Daniel 7,1-28
Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen und werden’s immer und ewig besitzen.
Daniel 7,18
In dieser ungewissen Welt denkt man, wie es schön sei, wenn wir die Zukunft kennen würden. Durch das Wissen der Zukunft bereitet man sich besser darauf vor. Vor allem denkt man, dass man ein besseres Leben führen könnte. Wären wir glücklicher als jetzt, wenn wir die Zukunft kennten? Aber wir wissen nun einmal nicht, was in der Zukunft geschehen wird. Ehrlich gesagte habe ich mir nie vorgestellt, dass ich heute etwas wie ein Smartphone besitzen würde. Nur durch ein kleines Handy in unserer Hand wissen wir, was in unserer Welt und unserer Gesellschaft passiert. Unbewusst und bewusst leben wir in der Überschwemmung von Informationen.
Ein Genie von heute ist Elon Musk. Er ist ein grosser Visionär unserer Zeit. Er ist ein Mann hinter Tesla, Space-X und Paypal. Er ist ein erfolgreicher Unternehmer und Idealist. Er erwartet, dass 2025 die ersten Menschen auf dem Mars landen könnten. Viele Länder träumen von der sicheren Zukunft. Viele Menschen ausser Elon Musk haben gedacht, dass die Menschheit in der Zukunft nicht mehr auf dieser Erde überleben können. Darum sagt man, dass die Menschen nun über das Leben im Weltall denken und eine neue Lebenssiedlung für die Menschheit pionieren sollen. Ist aber das Weltall wirklich unsere Alternative statt dem Leben der Erde? Kann sich die Menschheit wirklich im Weltall gut mehren und neu ansiedeln? Denken ist immer offen und frei. Die Menschen in der Geschichte haben immer davon geträumt, dass die Welt besser wird. Leider hat sich die Welt nicht verbessert. Sie ist noch unsicherer und noch ungewisserer geworden. Unsere kultivierte und hoch entwickelte Technologie bieten uns eine umfangreiche Bequemlichkeit. Aber es ist auch wahr, dass wir auf viele unerwartete Gefahr treffen.
Lasst uns darüber nachdenken. Wann haben wir uns in der sichersten Zeit gelebt? Seit dem Sündenfall Adams hat die Menschheit immer in Unsicherheit gelebt. Aber die Bibel sagt immer gleich, dass diese Welt vergehen wird. Alle Könige und alle Nationen werden vergehen. Die weltliche Reiche sind in die Vergangenheit verschwunden. Aber niemand hat gedacht, dass dies geschehen wird. Die Bibel sagt, dass nur ein Reich immer und ewig bleiben wird. Das ist das Reich Gottes. Die Menschen können vielleicht nach Mars und im Weltall reisen. Aber trotzdem wird das menschliche Reich nicht ewig bleiben. Die Bibel sagt klar, dass jeder einmal sterben muss und dass es ein Gericht nach dem Tod geben wird. (Heb 9,27)
Das Buch Daniel ist ein apokalyptisches Buch wie Offenbarung. In Kapitel 1 bis 6 spricht Daniel von sechs historischen Erzählungen. Kapitel 7 bis 12 spricht Daniel vier Visionen, die zukünftigen Zeiten enthalten. Kapitel 7 ist das wichtigste Kapitel im Daniel. Die Person Daniel ist nicht das Hauptthema, sondern das Reich Gottes, die Visionen der Zukunft. Das Kennzeichen ist das Reich Gottes und sein Volk im Buch von Daniel.
Lesen wir gemeinsam Vers 1: «Im ersten Jahr Belsazars, des Königs von Babel, hatte Daniel einen Traum und Gesichte auf seinem Bett; und er schrieb den Traum auf und dies ist sein Inhalt.» Belsazar war der letzte König im babylonischen Reich. Er verspottete Gott. Er trank mit den goldenen und silbernen Gefässen, die aus dem Tempel in Jerusalem gestohlen wurden. Er erhöhte sich selbst und rühmte sich seiner Herrlichkeit. Aber er wurde von Darius beendet. Sein Tod ist symbolisch für die Welt und die weltlichen Reiche. Sie wissen nicht, was morgen passiert wird. Morgen wird ihr Ende sein. Trotzdem leben sie, als ob ihre Reiche ewig bleiben werden. Die Welt geht immer in der Vergnügung und Unzucht und Gotteslästerung zu Ende. Daniel sah diese Träume und diese Visionen, die ihn erschraken.
