Friedefürst

Jesaja 9,1-6

Guten Tag! Merry Christmas! Jesus ist heute geboren! Freut ihr euch über den neugeborenen Jesus? Bald ist das Weihnachtsfest. Aber in den Herzen der Menschen, die an Jesus glauben, ist eigentlich jeden Tag Weihnachten. Jesus ist gekommen und hat unsere Finsternis durch herrliches Licht ersetzt. Er hat unsere negativen Gefühle ausgeräumt und durch tiefen Frieden ausgetauscht. Und wenn wir wieder in Finsternis und Unruhe geraten, können wir jederzeit diese Freude, dieses Licht, diesen Frieden wieder bei ihm holen. – Lesen wir gemeinsam den Titel meiner Botschaft: „Friedefürst“. Und lesen wir gemeinsam den Leitvers, Vers 5: 

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heisst Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.

Jesaja 9,5

Am Abend des 13. Mai 1861 suchte der australische Hobby-Astronom John Tebbutt den Himmel in seinem Land mit einem kleinen Fernrohr nach Kometen ab. Dabei entdeckte er ein schwaches nebliges Objekt. Seine Sternkataloge verzeichneten keinen Nebel an dieser Stelle. Daher vermutete er einen Kometen und beobachtete den Himmel in den nächsten Nächten weiter. Acht Tage später sendete er eine Meldung an William Scott vom Observatorium in Sydney. Scott gelang es erstmals am 27. Mai, den Kometen mit blossem Auge zu sichten. Gegen Ende Juni war der Komet auch auf der Nordhalbkugel zu sehen. Ende Juni hatte er seine grösste Nähe zur Erde erreicht und war noch vor Sonnenuntergang zu beobachten. Nachts warf sein Schweif sogar einen Schatten auf einer weissen Wand! Nach diesem grossartigen Schauspiel nahm seine Helligkeit wieder sichtbar ab. Doch noch Anfang Juli war er über Afrika sichtbar. – Mit Jesus Christus ist ein ungleich grösseres Licht als dieses in die Welt gekommen. Und eines, das gekommen ist, um für immer zu bleiben. Ein ebenfalls heller Komet zeigte an, wo der neugeborene Messias war. Aber nicht erst dieser und die Engel der Heiligen Nacht kündigten Jesus an. Das ganze Alte Testament ist voll von Voraussagen über Jesus Christus. Einer, der Jesu Geburt vorausgesagt hat, ist der Prophet Jesaja. Mehr als 600 Jahre bevor das Verheissene schliesslich eintraf! Das zeigt uns, wie treu der HERR ist. Er macht alles wahr, was er versprochen hat. Dazu wählt er seine Zeit aus, in seiner göttlichen Weisheit. Heute schauen wir auf das, was Jesaja über Jesu Geburt sagt.

Jesus ist ein grosses Licht. Lesen wir gemeinsam den Vers 1: «Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein grosses Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.» Oder, wie der Evangelist Matthäus es wiedergibt: «Das Land Sebulon und das Land Naftali, das Land am Meer, das Land jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden, das Volk, das in Finsternis sass, hat ein grosses Licht gesehen; und denen, die sassen im Land und Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.» Wo Jesu Licht scheint, hat es keine Schatten des Todes mehr. Das war vor gut 2000 Jahren so und das ist heute so. Jesus macht Herzen und Gesichter hell und leitet uns in seinem Licht, damit wir auf dem richtigen Weg gehen. Jesu Licht schien nicht im prächtigen Palast des Herodes. Dort gab es schon so viele «künstliche Lichtquellen» und da konnte sein Licht nicht in die Herzen dringen. Nein, es schien in Galiläa und Umgebung. Im verachteten, teils von Heiden bewohnten, armen, immer wieder von Feinden angegriffenen Grenzland im Norden, welches viele Israeliten schon gar nicht mehr als Teil Israels sehen wollten. So ist Jesu wundervolle Art: Er ist gerade bei den Verachteten, bei den Gehassten, bei den von der Gesellschaft Aufgegebenen. Und bei den einfachen Gemütern, bei den Armen und Armseligen. Bei denen, die verstehen, dass sie ihn brauchen. Ein Licht im dunklen Land. Manchmal sind wir selber auch in einer Lage, in der alles dunkel erscheint. Dann schauen wir auf von der Lage, hinauf zu Jesus. Lassen wir uns nicht von der schwierigen Situation fangen. Sondern kommen wir zum HERRN und lassen unser Herz neu mit seiner Liebe füllen! Schauen wir aus Gottes Perspektive auf unsere Lage. Und wissen wir, dass sie nicht ewig dauert. Wir dürfen Gott gerne um Hilfe aus ihr bitten. Das freut ihn, er hört zu und er wird wirken. Zu seiner ausgewählten Zeit, nach seiner Liebe und Souveränität. Zur Stunde von Jesu Geburt erfüllte sich die Prophezeiung vom Licht.

