Der Massstab des göttlichen Gerichts

Römer 2,1-29

der einem jeden geben wird nach seinen Werken.

Römer 2,6

Was ist die Gemeinde Gottes? Wer sind die Christen? Was ist unsere Rolle als Errettete? Was bedeutet es, als Errettete in der Welt zu leben? Im vorherigen Kapitel 1 haben wir gesehen, dass Gottes Zorn vom Himmel her über alles gottlosen Leben offenbart wird. Das heisst, dass es Gott 100% gibt. Trotzdem behauptet man, dass es keinen Gott gibt. Aber seit Erschaffung der Welt haben die Menschen die Erde und den Himmel und alles gesehen, was Gott erschaffen hat. Daran können sie den unsichtbaren Gott, in seiner ewigen Macht und seinem göttlichen Wesen, klar erkennen. Deshalb haben die Menschen keine Entschuldigung dafür, von Gott nichts gewusst zu haben. Die Menschen wollen nicht den lebendigen Gott im Herzen annehmen, weil ihre Sünde so klar ist. Sie machen einen eigenen Gott. Das ist leider nicht Gott, sondern ein Götze. Sie haben viele Götzen gemacht, wie sie sich vorstellen können. Die Welt glaubt nicht an das Gericht Gottes. Darum wollen sie täglich essen und trinken, als ob sie morgen sterben würden. Doch der Tod ist leider nicht das Ende des Lebens. 

 Jesus hat einmal gesagt, dass viele Gläubigen vom Glauben abfallen werden. Im Matthäus 24 sagte Jesus wie folgt: «Dann werden viele zu Fall kommen und werden sich untereinander verraten und sich untereinander hassen.» Deshalb sagte er zu seinen Kindern: «Darum wachet!» (Mt 25,13a) Der römische Brief spricht nicht nur zu den Heiden, sondern auch zu den Juden. Das heisst, dass alle Menschen vor Gott Sünder sind. Nicht nur gläubige Menschen, sondern auch ungläubige Menschen werden vor Gott stehen und nach ihren Werken gerichtet werden. Darum haben wir kein Wort vor Gott zu reden, weil er lebt und alle Menschen nach seinem Massstab richten werden. In diesem Sinne sollen wir heute betrachten, was wir machen sollen. 

Ersten, wir haben kein Recht, andere Menschen zu richten. 

 Lesen wir gemeinsam die Verse 1 bis 3: «Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den anderen richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. Wir wissen aber, dass Gottes Urteil zu Recht über die ergeht, die solches tun. Denkst du aber, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust auch dasselbe, dass du dem Urteil Gottes entrinnen wirst?» Im Kapitel 1 haben wir betrachteten, wie viele verschiedenen Sünden die Menschen begangen sind. Die Juden sahen die Sünde der Menschen. Sie haben die Sünde der Menschen nach ihrem Massstab beurteilt. «voll von aller Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, voll Neid, Mord, Hader, List, Niedertracht; Ohrenbläser, Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hochmütig, prahlerisch, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam, unvernünftig, treulos, lieblos, unbarmherzig. Sie wissen, dass nach Gottes Recht den Tod verdienen, die solches tun, aber sie tun es nicht nur selbst, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun.» (Röm 1, 29-32) Die Juden betrachteten die Liste der Sünden. Sie dachten, dass sie von solchen schrecklichen Sünden so fern gelebt hatten. Solche Sünde gehörten nur zu den Heiden, so dachten sie. Als Gottes Volk sahen sie sich als Auserwählte und als heiliges Volk. Wegen der Sünde sollten die Heiden in die Hölle gehen und ewig verdammt werden. Sie hielten die Heiden für Anzündungsmittel in der Hölle, weil sie selbst das Gesetz Gottes hatten. Sie kannten das Gesetz. Es war für sie eine ewige Sicherheit, dass sie im Himmel leben würden. Das war ihre innerliche Zuversicht und ihr Glauben an Gott. In der Tat kannten sie ihre Realität und ihr Leben nicht. Sie kannten nur das Gesetz. Aber ihr Leben baute sich nicht auf der Wahrheit Gottes, sondern auf ihrer eigenen Beurteilung auf. Mit dem Gesetz richteten sie die Menschen. Sie waren in Gottes Position als Richter. Aber die Bibel sagt hier «Darum». Sie wussten nicht, wer jene sind, die sie richteten. Sie richteten auch sich selbst. «o Mensch». Sie waren auch dieselben Menschen wie die Heiden. Sie waren auch wie die Heiden unter dem Zorn Gottes. Sie waren auch schwache und unzulängliche Menschen wie die Heiden. Sie waren nicht besser als sie. Sie begingen auch dieselben Sünden wie die Heiden. Sie beurteilten die Heiden. Aber Gott richteten auch die Juden. Sie konnten nicht dem Urteil Gottes entrinnen. 