Lesen wir gemeinsam die Verse 2 und 3: «Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel wühlten das grosse Meer auf. Und vier grosse Tiere stiegen herauf aus dem Meer, ein jedes anders als das andere.» Das Meer ist ein gebräuchliches Bild für die Rastlosigkeit und das Durcheinander sündiger Menschen und Nationen. Normalerweise leben die Fische und Meeresfürchte im Meer, aber aus diesem stiegen vier grosse Tiere herauf, ein Jedes verschiedenen vom andern. Das bedeutet, dass sie immer gegen Gott kämpften. Sie standen auf der dunklen Macht, nämlich der des Satans. Nun schauen wir das Gesicht von den vier Tieren an.
Lesen wir gemeinsam Vers 4: «Das erste war wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler. Ich sah, wie ihm die Flügel genommen wurden. Und es wurde von der Erde aufgehoben und auf zwei Füsse gestellt wie ein Mensch, und es wurde ihm ein menschliches Herz gegeben.» Der Löwe mit Adlerflügeln stand für das babylonische Königreich.
Lesen wir gemeinsam Vers 5: «Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bären und war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul zwischen seinen Zähnen drei Rippen. Und man sprach zu ihm: Steh auf und friss viel Fleiss!» Das Tier wie ein Bär stand für das Medo-Persischen Königreich. Dieses Tier hatte einen Riesenappetit. Er frass viel Fleisch. Das war Habgier. Die drei Rippen stehen wahrscheinlich für die Eroberung von Lydien, Babylon und Ägypten durch Persien.
Lesen wir gemeinsam Vers 6: «Danach sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Panther, das hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken und das Tier hatte vier Köpfe, und ihm wurde grosse Macht gegeben.» Ein Panther war ein Symbol für das griechische Königreich. Dieser hatte sogar vier Flügel. Er ist Alexander der Grosse, welcher das persische Reich eroberte.
Lesen wir gemeinsam Vers 7: «Danach sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, ein viertes Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte grosse eiserne Zähne, frass um sich und zermalmte, und was übrig blieb, zertrat es mit seinen Füssen. Es war auch ganz anders als die vorigen Tiere und hatte zehn Hörner». Das vierte Tier war furchterregend, schrecklich und ausserordentlich stark. Die zehn Hörner standen für zehn Könige oder Königreiche, die mit dem römischen Reich verbunden waren.
Dieser Traum war ähnlich wie derjenige von Nebukadnezar im Kapitel 2. Nebukadnezar träumte von einem grossen Standbild. Dieses grosse Standbild steht für die folgenden Königrieche. Gold steht für Babylon, Silber für Meder und Perser, Kupfer für Griechenland, Eisen und Ton für das römische Reich. Jedes dieser Reiche würde seinen besonderen Charakter und grosse Macht haben, aber keines von ihnen auf Dauer bestehen. Auf jeden Fall werden die herrliche weltliche Reiche von einem Stein ohne Zutun von Menschenhänden durch und durch zerstört werden. Aber in der Vision von Daniel kommt noch ein Ding dazu. Lesen wir Vers 8: «Als ich aber auf die Hörner Acht gab, siehe, da brach ein anderes kleines Horn zwischen ihnen hervor, vor dem drei der vorigen Hörner ausgerissen wurden. Und siehe, das Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul: das redete grosse Dinge.»
Noch konkreter ist es über das vierte Tier gesprochen worden. Lesen wir gemeinsam Verse 23 bis 25: «Er sprach: Das vierte Tier wird das vierte Königreich auf Erden sein; das wird ganz anders sein als alle andern Königreiche; es wird alle Länder fressen, zertreten und zermalmen. Die zehn Hörner bedeuteten zehn Könige, die aus diesem Königreich hervorgehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Könige stürzen. Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern. Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit.» Viele Ausleger meinen, das kleine Horn versinnbildliche den Antichristen. Im römischen Reich wurden Christen viel verfolgt. Sie änderten Festzeiten und Gesetz. Das bedeutet, dass sie Gottes Festzeiten veränderten und die Christen viel zermalmten. Hier ist «eine Zeit» auch eine Zeitspanne von einem Jahr. Gott hat auch diese Zeiten eingeschränkt. Die Römer verfolgten Christen und die Gemeinde Gottes. Das war furchterregend und grausam. Darum hat Gott diese Zeitspanne verkürzt.
