Die Herrlichkeit ist hinweg

1. Samuel 4,1b-22

Darum sprach sie: Die Herrlichkeit ist hinweg aus Israel; denn die Lade Gottes ist weggenommen.

1. Samuel 4,22 

Auf unserem Weg durch diese Welt lernen wir eine Menge. In der Tat erleben wir in unserem täglichen Leben so genannte unbequeme Wahrheiten. Wir kennen die Wahrheit, aber wenn wir sie sagen, fühlen wir uns unwohl und in vielen Fällen müssen wir mit dieser unbequemen Wahrheit leben. Wir wissen, dass die Welt seltsam wird. Wir leben mit unbequemen Wahrheiten am Arbeitsplatz, zu Hause, in der Gesellschaft und sogar in der Gemeinde. Warum sind sie für uns unbequem, obwohl wir in vielen Fällen die Wahrheit kennen?  

 Im heutigen Abschnitt erfahren wir, dass Israel mit einigen unbequemen Wahrheiten gelebt hat und diese unbequemen Wahrheiten haben Gott nichts bedeutet. Es gibt Zeiten, in denen wir versuchen, uns vor der Wahrheit zu verschliessen, aber Gott offenbart sie uns ungefiltert. Ich denke, der heutige Abschnitt ist in dieser Hinsicht sehr relevant für uns. Welche unbequemen Wahrheiten kennen wir?

Erstens, wir denken, dass wir als Gläubige alles in Ordnung gehen wird.

 Sehen wir mal nach. Israel befand sich zur Zeit der Richter auf der letzten Etappe auf dem Weg zu einer Monarchie. Was war der Zustand der Richter? Es war eine Zeit, in der jeder so lebte, wie er es für richtig hielt. Zu diesem Zeitpunkt bereitete Gott Samuel durch Hanna vor. In einem seltenen Zeitalter des Wortes erweckte Gott Samuel, um Israel durch ihn zu erneuern. Von Dan bis Beerscheba redete Samuel das Wort Gottes, und kein einziges Wort Gottes fiel zu Boden. In Richter 21,25 heisst es: «Zu der Zeit war kein König in Israel, jeder tat, was ihn recht dünkte.» Gott gab Samuel das Wort und Samuel verkündete das Wort ganz Israel. Wo ist die Hoffnung Gottes? Gottes Hoffnung liegt immer in dem Wort Gottes. Wo kein Wort Gottes ist, gibt es keine Hoffnung. Aber Israel war sich seiner Sündhaftigkeit noch immer nicht bewusst.

 Da zog Israel aus, den Philistern entgegen, in den Streit und lagerte bei Eben-Eser. Die Philister aber hatten sich zu Afek gelagert. Lesen wir gemeinsam Vers 2: «Und die Philister stellten sich Israel gegenüber auf. Und der Kampf breitete sich aus, und Israel wurde vor den Philistern geschlagen. Sie erschlugen in der Feldschlacht um die viertausend Mann.» In diesem Krieg wurde Israel viel erschlagen. 4000 Menschen in Israel waren ums Leben gekommen. Es war eine grosse Niederlage im Krieg. Die Philister waren kein einfaches Volk. Sie hatten eiserne Waffen. Sie waren ein starkes Volk. In Josua 3,1-3 finden wir auch diese Tatsache. Josua war betagt. Er eroberte auch nicht die Philister. In Richter 3,1-6 finden wir heraus, warum der Gott die Philister und die Kanaaniter übrig liess. Gott wollte die zukünftigen Geschlechter der Israeliten prüfen, ob sie wirklich Gott allein dienen und ihn fürchten würden. Gott hatte auch sein Volk bereits geprüft. Er zog das Volk der Sklaverei aus der Hand des Pharao aus. Sie wanderten 40 Jahre lang in der Wüste. Sie assen täglich Manna. Warum gab Gott ihnen immer dasselbe? In 5 Mose 8,3 bis 5 heisst es: «Er demütigte dich und liess dich hungern und speiste dich mit Manna, das du und deine Väter nie gekannt hatten, auf dass er dir kundtäte, dass der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des Herrn geht. Deine Kleider sind nicht zerrissen an dir, und deine Füsse sind nicht geschwollen diese vierzig Jahre. So erkennst du ja in deinem Herzen, dass der Herr, dein Gott, dich erzogen hat, wie ein Mann seinen Sohn erzieht.» Gott trainierte Israel und erzog sie mit dem gottesfürchtigen Volk. Mit Manna sollten sie Gott gehorchen und seiner Anweisung folgen. Die Israeliten lernte durch den Krieg und durch die Wüstenwanderung, wer der Herr war und wovon sie leben sollten. Leider waren sie immer ungehorsam und vergassen Gottes Anweisung. Im Zeitraum von Richter sündigten sie gegen Gott. Gott schlug sie mit den Philistern. Danach bekehrten sie sich zu dem Herrn. Sie fühlten sich sehr müde und hart, weil sie immer den lebendigen Gott erkennen sollten. Aber Gott hatte sie sehr lieb. Wegen der Liebe wollte er sein Volk prüfen, wie ein Vater seinen Sohn erzieht. 