Jesus bringt grosse Freude. Lesen wir zusammen den Vers 2: «Du weckst lauten Jubel, du machst gross die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.» Alle Menschen streben nach Freude. Aber in der Welt holt man sie sich am falschen Ort: Man holt sich mit Vergnügungen, Gamen, Shoppen, Suchtmitteln usw. den Kick. Es wirkt momentan, wenn Dopamin und Serotonin ausgeschüttet werden. Aber danach bleibt Leere zurück. Und das Verlangen nach immer mehr. Gott sei Dank, brauchen wir das nicht. Verkünden wir diesen Menschen doch das, was ihnen wahrlich Glück und Zufriedenheit schenkt! Wenn Gottes Liebe in ein Herz kommt, dann wird dort alles vollkommen anders. Es zieht eine Freude ein, die alles überstrahlt. Eine Freude, Gutes in Fülle zu haben, wie Früchte und Beute. Die Kraft des Heiligen Geistes erfüllt uns mit himmlischer Freude. Jeder Tag, den wir mit Jesus verbringen, ist ein Fest. Wir loben Gott und seine Taten für uns, mal laut zusammen in der Gemeinde, mal still im Herzen.

Die tiefe Gemeinschaft mit Gott und Jesus ist mit keiner Freude der Welt zu vergleichen. So rein, gross, hell und himmlisch ist sie. Letztere Eigenschaft beschreibt sie wohl am besten. Ich erlebe diese Freude auch. Und einmal machte mir der HERR ein ganz besonderes Geschenk. Es war an der Neujahrskonferenz 2019 in Bukarest. Am ersten Morgen war individuelles Frühgebet auf dem Plan, eine Stunde, mit Musikbegleitung. Ich weiss noch, wie mein Gebet begann; mit den Worten: «HERR, ich weiss, du bist da.» In der Folge betete ich tiefgehend wie noch nie. Bald war um mich herum… Himmel. So fühlte es sich zumindest an. Es war eine unglaubliche Herrlichkeit von Gottesnähe, ich war im Sog von Gottes Liebe und fühlte mich ganz geborgen. Und ganz am richtigen Platz, obwohl ich Sünderin diesen Platz natürlich nicht verdient habe. Am liebsten wäre ich noch ganz, ganz lange in diesem Gebet geblieben. Ich, die sonst nicht die Geduld habe, lange zu beten! Nichts war mir in dem Moment wichtiger. Als ich nach einer Stunde wieder aus dem Gebet auftauchte, war ich vom Erlebnis noch ganz beseelt. Seither wünsche ich mir, dieses Geschenk noch einmal zu bekommen.

Zurück zum heutigen Text. Weiter sehen wir: Jesus macht uns frei. Lesen wir gemeinsam die Verse 3 und 4: «Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.» Jesus vergibt uns unsere Sünden. Dafür hat er sein kostbares Blut am Kreuz für uns vergossen. Dieses Blut ist uns eine nie versiegende Quelle der Vergebung geworden. Von ihr nehmen wir Gnade um Gnade. Wir können allezeit zu Jesus kommen mit unseren Sünden, diese gestehen, sie ablegen, Busse tun. Bleiben wir in seiner Orientierung und seinem Wort. Jesus sagt in Johannes 8: «Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.» Und was für eine grosse Freiheit das ist! Jesaja vergleicht es mit einem Ereignis rund um das Jahr 1000 vor Christus. Nämlich dem endgültigen Sieg der Israeliten über deren langjährige Erzfeinde, die Midianiter. Man stelle sich die Sache vor: Jahrelang bedrohen diese Israel. Jede Erntezeit fallen sie ins Land ein und rauben und vernichten so gut wie die ganze Ernte. Es gibt kein Entrinnen. Bis Gott den Richter Gideon als Leiter für sein Volk einsetzt. Er zieht in den Kampf gegen Midian. Nach Gottes Anweisung. Mit 300 Mann ohne Waffen gegen ein übermächtiges Heer. 300 Mann mit Krügen und Fackeln. Aber dank Gottes grosser Hilfe siegen sie. Es bricht eine Panik unter den Midianitern aus, die macht, dass sie kopflos aufeinander losgehen. So reiben sie sich selber auf. Und von da an hat Israel Ruhe vor ihnen. Wie lieblich muss die erste Erntezeit gewesen sein, in welcher das Volk Israel wusste, dass es die Früchte seiner Arbeit in Sicherheit geniessen konnte!