Nebukadnezar behauptete, dass er der König in der Welt ist. Aber Gott demütigte ihn und liess erkennen, dass Gott der König über die Welt ist. Im Kapitel 7 offenbarte Gott nochmal zu Daniel, dass Gott der König über die Welt ist.
Vier starke Königreiche kamen in die Welt und verschwunden in der Vergangenheit. Babylonisches Reich, persisches Reich, griechisches Reich, römisches Reich waren sehr stark in der Welt. Sie dachten, dass sie ihre Königreiche für immer bestehen würden. Aber alle Reiche waren nicht mehr bestanden.
Lesen wir gemeinsam die Verse 26 und 27: «Danach wird das Gereicht gehalten werden; dann wird ihm seine Macht genommen und ganz und gar vernichtet werden. Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.» Die Weltgeschichte verfliesst weiter. Aber jedes Königreich hat sein Ende. Die Welt scheint immer zu stark zu sein, die Gläubigen dahingegen sind immer scheinbar zu klein und zu schwach. Aber die Welt kann die Gläubigen im Reich Gottes nicht vernichten.
Lesen wir gemeinsam Vers 28: «Das war das Ende der Rede. Aber ich, Daniel wurde sehr beunruhigt in meinen Gedanken und jede Farbe war aus meinem Antlitz gewichen; doch behielt ich die Rede in meinem Herzen.» Das erschreckte Daniel und machte ihn unruhig. Momentan war er auch ein Gefangener im fremden Land. Die heilige Stadt Jerusalem wurde schon lange zerstört. Er wollte das Volk wiederhergestellt sehen. Aber diese Vision enttäuschte ihn, weil ein mächtiges Königreich nach dem anderen auch nach dem babylonischen Reich kommen würde. Aber das ist unsere Welt, in der wir leben.
Wir haben eine Hoffnung. Wir erwarten eine herrliche Zukunft. Doch die Welt ist immer unruhig. Wie Elon Musk können wir nach Mars reisen und uns dort einsiedeln. Aber das ist nicht unsere Hoffnung. Wegen dem Covid-19 haben wir viele Mühe und Hemmungen im Alltag. Viele Menschen sagen, dass wir nun mit Covod-19 zusammenleben und dass wir nie wie früher leben würden. Auf dieser Welt haben wir immer noch viele Probleme. In Sibirien ist es momentan sehr heiss. Die Temperatur steigt bis 38 Grad. Im kältesten Land schwimmt man. In vielen Ländern leidet man unter Hochwasser. Der Klimawandel bedroht die Zukunft für die nächste Generation. Nirgendwo gibt es Ruhe und ein komplett sicherer Ort. Nun leidet die ganze Welt unter dem Corona-Pandemie. Viren kommen einem nach dem anderen. Wo findet man das Lebensanker?
Lesen wir gemeinsam Verse 9 und 10: «Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war, setzte sich. Sein Kleid war weiss wie Schnee und das Haar auf seinem Haupt rein wie Wolle; Feuerflammen waren sein Thron und dessen Räder loderndes Feuer. Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten und die Bücher wurden aufgetan.» In dieser dunklen und hoffnungslosen Zeit sollen wir auch Gottes Offenbarung sehen, dass Gott der Richter ist. Er wird die Welt richten. Die mächtigen Tiere werden von Gott gerichtet werden. Die schrecklichen und grausamen Tiere werden ewig bestraft werden. Darum sollen wir unsere Hoffnung auf Gott setzen. Diese Hoffnung kann die dunklen Tiere überwinden und sie bewältigen. Die Zeit für diese Tiere ist in dieser Welt eingeschränkt. Sie werden bald ewig ins Feuer geworfen werden. Das Gericht Gottes ist die Hoffnung in dieser dunklen Macht. Vor dem Gericht Gottes werden alle Sünden aufgedeckt werden. Keiner wird sagen, vor Gott keine Sünde zu haben. Aber wir können erkennen, dass erst nachdem wir unsere Sünden vor Gott anerkennen und bekennen, werden wir wirklich in die Sicherheit Gottes hineinkommen, seine grosse Barmherzigkeit für uns erfahren und wahre Ruhe bei Gott finden. Darum ist das Gericht Gottes unsere Hoffnung.
