN; denn er ist der Gesalbte des HERRN» Saul suchte David und seine Männer. Wenn Saul sterben würde, hätten auch Davids Männer wahre Freiheit. Sie erwähnten Gottes Wort und Verheissung, diese Gelegenheit vom Himmel zu nutzen. Für David war die Furcht vor Gott wichtiger als sein eigenes Herz, seine Schmerzen, Gefahr, Lebensmüdigkeit. Saul verfolgte David und versuchte, ihn zu töten, um David daran zu hindern, ihn als König von Israel zu ersetzen. David demonstrierte erstaunlich Grossherzigkeit, als er die Möglichkeit nicht nutze, Saul zu töte. Er schnitt leise einen Zipfel vom Rock Sauls ab. Aber danach schlug ihm sein Herz zu Hals. Er betrachtete Saul nicht als seinen Feind, sondern als Herrn, den Gott gesalbt hat: Nicht, wie er sich von ihm fühlte, war wichtig, sondern was Gott für ihn getan hatte.
Paulus sagt auch in 1.Korinther 8,11: «Und so geht durch deine Erkenntnis der Schwache zugrunde, der Bruder, für den doch Christus gestorben ist.» Dass man die Schwachgläubigen nicht verachte, denn Jesus ist für sie gestorben.
Vers 8a: «David wies seine Männer mit diesen Worten von sich und liess sie sich nicht an Saul vergreifen.» Saul war nicht nur ein Feind Davids, sondern auch seiner Männer. David lehrte wohl seinen Männern, Ehrfurcht vor Gott zu haben, statt die eigenen Emotionen zu priorisieren. Es gab einen grossen Einfluss. Als später Saul und seine Söhne starben, als einer berichtete, ihn getötet zu haben, weinte nicht nur David, sondern all seine Männer tief.
Es ist wichtig, was man als Leiter anderen zeigt, nicht Rache, sondern Ehrfurcht vor Gott, mehr als seine Schmerzen, Leiden und Nöte. David wollte seinen «Elend» nicht selber beenden, sondern in die Hand Gottes legen, obwohl es unvorsehbar war, wann das Leid endlich enden würde. Jesus war nicht vom Kreuzes Weg herabgekommen. Er hatte sein Schicksal nicht wegen Menschenrede geändert, sondern ging Gottes Weg, den Weg des Kreuzes.
Saul machte sich auf und ging seinen Weg gedankenlos. David rief Saul nach: «Mein Herr und mein König! David neigte sein Antlitz zur Erde und fiel nieder.» (V.9) Wen fürchtete David? Fürchtete er sich vor Saul? Nein. David fürchtete nur Gott. Aus Ehrfurcht vor Gott kam David mit Respekt statt Wut und Hass. David liebte Gott. Darum liebte er auch Saul. Er wusste, dass Saul ihn ohne guten Grund töten wollte. Trotzdem wollte er sich nicht rächen.
David klärte falsche Gerüchte auf: «David sucht dein Unglück.» David hatte niemals ein Unglück von Saul gesucht. Er nannte Saul immer als seinen Herrn und seinen König, ignorierte ihn niemals und schaute nicht auf ihn hinab. Durch seine Haltung bewies David, dass das falsch war. Vers 11: «Siehe, heute haben deine Augen gesehen, dass dich der Herr heute in meine Hand gegeben hat in der Höhle, und man hat mir gesagt, dass ich dich töten sollte. Aber ich habe dich verschont; denn ich dachte: Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen; denn er ist der Gesalbte des HERRN.» Die Gelegenheit nutzte David nicht zum Rächen, sondern zur Vergebung, Busse und Rückkehr. Er entschied sich dazu, Saul nicht umzubringen. Das war Liebe, Vergebung, über negative Gefühl hinaus Entschlossenheit. Da zeigte sich, woran David sonst dachte, worauf er täglich Fokus hatte und das war nicht Hass gegen Saul – wenn wir auch diese Haltung anstreben, werden wir von Hass und Rache befreit. Wir können in der Ehrfurcht vor Gott und der Gemeinschaft mit Gott sein. David wollte nur noch seine Unschuld beweisen. Vers 12b: «dass nichts Böses in meiner Hand ist und kein Vergehen. Ich habe mich nicht an dir versündigt, aber du jagst mir nach, um mir das Leben zu nehmen.»