 Eigentlich wollen wir nicht erzogen werden. Wir wollen nicht geprüft werden. Wir sind gläubig. Als Gläubige denken wir, dass alles in Ordnung gehen wird. Wir denken, dass Gott uns jederzeit helfen und uns unterstützen wird. Im Glaubensleben haben wir leider viele Philister. Um uns herum gibt es überall Philister, die uns kränken. Das ist unsere unangenehme Wahrheit im Glaubensleben. Jesus hat zu seinen Jüngern gesagt: «Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.» (Mt 16,24) Jesus nachzufolgen bedeutet, dass wir endlos uns selbst verleugnen und unsere Leidenschaften und unsere Begierde am Kreuz nageln sollen und unser Kreuz gut tragen sollen. Im Glaubensleben finden wir unsere Sündhaftigkeit. Gott erzieht uns zu Kindern Gottes, wie ein Schmieder aus Stein ein reines Gold mit Feuer läutert. Wir lernen die Liebe Gottes in der Arbeit, in der Menschenbeziehung, kennen und danken seiner Güte aus tiefem Herzen. Jesus hat uns nicht versprochen, dass wir in allen Bereichen ein erfolgreiches Leben führen werden, stattdessen, dass wir von der Welt verfolgt werden. «In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.» (John 16,33) Gott prüft uns durch die Freunde, die Vorgesetzte, das Versagen und durch die Krankheiten. Paulus hatte eine Augenkrankheit. Das war sein Pfahl im Leib. Diese Krankheit machte ihn schwer und verzagt. Er betete zu Gott. Aber Gott heilte seine Krankheit nicht. Er sage zu ihm: «Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit.» (2.Kor 12,9) Durch seine Krankheit lernte er Demut und Sanftmütigkeit.

 Israel hatte nichts vorbereitet, um mit den Philistern in den Krieg zu ziehen; sie zogen einfach in den Krieg gegen Philister mit ihrem eitlen Stolz und ihrer Einbildung und mit dem Gedanken des Volkes Gottes. Sie hatten keine Kriegsausrüstung für diesen Krieg vorbereitet; sie waren undiszipliniert und hatten keine Waffen, um gegen sie zu kämpfen. Vor allem fragten sie Gott vor diesem Krieg nicht. Sie fragten Gott nicht im Gebet, ob sie in den Krieg ziehen sollten oder nicht. Sie waren so voller Stolz, dass sie dachten, sie müssten als Abrahams Nachkommen nicht wirklich zum Herrn beten. Sie hatten die Vorstellung, dass alles gut werden würde. Aber sie wurden gründlich besiegt und verloren 4000 Menschenleben. Die Herrlichkeit Gottes war bei dem sündigen Volk nicht offenbart worden. Sie mussten diese unbequeme Wahrheit akzeptieren. Aber was taten sie?