Darum will Gott uns erlösen. Er schenkt uns den Weg zum Leben. Daniel sah diese Vision. Lesen wir gemeinsam die Verse 13 und 14:
Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende.
Daniel sah ein Mensch gleich einem Menschensohn. Wer ist diese Person? Er ist Jesus, der für die Menschen am Kreuz gestorben und am dritten Tage von dem Tod auferstanden ist. Gott gab ihm alle Macht, Kraft, und alle Ehre. Er ist der König der Könige. Daniel träumte vom Königreich Davids. Er träumte auch wie die anderen Juden von der Wiederherstellung des Königreich Davids. Gott bestätigte David, dass sein Reich ewig bestehen wird. Daniel war nur ein Gefangener im fremden Land, seine Heimat war zerstört. Die heilige Stadt Jerusalem wurde zerstört. Das Volk Gottes wurde vom mächtigen Reich zermalmt. Aber Gott gab ihm eine Vision. Gottes Reich hat kein Ende. Was bedeutet das? Davids Reich ist Gottes Reich. Das Königreich Davids ist das Königreich Gottes und sein Reich wird wiederhergestellt werden. Nur durch den Glauben an Jesus wird jeder Mensch das Reich Gottes erreichen und unter der Herrschaft Gottes leben. Das ist das Dasein der Menschen. Gottes Reich ist nie verschwunden, denn es bleibt für immer und ewig.
Ein Engel gab Daniel ein hoffnungsvolles und ermutigendes Wort weiter. Lesen wir gemeinsam Vers 18: «Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen und werden’s immer und ewig besitzen.» Die Heiligen sind keine Engel, sondern diejenigen, die an Gott glauben. Sie werden am Königreich Christi teilhaben. Das ist unsere Identität in dieser Welt. In der Welt werden wir viel gelitten und gehasst werden. Jesus spricht zu seinen Jüngern: «Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.» (Mt 10,39) Jesus ist unser Bräutigam. Wir sind seine Braut. Wir werden im Königreich Gottes ewig leben. Wir werden die Königsherrschaft immerfort behalten, bis in alle Ewigkeit. Auf der Welt können wir nicht die Verfolgung und die Schwierigkeit vermeiden, aber sie vergeht mit der Zeit. Als Heiligen in dieser Welt zu leben ist mehr und mehr schwierig und herausfordernd.
Während der Pandemie haben wir etwas zu tun. Wir sollen diese Aufgabe suchen und diese Aufgabe erfüllen. Viele Menschen leiden unter der Covid-19 an Einsamkeit, Depression und dem Gefühl der Verlassenheit. Wir sollen mit ihnen eine Gemeinschaft haben. In der Gemeinschaft mit ihnen sollen wir das Evangelium weitergeben. In der Lage «Abstandhalten» ist diese Aktivität schwierig. Trotzdem ist das Königreich Gottes die einzige und wahre Hoffnung. Unsere Hoffnung ist weder Mars noch der Mond oder das Weltall. Wegen der Corona-Krise sollen wir trotz des schwierigen Atemwegs unsere Hoffnung auf das Königreich Gottes setzen. Warum? Die Weltgeschichte liegt in der Hand Gottes. Gott ist souverän. Selbst während dieser schwierigen Zeit können wir sicher Gottes Willen finden. Darum sollen wir dafür beharrlich beten, dass sich das Königreich Gottes in unserer Umgebung in diesem Land und in Europa noch stärker ausbreiten wird und dass sich die Europäer zu Gott bekehren und Gottes Herrschaft annehmen werden.
«Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen und werden’s immer und ewig besitzen.»
Halleluja, Amen!