 Die Wurzel der Sünde hatte schon im Garten Eden begonnen. Die Juden bekamen die Zehn Geboten. Vor den Zehn Geboten hatten sie die Wurzel der Sünde. Nicht nur die Wurzel hatten sie, sondern sie begingen auch die Sünde. Sie wussten nicht von der Wahrheit Gottes. 

 Man denkt: „Ich habe keine Sünde wie im Kapitel 1 getan“, daher fühlt man sich gerecht. Aber Jesus hat sündige Taten und sündigen Gedanken gleichgestellt. Aber das bedeutet nicht, dass wir die Sünde oder den sündigen Menschen ignorieren sollen. Jesus sagte auch: «Sündigt aber dein Bruder, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.» (Mt 18,15) Und Kolosser 3, 16 spricht zu uns: «Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.» Darum sollen wir unser Leben auf der Wahrheit Gottes aufbauen. Das ist ein weises Leben für uns. 

 Aber die Juden missbrauchten die Liebe Gottes. «Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weisst du nicht, dass dich Gottes Güte zur Busse leitet?» Gott ist geduldig und langmütig. Er reagiert nicht jedes Mal auf unsere Sünde. Gott hat vielmehr seinen Sohn gesandt, um uns unsere Sünde zu vergeben. Er hat seinen einzigen Sohn für uns am Kreuz gegeben. Er verschont uns in allen Dingen. Er richtet uns nicht immer dann, wenn wir die Sünde getan haben. Täglich haben wir die Andachtsstunde am frühen Morgen. Wenn wir eine Andachtsstunde nicht halten, richtet er uns nicht sofort. Wir reagieren auch eher mit Staunen über Gottes Geduld mit anderen Menschen als mit Demut über seine Geduld mit uns. 

 Wir sollen zuerst unsere Sünde betrachten. Wie oft reagieren wir schnell auf die Bosheit? Unsere Selbstbeurteilung für andere Menschen ist so schnell wie ein Blitzradar auf der Strasse. Aber wir sollen nicht Gottes Liebe missbrauchen. Im alltäglichen Leben haben wir viel Stress und viel Herzenswut. Wir reagieren schnell auf ein Wort anderer Menschen. Dann werden wir uns gegenüber anderen Menschen unhöflich, unfreundlich und gleichgültig verhalten. Aber in solchen Fall sollen wir auf Jesus schauen und über seine Liebe für die Sünder nachdenken. Er trug seine Jünger, obwohl sie ihn vor seinem Tod verliessen. Die Soldaten schlugen ihn und verachteten ihn mit dem Schimpfwort. Aber er richtete sie nicht sofort. Er betete vielmehr für sie am Kreuz: «Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun.» (Lk 23,34)

 Wir können in der Welt ungerecht oder unfair behandelt werden. Wir sollen trotzdem wie Jesus geduldig leben und auf Gott warten. Wir sollen nicht jede Bosheit vergelten. Wir sollen alles bei der Hand Gottes lassen. Gibt es kein Gericht? Vers 5: «Du aber, mit deinem verstockten und unbussfertigen Herzen, häufst dir selbst Zorn an für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes.» Gott sieht die Bösen und die Guten. Er beobachtet uns nicht teilnahmslos von ferne, sondern er kennt uns. Er kennt unsere Hilflosigkeit, unsere Verletzung, unsere Traurigkeit, unsere Herzensschmerzen und unsere Depression. Gott ist lebendig. Sein Wille ist nicht sein Gericht, sondern seine Rettung. Im 2 Petrus 3,2 heisst es: «Der Herr verzögert nicht die Verheissung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Busse finde.» Zur Zeit Gottes wird er die Sünde der Menschen richten. Gott ist geduldig. Er hat die Bosheit zur Zeit Noah gesehen. Er hat auf sie 120 Jahre lang gewartet (1.Mo 6,3). Gott hat ihnen eine Gelegenheit gegeben, sich zum Herrn zu bekehren. Noah hat angekündigt, dass Gott durch die Sintflut die Welt richten wird. Aber niemand hat auf seine Warnung gehört. Sie haben getrunken und gegessen, liessen sich verheiraten und heirateten.