Freiheit heisst immer, frei von etwas sein. Jesaja benutzt einige Metaphern, um die Unfreiheit zu beschreiben, die in Jesus von uns weicht. Da ist das Joch, eigentlich ein Arbeitsinstrument für pflügendes Vieh. Es symbolisiert das Joch, also die Last unserer Sünden. Die Jochstange steht ebenfalls für eine Last. Viele Menschen meinen, sie müssten selber alles tragen, auch ihre Lebenslast, und für alles Verantwortung übernehmen. Aber für das ist Jesus doch da: Er trägt die Last mit uns! Sein Joch ist sanft und seine Last ist leicht. Dann ist da der Stecken des Treibers. Das kann ein Vieh- oder ein Sklaventreiber sein. Der Treiber steht aber auch für Getrieben-Sein, für weltliches Streben, für Rastlosigkeit, Suchtverhalten und Begierde. Wie gut, dass wir im HERRN uns nicht mehr davon umtreiben lassen müssen! Wir verschwenden unsere Kraft nicht mehr für das, und damit wird ganz viel Energie dafür frei, Gott zu dienen und Gemeinschaft mit ihm zu haben. Da sind die mit Gedröhn auftretenden Stiefel. Sie gehören Soldaten, die in den Krieg ziehen, um Leid und Zerstörung anzurichten. Sie stehen aber auch für das Laut-Sein der Menschen, die in ihrem Egoismus gefangen sind. In der Welt muss und will man sich behaupten und laut sein, um gehört zu werden. Die Stiefel des Egoismus treten diejenigen weg, die im Weg stehen vor dem eigenen Erfolg. Auch die Mäntel gehören Kriegssoldaten. Das Blut ihrer Opfer klebt an ihnen und beschmutzt sie. Ein Mantel ist etwas, das uns schützt. Aber der Schutz kann auch ein falscher sein. Menschen, die Gott nicht haben, suchen sich Geborgenheit und innere Ruhe anderswo. Und wenn es sein muss, verteidigen sie diese auch mal mit Gewalt. Oder unterlassen Hilfe. Neulich machte ein Vorfall in Basel Schlagzeilen. Da gab es einen medizinischen Notfall vor einem Laden. Ein Angestellter sah zu – und weigerte sich, einzugreifen. Die Begründung war, dass er Mittagspause hatte… Dröhnende Stiefel und blutige Mäntel stehen aber auch für Gottes Feinde, die uns Gläubige anfeinden. Wir dürfen zuversichtlich sein, dass sie ihre gerechte Strafe empfangen werden. Übergeben wir die Rache dem HERRN. Oder noch besser: Beten wir für unsere Feinde, dass auch sie sich zum HERRN bekehren.

Wir haben gesehen: Die Welt wird diametral anders. Finsternis wird zu Licht. Traurigkeit wird zu Freude. Zorn und Hass werden zu Frieden und Versöhnung. Und wer ist dafür verantwortlich? Ein kleines Kind in einem vernachlässigten kleinen Dorf, in eine Futterkrippe gelegt und in Windeln gekleidet. Jesus als schwacher Mensch. Gott, der sich uns gleich gemacht hat, um uns nahe zu sein. Jesus ist Gottes Sohn. Ja, er ist der König der Könige. Er ist der grosse Gott. Aber er hat sich klein gemacht. Weil er der König unserer Herzen sein will. Seine Herrschaft ist keine weltliche. Wer in der Welt Macht hat, übt Druck aus und herrscht manchmal mit Gewalt und Unterdrückung. Macht ist für manche Leute wie eine Droge, von der sie immer mehr wollen oder die sie niemals abgeben möchten. Aber so ist Jesus nicht! Seine Herrschaft beruht auf Liebe, Sanftmütigkeit und Demut. Er lässt es uns frei, ob wir uns unter seine Herrschaft stellen wollen oder nicht. Ihm ist alle göttliche Gewalt gegeben. Aber er hat auf diese verzichtet, als er als armer Wanderprediger unter uns gelebt hat. Er hat uns gedient und sich ganz für uns hingegeben. Bis zum schlimmsten Leiden und bis zum Tod am Kreuz. Damit wir dies alles nicht tragen müssen wegen unseren Sünden! Die Strafe, die uns gegolten hätte, hat er für uns abbezahlt. Darum ist bei ihm Vergebung für alle Sünden.