Betrachten wir Vers13: «Der HERR wird Richter sein zwischen mir und dir und mich an dir rächen, aber meine Hand soll nicht gegen dich sein.» Von Frevlern kommt Frevel; aber meine Hand soll nicht gegen dich sein. Er wiederholte seine Entschlossenheit. Vor ihm lag Segen und Fluch. Er konnte entweder Rache oder Vergebung auswählen. Er vertraute alle Dinge Gott an. Er wusste auch, dass Sündigen mit Entschlossenheit zu tun hatte. Er wusste noch, dass er gegen seine Sünde kämpfen sollte. Er dachte sogar an Jesus, der das Kreuz des Todes trug. Hebräer 12, 3 und 4 spricht zu uns: «Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst. Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde.» In Not dachte David an den Herrn, der für ihn am Kreuz gestorben war. Im Psalm lobte er endlos den Herrn, der für ihn gestorben war und sich über ihn erbarmt hatte.
Groll, Rache und Hass, das bin ich nicht, ich bin kein Sklave der Sünden, sondern ein Knecht Gottes. Geh weg von mir, Satan. Mein altes Ich ist mit Jesus gestorben, nun lebt Jesus in mir.
Galater 2,19 spricht zu uns: «Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt.» Und Vers20: «Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.»
Lesen wir gemeinsam Vers 16: «Der HERR sei Richter und richte zwischen mir und dir und sehe darein und führe meine Sache, dass er mir Recht schaffe und mich rette aus deiner Hand!» David wollte selber nicht Richter sein und das Schicksal von Saul bestimmen. Gott hatte im Garten Eden verboten, die Früchte der Erkenntnis von Gutem und Bösem zu essen. Alles überliess David Gottes Hand. Er vertraute darauf, dass Gott ihn erretten würde.
Saul erhob und weinte: «Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Du bist gerechter als ich, du hast mir Gutes erwiesen, ich aber habe dir Böses erwiesen. Und du hast mir heute gezeigt, wie du Gutes an mir getan hast, als mich der Herr in deine Hand gegeben hatte und du mich doch nicht getötet hast. Wo ist jemand, der seinen Feind findet und lässt ihn im Guten seinen Weg gehen? Der Herr vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast! Nun siehe, ich weiss, dass du König werden wirst und das Königtum über Israel in deiner Hand Bestand haben wird.» (Verse 17-21) In der besten Zeit und am besten Ort hatte David die Möglichkeit, sich an Saul zu rächen und ihn zu töten. Seine Männer sagten, es sei die Zeit gekommen, sich an Saul zu vergelten. Alle seine Männer sagten ihm, dass es Gottes Wille sei, ihn zu töten und dass Gott ihm die beste Gelegenheit gegeben hätte. Aber David benutzte nicht die einzigartige Chance, Saul zu töten. Er konnte nicht den Gesalbten des Herrn töten. Das war nicht seine Sache.
Wir denken, dass alle Umstände, die heute zu unseren Gunsten sind, die beste Gelegenheit sind, die Gott uns gegeben hat, und dass dies der beste Zeitpunkt ist, unsere Feinde zu rächen. Aber wir dürfen uns nicht mit unseren eigenen Händen rächen. Wir sollten unseren Feinden Wasser zu trinken geben, wenn sie durstig sind. Und wenn sie hungrig sind, ihnen etwas zu essen geben. Es gibt keine Vergeltung für unsere Feinde, wir müssen ihnen vergeben. Wie David sollten wir immer zur Stelle sein und die Blume der Liebe und der Vergebung erblühen lassen. Die beste Zeit und der beste Ort für uns ist nach Gottes Willen nicht, es unseren Feinden heimzuzahlen. In Galater 6, 7 bis 10: «Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten, wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten. Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen. Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.» Die beste Zeit und der beste Ort gibt es nicht, dass wir unsere Feinde rächen können. Wir sollen Haltung und Herz haben, gegenüber die unangenehmen Menschen und Feinden Gutes zu tun und ihnen zu vergeben. Gottes Wille ist, Gottes Wort völlig zu gehorchen.
Zweitens, wenn man einen Weg seiner Seele verliert, kehrt man zum Anfang zurück.