 Ihre Sünde wurde auf ihren Häupten angehäuften. Sie ertranken alle. Endlich schloss Gott die Tür der Asche zu. (1.Mo 7,16b) Die Bibel berichtete über dieses Gericht: «Alles, was Odem des Lebens hatte auf dem Trockenen, das starb.» (1.Mo 7,22) Darum sollen wir Gottes Warnung nicht für einen Witz halten. Im Gericht Gottes gibt es kein Unterschied zwischen den Juden und den Heiden, zwischen den Armen und den Reichen, zwischen den Ukrainern und den Russen. Darum sollen wir in die Liebe Gottes kommen, seine Güte demütig annehmen und vor ihm täglich mit dem bussfertigen Herzen leben. Das ist ein siegreiches Leben in der irdischen Welt. 

Zweitens, Gottes Massstab des Gerichtes sollen wir im Herzen achten. 

 Was ist Gottes Massstab für das Gericht? Lesen wir gemeinsam die Verse 6 bis 10: «der einem jeden geben wird nach seinen Werken: ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben; Zorn und Grimm aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit; Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die das Böse tun, zuerst der Juden und auch der Griechen; Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die das Gute tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen.» Paulus sagte schon: «Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.» (1.Kor 15,18) Gott richtet uns nicht nach der äusserlichen Titel oder Stellung. Sein Gericht betrachtet nicht, ob man ein Jude oder Nichtjude, ein Missionar oder Nichtmissionar, ein Priester oder Laie ist. Er richtet alle Menschen nur nach dessen Werk. Was ist ihr Werk? Das ist die gute Beziehung mit Gott und mit den Menschen. Irgendwann werden wir die Welt verlassen. Jeder unter uns wird einmal leiblich sterben. Was wollen wir nach dem Tod hinterlassen? Viel Vermögen? Oder viele Freunde? Viel Anerkennung von den Menschen? Viele akademische Titel? Oder viele politische Macht? Nein, sie werden mit dem Tod verschwinden. Wenn unser Leben mit der irdischen Welt beenden wird, warum kämpfen wir täglich den geistlichen Kampf, warum tun wir für die Schafe Fürbitte, warum geben wir für die Campusmission unsere Zeit? Unsere Mühe und unsere Hingabe seien dann vergeblich. Es gibt viele Missionare und Glaubensgeschwister in der Ukraine und in Russland. Wegen dem Krieg schreien sie mit Leiden zu Gott und dienen Gottes Schafen. In Nordkorea leben viele Christen im Zwangsarbeitslager. Trotz der Anfechtungen und Verfolgungen hören sie nicht auf, Jesus nicht zu verleugnen.

 Ich bräuchte dann auch nicht hierzulande als Missionar tätig zu sein. Täglich bemühen wir uns, zuerst mit Gott eine gute Beziehung zu schliessen und dann mit unseren Mitmenschen eine gute Gemeinschaft zu haben. Täglich tun wir für unsere Sünde und unsere Missetaten Busse, weil unsere Werke vor Gott und vor den Menschen schlecht sind. Wir missionieren die jungen Studenten, obwohl sie uns verlassen. Trotzdem hören wir nicht auf, diese Mission für die Ehre Gottes zu tragen. Gott wird uns vergelten und uns segnen. Er wird uns das ewige Leben, die Herrlichkeit, die Ehre und den Frieden schenken. 