Wie beschreibt Jesaja den neugeborenen Sohn Gottes? Lesen wir zusammen den Vers 5: «Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heisst Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst». Wenn wir diese Eigenschaften anschauen, lernen wir eine ganze Menge über den Heiland. Ein zartes Kind, das alle Verantwortung auf sich nimmt, um die Menschen zu retten. Er hat ganz viele Namen, die hier nicht alle festgehalten sind. Vielleicht entdeckt jede Person, die an Jesus glaubt, einen neuen Namen Jesu? Der erste Name, der hier genannt wird, ist Wunder-Rat. Jesus ist unser wunderbarer Ratgeber. Er hat eine wundervolle Art, die Seinen mit einer Weisheit auszustatten, die die Welt nicht gibt – auch uns! Wir können anderen auch guten, segensreichen Rat geben. Jesus hatte eine unglaubliche Weisheit. Diese brachte die geistlichen Leiter, die ihm immer Fallen stellen wollten, zur Verzweiflung. Als man zum Beispiel eine Ehebrecherin zu Jesus brachte, musste diese eigentlich die Strafe nach dem Gesetz bekommen. Jesus wollte die Frau aber verschonen und retten. Also bestimmte er nach seiner Gerechtigkeit UND seiner Barmherzigkeit, was man tun sollte. Er sprach zu den geistlichen Oberen: «Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.» Wenn das nicht göttliche Weisheit ist! Wunder-Rat. Es ist kein Zufall, dass die beiden Namensteile so zusammengesetzt sind. Jesus bewirkt Wunder durch allerlei Heilungen und durch Veränderungen in den Herzen. Gleichzeitig gibt er uns Rat, wie wir ein gutes Leben mit ihm gestalten können. Heilung und Lehre gehen bei ihm immer zusammen. So hat er auch seine Jünger ausgesandt, damit sie das Evangelium predigen und Kranke gesund machen konnten. Auch wir haben eine doppelte Mission: Gottes Wort weiterzugeben und Gutes zu tun. So sind wir ein grosser Segen, wo immer wir sind und wirken.

Dann ist Jesus Gott-Held. Er hat als Mensch unter uns gelebt und ist doch durch und durch göttlicher Natur. Er hat sich selbst entäussert und auf alle seine Herrlichkeit und seine Privilegien verzichtet. Aber so hat er von Gott den Namen bekommen, der über allen Namen ist, als Gottes Sohn. Als göttlich ist Jesus auch in der Lage, Grosses zu tun und zu bewirken, bis heute. Er ist ein unermesslich grosser Held. Er hat mit seinem Tod und seiner Auferstehung alle Mächte des Bösen besiegt und den Satan gerichtet und gebunden. Darum ist es für ihn ein Leichtes, auch uns den Sieg über die Einflüsse des Teufels zu schenken. In der Not, was auch immer es für eine Not ist, hilft uns der HERR. In Fällen der Versuchung geben wir nicht nach und überwinden sie. Im Unglauben suchen wir die Gemeinschaft mit dem HERRN und finden zur Zuversicht und Gewissheit des Glaubens zurück. Bei Streit und Konflikten lernen wir, mit Friedfertigkeit zu antworten. So gewinnen wir den Streit, indem wir das Herz der Person gewinnen. Ihr sieht: Mit Jesus haben wir den Sieg auf der ganzen Linie!

Jesus ist Ewig-Vater. Hebräer 13,8 besagt: «Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.» Jesaja 40,8 sagt: «Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.» Wie tröstlich es ist, dass sich Jesus niemals ändert! Was auch heisst, dass sich seine Liebe nie verändert. Sie ist einfach immer da, ununterbrochen, im Überfluss, unabhängig von unseren Taten oder irgendwelchen Bedingungen. Wo ist so ein Gott wie er?! Seine Liebe ist mit nichts vergleichbar. Aber am ehesten ähnelt sie derjenigen, die ein Elternteil zu seinem Kind hat. Auch diese ist da, auch wenn das Kind Fehler macht oder auch mal etwas Böses tut. Das macht dem Vater oder der Mutter Herzeleid, aber er oder sie wird das Kind nicht aufgeben. So ist Jesus: Er gibt uns niemals auf. Ich denke, in Jesus wird eines besonders deutlich: die ganze Väterlichkeit Gottes.