Inmitten dieses politischen Aufruhrs starb Samuel. Samuel, der geistliche Vertreter Israels, war gestorben. Er hatte Saul und David zu Königen gesalbt.
Von klein auf war er der Leuchtturm Israels, der die Kluft zwischen den Richtern und dem Königtum überbrückt hatte. Nun war Samuel gestorben und hatte seine Aufgabe für ein ganzes Zeitalter erfüllt. Davids Zeit neigte sich langsam dem Ende zu – das konnte niemand bestreiten -, aber es gab einen törichten reichen Mann in Israel namens Nabal. David war jetzt in der Wüste Paran. Es war eine Wüste im Süden des Landes Israel. David und seine Männer hatten Nabals Leben und Besitz vor den Philistern verteidigt.
Vers 3: «Der Mann heiss Nabal, seine Frau aber hiess Abigajil. Und sie war eine Frau von Verstand und schön von Angesicht, der Mann aber war hart und boshaft in seinem Tun und war ein Kalebiter.» Nabal war sehr wohlhabend und einflussreich. Er war auch ein Nachkomme von Juda und aus dem Stamm von Kaleb. David und seine Männer bewahrten Nabal und seine Vermögen.
David hörte, dass Nabal seine Schafe schor. Er sandte zehn Männer zu ihm aus, dass er für David und seine Männer passende Verpflegungen anbieten sollte. Davids Verlangen war rechtlich gut und rational, weil er und seine Männer Nabels Hab und Gut vor dem Angriff des Feindes bewahrten. Das war auch die damalige Sitte. Aber Nabal lehnte es ab und verleumdete David: «Wer ist David? Und wer ist der Sohn Isais? Es gibt jetzt viele Knechte, die ihren Herrn davongelaufen sind.» (V.10) Er betrachtete David als Unbekannten, Ungeliebten, sogar als ein Flüchtling. Er verleumdete David und dessen Männer. Um David herum gab es 600 Männer, die David folgten. Nabal verachtete David und seine Männer wie die bösen Männer. Er wollte nicht sein Vermögen für andere Menschen gebrauchen. Er dachte, dass all sein Vermögen und sein Leben ihm gehörte. Er war der Herr über sein Vermögen und sein Leben. Er betonte nur seine Schafe, sein Fleisch, seine Scherer, sein Hab und Gut. Alles ist mein. Ist alles sein?
Da sprach David zu seinen Männern: Gürte sich ein jeder sein Schwert um! (V.13) Etwa vierhundert Männer zogen ihm nach. David war sehr wütend und verärgert. Er wollte sich rächen. Der Speer und das Schwert von Davids Zorn richteten sich gegen Nabal und es war nur eine Frage der Zeit, bis er sterben würde. David konnte diese Schande und Verachtung nicht ertragen. Er musste ihn klar als seinen Feind bestimmt haben. Die Verse 21 und 22: «David aber hatte gedacht: Nun habe ich alles umsonst behütet, was der da in der Wüste hat, sodass nichts vermisst wurde von allen, was er hat, sodass nichts vermisst wurde von allem, was er hat; und er vergilt mir Gutes mit Bösem! Gott tue mir dies und noch mehr, wenn ich ihm bis zum lichten Morgen einen Einzigen übrig lasse, der an die Wand pisst, von allem, was er hat.» Aber darin gab es eine Frau, nämlich eine weise und verständliche Frau von Nabal. Sie hiess Abjgajil.
Aber Abjgajil hielt David von seiner Gewalttat ab, mit viel Essen besuchte sie ihn. Sie fiel vor David nieder und beugte sich zur Erde. Sie überredete David: «Mein Herr achte nicht auf diesen heillosen Mann, diesen Nabal; denn er ist, wie er heisst. Er heisst Narr, und Narrheit ist bei ihm. Ich aber, deine Magd, habe die Männer meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast.» (V25).
Betrachten wir Vers 26: «Nun aber, mein Herr, so wahr der HERR lebt und so wahr du selbst lebst: Der HERR hat dich davor bewahrt, in Blutschuld zu geraten und dir mit eigener Hand zu helfen. So sollen deine Feinde und alle, die meinem Herrn übel wollen, wie Nabal werden!.» Das wollte David gegenüber Saul nicht tun, aber gegenüber anderen war er nicht bereit, aber Abjgajil bekräftigte ihn dazu. Sie hatte an der Stelle Nabal um Vergebung gebeten.