 Satan versucht uns, die Sünde zu begehen und in der Jugendzeit zu geniessen. Aber die Furcht der Sünde ist der Tod. Satan ist immer streitsüchtig. Er verführt uns zum Fall und Ungehorsam. Er will uns immer zugrunde gehen lassen. Er versucht uns für das Leben ohne Kreuz. Aber das Leben ohne Kreuz, das Leben ohne Gehorsam, das Leben ohne Jesus bedeutet den Tod. Ihr Leben wird vor Gott und vor den Menschen eine grosse Schande haben. 

 Wir werden nicht durch gute Taten errettet, aber wenn wir unser Leben vollständig Gott weihen, werden wir auch den Wunsch haben, ihm zu gefallen und seinen Willen zu tun. Unsere guten Taten sind also eine dankbare Reaktion auf das, was Gott getan hat, und keine Voraussetzung, um seine Gunst zu gewinnen. 

Drittens, Gott urteilt nach dem Gewissen.

 Lesen wir gemeinsam die Verse 11 und 12: «Denn es kein Ansehen der Person vor Gott. Alle, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen, und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durchs Gesetz verurteilt werden.» Ob man sündigt oder nicht ist nicht die Frage, sondern ob man das Gesetz hat oder nicht. Aber jeder hat sein Gesetz. Das ist sein Gewissen. Das Gewissen weiss, was man tun. Die Juden haben das geschriebene Gesetz, die Heiden ihr Gewissen im Herzen. In der Schöpfung gibt es Gottes Offenbarung. Immanuel Kant sagte: So wie es Sterne am Himmel gibt, gibt es ein Gewissen im Herzen jedes Menschen. Darum kann jeder Gottes Gesetz im Herzen kennen. 

Viertens, die Beschneidung ohne Gehorsam des Worte Gottes ist nutzlos.

 Betrachten wir Vers 17: «Wenn du dich aber Jude nennst und verlässt dich aufs Gesetz und rühmst dich Gottes.» Die Juden hatten das Gesetz. Sie waren stolz auf sich und rühmten sich dem Gesetz Gottes. Sie dachten, dass sie ein einzigartiges Volk waren, um von Gott auserwählt zu werden. Sie wussten leider nicht, dass alle Menschen vor Gott schuldig waren. Die Juden kannten den Willen Gottes, aber leider weigerten sie sich, nach diesem zu leben. Diejenigen unter uns, die in einer christlichen Familie aufgewachsen sind, mögen zwar wissen, was in Gottes Wort steht. Aber wenn wir nicht nach dem leben, was wir wissen, sind wir nicht besser als die Ungläubigen. Problem ist, wenn man das Wissen des Wortes Gottes anhäuft und das Gesetz kennt, aber wenn man sich selbst nicht lehrt, nicht Busse tut, nicht bekehrt, ist es leicht, ein Blindlehrer zu sen. Dann wird Gottes Name unter den Heiden gelästert werden. Die Juden wurden gehasst. 

 Lesen wir gemeinsam die Verse 28 und 29: «Denn nicht der ist ein Jude, der es äusserlich ist, auch ist nicht das die Beschneidung, die äusserlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und die Beschneidung des Herzens ist eine Beschneidung, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht. Dessen Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.» Für die Juden ist die Beschneidung sehr lebenswichtig, da es entscheidet, ob man von Gott angenommen wird. Die Beschneidung ist ihre Identität als Gottes Volk. Darum verachteten sie die unbeschnittenen Heiden als Gottes Feinde. Aber das war ein grosser, falscher Betrug. Sie waren sehr religiös, aber darin gab es kein Gottes Leben. Sie verliessen sich auf die Beschneidung. 

 Wahre Christen heisst, dass man von Jesus lernt, persönlich wie Jesus wächst. Gott sieht ins Herzen. Wenn wir von Jesus lernen, damit unsere Persönlichkeit wie Jesus wächst, dann bekommt man Lob von Gott. Wir erwarten, dass wir auf einmal verändert werden. Aber das geschieht langsam durch das Wort Gottes. Dafür brauchen wir täglich eine gute Gemeinschaft mit Gott durch Wort und Gebet. Dann wird unsere Persönlichkeit als Volk Gottes verändert werden. Es genügt nicht, den Gottesdienst zu besuchen, sich taufen zu lassen oder als Mitglied in einer Gemeinde aufgenommen zu werden. Gott möchte, dass wir ihm von ganzem Herzen hingeben und gehorchen. Die Beschneidung und die Taten können nicht voneinander getrennt werden. Die äusserliche Beschneidung ist nutzlos, wenn man nicht dem Wort Gottes gehorcht. Unser Glaube ist auch nutzlos, wenn wir nicht dem Wort Gottes gehorchen. Ein Pfarrer, ein Missionar, ein Bibellehrer, ein Hirte und ein Bibelschüler sind alle nutzlos, wenn sie nicht gemäss dem Wort Gottes leben. 