Zweitens, wir denken, dass unsere religiösen Aktivitäten ein Leben der Wahrheit sind.

 Es gibt viele Religionen auf dieser Welt und jede Religion hat ihre eigenen religiösen Merkmale. Dazu gehört das Kreuz im Christentum, der Halbmond im Islam, die Kuh im Hinduismus und das Swastika im Buddhismus. Ausserdem gibt es Glücksbringer, die im Schamanismus verwendet werden. Unser Gott ist der eine und einzige Gott. Er lässt sich nicht in einem von Menschenhand geschaffenen Zeichen oder Gerät einfangen, aber genau das war der Fehler, den Israel beging. 

 Lesen wir gemeinsam Vers 3: «Und als das Volk ins Lager kam, sprachen die Ältesten Israels: Warum hat uns der Herr heute vor den Philistern geschlagen? Lasst uns die Lade des Bundes des Herrn zu uns holen von Silo, dass er in unserer Mitte komme und uns errette aus der Hand unserer Feinde.» Die Ältesten versammelten sich, und nach einer langen Nacht der Diskussion kamen sie zu dem Schluss, dass der Grund für das Scheitern des Krieges darin lag, dass sie nicht vor der Bundeslade gekämpft hatten. Sie dachten, es läge an ihrem religiösen Eifer und ihrem Mangel an Förmlichkeit. Sie dachten, es läge daran, dass sie nicht vor der Bundeslade durch passende Zeremonien gekämpft hätten. Die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, die Priester, sollten die Bundeslade bringen. Denn sie wussten, wie Josua einst die zerklüftete Stadt Jericho erobert hatte, als der Jordan ausgetrocknet war und die Israeliten mit der Bundeslade in den Jordan gezogen waren (Josua 3,17). Sie wussten, dass die Priester mit der Bundeslade sieben Tage lang frühmorgens um Jericho herumgezogen waren und schliesslich die Trompeten geblasen hatten, um die Festung Jericho zu Fall zu bringen (Josua 6). Als Hofni und Pinhas mit der Bundeslade ankamen, jubelten die Israeliten und freuten sich. Sie dachten, es sei soweit, der Sieg sei ihrer. Sie glaubten, dass sie mit den Priestern und der Bundeslade den Krieg bedingungslos gewinnen könnten. 

 Jetzt freuten sie sich darauf, die Herrlichkeit Gottes wieder zu erleben und Gottes Herrlichkeit im Sieg des Krieges zu sehen. Die Philister hörten den donnernden Jubel aus dem israelitischen Lager. Sie waren alle ängstlich und zitterten. Das Trauma vergangener Niederlagen hatte ihr Lager heimgesucht. Sie sprachen einander: «Was ist das für ein gewaltiges Jauchzen im Lager der Hebräer?» Sie dachten an die vergangene Niederlage. Sie fürchteten sich sehr und sprachen: «Gott ist ins Lager gekommen. Wehe uns, denn solches ist bisher noch nicht geschehen! Wehe uns! Wer will uns erretten aus der Hand dieser mächtigen Götter? Das sind die Götter, die Ägypten schlugen mit allerei Plage in der Wüste. So seid nun stark und seid Männer, ihr Philister, dass ihr nicht dienen müsst den Hebräern, wie sie euch gedient haben! Seid Männer und kämpft!» Die Philister waren entsetzt, als sie erkannten, dass die Bundeslade Gottes in das Lager Israels gekommen war. Sie erinnerten sich lebhaft an die Plagen, die Gott in der Vergangenheit in Ägypten über den Pharao gebracht hatte. Sie wussten, dass sie nicht gegen sie kämpfen und gewinnen konnten. Aber sie wollten nicht als Diener der Hebräer leben. Sie bestärkten sich gegenseitig, Mut zu fassen und sie alle zu bekämpfen. Sie waren bereit, gegen die Israeliten bis zum Tod zu kämpfen. Sie waren bereit, um ihr Leben zu kämpfen. Sie hatten nur zwei Möglichkeiten: gegen die Israeliten zu kämpfen und zu gewinnen oder zu sterben.