Lesen wir gemeinsam Vers 28Verr 31 weiter: «So wird’s dem Herzen meines Herrn nicht ein Anstoss noch Ärgernis sein, dass du unschuldiges Blut vergossen und dir selber geholfen habest. Und wenn der Herr meinem Herrn wohltun wird, so wollest du an deine Magd denken.»
Nabal betrachtete ihn wie entflohener Knecht. Abigajil hielt ihn als nächster König für Israel. Er führte die Kriege des HERRN. Kriege sind nicht gegen Meschenfeinde, sondern gegen inneren Hass, Unruhe, Rache usw. Unser wahrer Feind sind nicht andere Menschen, sondern das sündige Ich in meinem Herzen. Das ist des Herrn Krieg. Als David gegenüber Saul dies bewusst war, konnte er sich trainieren, geistlich reifer werden, aber gegenüber anderen hatte er seine Orientierung verloren. Er wollte den fleischlichen Kampf führen. Nun wurde David sich bewusst. Er lobte Abigajil. Er war auch demütig, auf eine Frau zu hören. Dadurch vergoss David kein Blut. Nabal hörte, dass David ihn vernichten wollte. Er wurde wie ein Stein. Nach zehn Tagen schlug der HERR den Nabal, dass er starb. (V38)
David hatte Abigails Rat befolgt. In einem Moment des Zorns und der Aufregung hätte David einen schandhaften Makel in seinem Leben hinterlassen können. Aber er kämpfte nicht den Krieg des Fleisches, sondern den Krieg des Herrn. Der Krieg des Herrn bedeutete, der Sünde zu sterben. Sehen Sie sich Paulus an, der ein Mann des Lebens gewesen war. Saulus, der alle Kirchen zerstören wollte, wurde zu Paulus, der bekannte: Ich sterbe täglich für mich selbst. Ich sterbe täglich für meine Sünde. Paulus bekämpfte seine eigene Sünde und sah seine Sünde sterben. David erinnerte sich daran, dass er ein Hirte war, der Schafe hütete und Gott lobte und sang. David erinnerte sich daran, dass er Goliat nicht mit einem Speer tötete, sondern allein auf den Namen Gottes vertraute. Er hatte kein blutiges Schwert in der Hand. Er ging zurück zum Anfang. David hatte das Herz zurückgewonnen, das zuerst Gott geliebt und sich allein auf ihn verlassen hatte.
Die Wurzel der Wiederherstellung seiner Seele war das Wort. Er liebte das Wort, und er hörte auf eine weise Frau wie Abigajil, die ihm mit dem Wort half.
Bist du wirklich wütend? Bist du wirklich kurz davor, vor unkontrollierbarer Wut zu explodieren? Bist du so frustriert, dass du nicht schlafen könntest? Ist es so ungerecht? Bist dein Stolz schwer verletzt? Müssest du dich an Ihren Feinden rächen? Überlasse das alles Gott, dem Richter!
Woran denken wir in dieser Zeit der Auferstehung? Wir sollten uns an den Herrn erinnern, der am Kreuz für uns gestorben ist; wir sollten uns an die unerschütterliche Liebe dieses Herrn erinnern. Mit dem Frühling vor Augen sollten wir einen Glauben haben, der so schön ist wie eine Frühlingsblume, die durch den gefrorenen Boden bricht. Mit diesem sanften Glauben sollten wir alles Gott überlassen und uns von jeder bösen Tat abwenden, die in Gottes Namen begangen wird. Ich bete dafür, dass Gottes Wille niemals hübsch in meine eigenen Gedanken eingewickelt wird. Ich bete, dass wir alle seine Stimme in seinem Wort hören und demütig in seinen Händen Gutes tun können. Möge Gott uns segnen, dass wir Ruhe für unsere Seelen in seinem Wort und in tiefer, liebevoller Gemeinschaft mit Gott finden können, sodass wir beten und darauf warten können, dass den Wille Gottes unter uns geschehe.
«Der HERR sei Richter und richte zwischen mir und dir und sehe darein und führe meine Sache, dass er mir Recht schaffe und mich rette aus deiner Hand!»
Halleluja, Amen.