 Wir haben heute gelernt, dass alle Menschen nicht dem Gericht Gottes entkommen können. Gottes Gericht basiert nicht auf dem kulturellen, familiären, akademischen Hintergrund oder dem menschlichen Blut, sondern auf den Werken. Gott wird alle Menschen nach ihren Werken richten. Darin gibt es keinen Unterschied. Wie der Tod gegenüber allen Menschen fair ist, so ist auch Gottes Gericht für alle Menschen fair. Darum sollen wir vor allem dem Wort Gottes gehorchen. Die Nachfolge Jesu ist viel mehr als erhabene religiöse Gefühle, christliche Aktivität, rhetorisch einwandfreie Predigten oder wohlformulierte Gebete. Die Nachfolge Jesu ereignet sich im täglichen Leben, in der treuen Erfüllung der kleinen und grossen Pflichten, in unserer Arbeit, in unserem Verhalten zu unseren Mitmenschen, in unserem Beistehen in Not im selbstlosen Dienen, in der Opferbereitschaft. 

 Wir erleben heute in der Gemeinde und in der Kirche einen erschreckenden Abfall vom Glauben. Es gibt zahlreiche Götzendienste, homosexuelle Unzucht und zahlreiche Gefallen an der Sünde. In der Gemeinde will man gewisse Sachen nicht hören, zum Beispiel das Wort «Busse» und «Gericht». Den Leuten zu sagen, dass sie glauben können, wie sie es möchten, ist angenehmer, als ihnen die Wahrheit zu sagen über sie selbst und ihre Erlösungsbedürftigkeit. Wir sollen nun Gottes Wort hören und es ins Herz rutschen und zur Handlung führen. Wir sollen nicht das Wort Gottes im Kopf anhäufen, weil es Gottes Gericht gibt. Wir sollen die Lage der Welt gut erkennen. Dann werden wir nicht vom Glauben abfallen. Gleichzeitig können wir anderen Menschen helfen, sie in die Wahrheit zu führen. In allen Bereichen sollen wir vor Gott leben, weil Gott lebendig ist, weil es Gottes Gericht sicher gibt. Wir sollen täglich durch und durch gegen die Sünde kämpfen. Sonst werden wir auch mit den Ungläubigen zugrunde gehen.

 Jemand sagte: «Gott wird diejenigen nicht vergessen, die sich selbst vergassen, um an andere zu denken.» Wir sollen andere Menschen nicht nach unseren Taten beurteilen. Wir sollen anderen Menschen helfen, die in der grossen Not sind. Unser Ziel für andere Menschen ist nicht Kritik, sondern Umkehr zum Herrn. Wir sehen täglich die gottlosen und verlorenen Menschen. Statt sie zu beurteilen, sollen wir sie vielmehr mit der Liebe Gottes und der Barmherzigkeit Gottes behandeln. Die Menschen mit dem Gesetz oder die Menschen ohne das Gesetz Gottes sind die Sünder vor Gott. Die Juden oder die Nichtjuden brauchen das Evangelium. Sie brauchen die Rettung Gottes. Darum ist Jesus die Hoffnung für diese Zeit. Nur das Evangelium kann die Welt vom Gericht Gottes erretten. Wir sollen von nun an lernen, andere Menschen nicht zu beurteilen, sondern sie wie sie sind anzunehmen, weil wir alle ohne Ausnahme die Sünde unter dem Zorn Gottes bleiben. Darum sollen wir nun an Jesus festhalten und für ihn leben und andere Menschen zur Bekehrung beten. Das ist die Liebe Jesu und die Barmherzigkeit Jesu für uns. 

«der einem jeden geben wird nach seinen Werken.»

Halleluja, Amen!