 Wie ging der Kampf aus? Lesen wir gemeinsam die Verse 10 und 11: «Da kämpften die Philister, und Israel wurde geschlagen, und ein jeder floh zu seinen Zelten. Und die Niederlage war sehr gross, und es fielen von Israel dreissigtausend Mann Fussvolk. Und die Lade Gottes wurde genommen, und die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, kamen um.» Die Israeliten waren in dem Lager. Sie jauchzten gewaltig. Sie erwarteten, dass die Lade Gottes gegen die Philipper kämpfen würde. Sie dachten, dass sie nun einen grossen Sieg gegen die Philister erhalten würden. Sie hatten die Lade Gottes. Mit der Lade Gottes hatten sie in der Vergangenheit eine wunderbare Herrlichkeit erfahren. Die Priester, Hofni und Pinhas trugen die Lade Gottes. Aber sie beteten nicht zu dem Herrn. Sie taten nicht für ihre Sünde Busse. Sie hatten einen grossen Fehler gemacht. Sie lernten nicht von der Geschichte.  Früher hatte Josua die Stadt Jericho erobert. Danach hatte er gegen Stadt Ei gekämpft. Aber Israel hatte eine grosse Niederlage erfahren. Josua tat für ihre Sünde und ihre Unreinheit vor dem Herrn Busse. Gott gab ihnen einen grossen Sieg. Aber Israel hatte 4000 Mann in der ersten Schlacht gegen die Philister verloren. Dann hätten sie für ihre Sünde vor dem Herrn Busse tun sollen. 

 Aber Israel hatte nach dem ersten Krieg nicht gründlich Busse getan und Gott nicht gefragt, sondern nur eine religiöse Formalität angestrebt: Sie brachten die Bundeslade Gottes. Die Priester Hofni und Pinhas waren bei ihnen, aber sie bereuten ihre Sünde nicht. Sie wussten nicht, was die Bundeslade bedeutete. In der Bundeslade befanden sich die Zehn Gebote, Gottes Wort, das Manna, das Gottes Hilfe und Versorgung darstellte, und der Sprossenstab Aarons, das Symbol für Gottes Herrschaft und Gottes Souveränität. Aber sie waren unempfindlich gegenüber dem Inhalt der Bundeslade. Sie wussten nicht, was sie in Gegenwart der Bundeslade tun sollten. Sie behandelten die Bundeslade, als wäre sie ein Zauberkasten, der ihnen das Unmögliche möglich machen würde. Die Bundeslade war für sie wie das Lotto des Lebens. Natürlich erwarteten sie einen grossen Sieg in der zweiten Schlacht. Natürlich glaubten sie, dass sie die Herrlichkeit Gottes sehen würden. Aber was war das Ergebnis? 30’000 Menschen wurden getötet, mehr als in der ersten Feldschlacht. Zwei von Elis Söhnen, Hofni und Pinhas, starben ebenfalls im Kampf, genau wie Gott es gesagt hatte. Als sie die Bundeslade wie einen Götzen behandelten, offenbarte Gott seine Herrlichkeit nicht in ihrer Mitte. 

 Gott war für sie zu einem Götzen geworden. Sie wollten es nicht zugeben, aber sie mussten diese unbequeme Wahrheit akzeptieren. Gott gab den Israeliten eine wunderbare Verheissung am Sinai. In 2.Mose 19 heisst es: «Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.» Gott segnete Israel. Israel sollte zuerst eine Beziehung zu Gott gut pflegen, indem sie Gott gehorchen. Sie sollten das Wort Gottes bekommen und in der guten Versorgung Gottes und in der Souveränität Gottes unter der guten Beziehung zu Gott leben. Das ist Inhalt der Lade Gottes. Vor Gott sollten sie zuerst sich selbst durch Busse reinigen und die Beziehung zu Gott wiederherstellen. Aber sie ignorierten alle Inhalte. Sie erfuhren einen bitteren Niederschlag. Aber das war auch Gottes Liebe. Dadurch wollte Gott sein Volk als heiliges Volk erziehen und sie als Segen für andere kostbar gebrauchen. Darum sollen wir nicht über die Niederlage oder den Misserfolg klagen und gegenüber Gott dankbar sein. Durch die Niederlage will Gott uns sanftmütig erziehen. Darum ist Gott immer gut. Darum sollen wir auch Gottes Liebe durch die Niederlage, Schwierigkeit und Not erkennen und Gott demütig anerkennen und ihn nehmen und ihm danken, dass Gott uns erziehen möchte, weil er alles dadurch zum Besten führen würde. Amen. 

Drittens, wir sollen im Glauben nicht auf die äusseren Bedingungen achten.

 Israel wurde gross erschlagen. Ein Benjaminiter lief nach Silo. Er kam schreiend zu Eli. Der Priester Eli war auf dem Stuhl am Wege. Er war 98 Jahre alt. Seine Augen waren so schwach, dass er nicht mehr sehen konnte. Der Bote berichtete die schlechte Nachricht. Zuerst erzählte er ihm, dass Israel vor den Philistern geflohen war und das Volk eine grosse Schlacht verloren hatte und zum Schluss, dass die beiden Söhne, Hofni und Pinhas, tot waren und die Lade Gottes genommen war. Als Eli es hörte, fiel er vom Stuhl und brach sich den Hals und starb. Die Tragödie endete nicht mit dem Tod Elis. Seine Schwiegertochter, die Frau Pinhas, war schwanger und sollte bald gebären. Als sie davon hörte, dass die Lade Gottes genommen war und ihr Schwiegervater und ihr Mann tot waren, krümmte sie sich und gebar; denn ihre Wehen überfielen sie. Und als sie im Sterben lag, sprachen die Frauen, die um sie standen: Fürchte dich nicht, du hast einen Sohn geboren! Aber sie antwortete nicht und nahm’s auch nicht mehr zu Herzen. Elis Schwiegertochter, die ihren Sohn bekommen hatte, hätte sich sie eigentlich freuen müssen, aber sie konnte sich nicht freuen. Ihr Schwiegervater, ihr Ehemann und der Bruder ihres Mannes waren tot. Wo sollte sie Trost und Freude finden? Wie konnte jemand diese tragische Situation erklären? Wie konnte jemand ihren Kummer teilen? Sie schluckte ihren Kummer hinunter, als ob der Himmel einstürzen und die Erde zerbrechen würde. Ihre äusseren Glaubensbedingungen waren gründlich zerstört worden. Sie war völlig gebrochen.

Lesen wir gemeinsam die Verse 21 und 22: «Und sie nannte den Knaben Ikabod und sprach: Die Herrlichkeit ist hinweg aus Israel! – weil die Lade Gottes genommen war, und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes. Darum sprach sie: Die Herrlichkeit ist hinweg aus Israel; denn die Lade Gottes ist weggenommen.» «Ikabod» ist ein schreckliches Wort. Die Herrlichkeit ist hinweg aus Israel! Diese Frau verheiratete sich mit dem Priester. Das war eine grosse Ehre und ihre persönliche Herrlichkeit, weil sie eine Schwiegertochter in der Familie des Priesters geworden war. Ihr Lebensbedingung, sogar in der Ehebedingung waren sehr gut und herrlich. Aber sie wussten, dass die beiden Söhne Elis sehr ruchlos waren. Trotzdem dachte sie, dass sie mit der Priesterfamilie ein gutes Leben und ein ehrenvolles und elegantes Leben führen würde. Bis dahin war ihre Ehe super. Aber sie sah nicht die Sünde der Priestersfamilie. Sie half nicht ihnen mit dem Wort. Eigentlich war sie auch nicht gläubig. Aber sie verheiratete sich mit einem Sohn von Priester. Leider hatte sie den Tod ihres Mannes, den Tod des Bruders ihres Mannes und den Tod ihres Schwiegervaters. Sie war fast ohnmächtig geworden. Nun hätten sie für die Sünde der Familie Busse tun sollten. Nun hätte sie für die Sünde Israels Busse tun. Aber sie tat auch nicht so.  Auch sie musste die tragische Realität erleben, dass ihre Ehe und ihr Haus an einem einzigen Tag zerrissen wurden. Ihr guter priesterlicher Bedingungen, die schönen äusseren Bedingungen ihrer Ehe und ihre Träume von einer schönen Familie wurden an einem einzigen Tag zerrissen. Anstatt zu weinen, nannte sie ihren Sohn auf eine für sie unverständliche Weise «Ikabod». Aber Tatsache ist, dass die Herrlichkeit Gottes nicht verliess, weil die Bundeslade weggenommen wurde. Eli und seine beiden Söhne taten nicht Busse. Israel tat nicht Busse vor Gott. Deshalb konnte Gott nicht bei ihnen sein. Im Glauben führt die menschliche Bedingung nicht dazu, dass wir Gottes Gegenwart erfahren. Das müssen wir erkennen. Wir halten weltliche Werte, weltlichen Äusserlichkeiten, weltlichen Erfolg usw. für die Herrlichkeit Gottes, aber eine Herrlichkeit, die sich auf der menschlichen Bedingung stützt, muss irgendwann zusammenbrechen. Wir müssen diese unbequeme Wahrheit anerkennen und vor dem Herrn Busse tun und ein heiliges Leben führen.

 Ja, das ist sie. Das heutige Wort lastet schwer auf uns, denn es gibt viele, die versuchen, den Herrn in äusserlichen religiösen Formen und Gestalten zu benutzen. Es gibt diejenigen, die Gott benutzen wollen, um ihre eigene Gier und Selbstsucht zu befriedigen. Ich weiss nicht, ob die Kirchen dieser Erde Zeichen des «Ikabot» aufstellen sollten. Kirchen und Menschen, die nicht die Wahrheit der Bibel verkünden, sondern die Bibel nach menschlichem Geschmack benutzen und ausbeuten, ist tatsächlich eine unbequeme Wahrheit des heutigen Wortes. Ich bete, dass wir darüber nachdenken, ob wir nicht «Ikabot» sind, ob der Herr nicht da ist, ob das Leiden des Kreuzes und die Herrlichkeit der Auferstehung nicht verkündet werden, und dass wir vor dem Herrn Busse tun können. Lasst uns Busse tun, dass wir den Herrn wie einen Götzen behandelt haben. Das Wort des Herrn ist lebendig und aktiv. Das Wort des Herrn ist das lebendige Wasser, das uns die wahre Wahrheit gibt. Möge der Herr uns alle segnen, damit wir unser Kreuz auf uns nehmen, wenn es der Wille des Herrn ist, über die Leiden des Herrn nachdenken, die Souveränität des Herrn annehmen und heilige Pilger werden, damit wir alle zum heiligen Tempel des Herrn werden, indem wir nur das Wort der Wahrheit sprechen und am Wort der Wahrheit festhalten. Möge Gott uns helfen, dass wir täglich eine heilige Gegenwart Gottes erfahren und vor seiner Gegenwart und seiner flammenden Augen ein heiliges Leben führen können. 

«Darum sprach sie: Die Herrlichkeit ist hinweg aus Israel; denn die Lade Gottes ist wegenommen.»

Halleluja, Amen.