Weiter ist Jesus der Friede-Fürst. Da wir in ihm mit Gott versöhnt sind, herrscht tiefer Friede in uns. Ein so tiefer, dass andere Menschen ihn nicht stören können. Nicht durch Aggressionen, nicht durch Angriffe, Spott oder Hohn. Wenn Menschen auf uns Gläubige böse reagieren, lässt uns das zwar nicht kalt. Und das ist auch gut so, denn dann kommen wir zum HERRN mit unserem Schmerz. Und können wertvolle Fürbitte für diese Personen tragen. So bricht Gott unser Ego und gebraucht uns zum Segen. Diese Friedfertigkeit haben wir aber nicht aus uns selbst. Jesus gibt sie uns, wenn wir ihn in uns regieren lassen. Daher ist er unser Friedefürst. Und er ist nicht nur Fürst, sondern auch Hohepriester. Er hat aber nicht, wie die Hohepriester im Alten Testament, Tieropfer für uns dargebracht. Nein, er hat sich selbst zum Opfer hingegeben. Das erst ist ein vollständiges Opfer, das unsere Sünden wirklich von uns wegnehmen kann. Nehmen wir ihn an, essen und trinken wir seine Gnade!

Jesus regiert. Schon jetzt in unseren Herzen. Sein Reich breitet sich aus unter uns: Jeden Tag werden viele Personen neu zur Christengemeinde hinzugefügt. Und das weltweit. Ganz entgegen dem gottlosen Zeitgeist! Einst wird aber Jesus sein Reich endgültig aufrichten. Nämlich wenn er wiederkommt. Jesus regiert in Ewigkeit. Das wiedergibt auch der Vers 6: «auf dass seine Herrschaft gross werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.» In dieser Welt liegt sehr vieles im Argen. Aber wir Gläubige haben eine Hoffnung, die weit über diese Welt und über dieses manchmal stressige Leben hinausgeht. Diese Hoffnung gilt für uns. Und für die Personen, für deren Errettung wir beten. Der HERR freut sich von ganzem Herzen über solche Fürbitten. Er kann sie nicht überhören oder übergehen. – Einst werden wir im Himmel sein mit Jesus. Dann wird keine Sünde, keine Trennung, nichts mehr zwischen ihm und uns stehen. Bis zu unserem Lebensende kann es noch viele Jahre dauern. Es wäre ganz trist, wenn wir nur ausharren müssten, bis dieser anstrengende Pfad zu Ende geht. Stattdessen können wir unser Leben angehen, gestalten, geniessen. Nämlich in Frieden und Freude, die der HERR uns gibt. In der wunderschönen Gemeinschaft mit ihm. In der Dankbarkeit für alle Segnungen, aber auch für Schwierigkeiten. Als Licht für die Menschen in unserer Umgebung. Wandelnd im Licht des Christus, der als neugeborenes, demütiges, durch und durch liebevolles kleines Kind in die Welt gekommen ist.

Zum Schluss:

Lesen wir nochmals den Vers 5: «Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heisst Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.»

Wir haben heute ganz vieles über Jesus gehört. Es ist wichtig, dass wir dies nicht nur im Kopf wissen, sondern auch selber erleben. Jesus krempelt unser Leben total um, wenn wir uns für ihn entscheiden. Geben wir ihm die Herrschaft über unser Leben! Dann regiert er als Friedensfürst, als Sünden vergebender Hohepriester, als Ewig-Vater, als Gott-Held in unseren Herzen. Und schenkt uns Licht, grosse Freude, echte Freiheit, wahren Frieden, Weisheit und Heilung. Er will unser König sein. Hierfür fragt er uns immer wieder an, lädt uns ein mit seiner leisen, sanften, liebevollen Stimme. Zwingen wird er uns nie, seine Wege zu gehen. Aber umso reicher segnet er uns, wenn wir das tun. Seine Herrschaft beruht auf Sanftmut, Demut, Errettungswillen und Friedfertigkeit. Solche Eigenschaften können wir von ihm auch lernen. Er ist der allmächtige Schöpfergott, der noch jetzt immer Neues in und unter uns schafft. Er ist das Haupt der weltweiten Christenfamilie, die immer mehr wächst. Und er ist das kleine Kind in der Futterkrippe, im Stall zu Bethlehem. Und dieses ist vor über 2000 Jahren in die Welt gekommen. Und es ist heute geboren.

Möge Jesu Licht und Gnade in unseren Herzen bleiben und grosse Freude bewirken. Diese Weihnachten sollen in dieser Hinsicht die allerschönsten Weihnachten bis dahin sein. Für uns alle. Ungeachtet der Situation. Ich bete, dass wir alle Jesus als unseren König annehmen. Auf uns wartet ein Leben voller Segen, Freude, Wirksamkeit, Gemeinschaft mit Gott, eines, das Spuren hinterlässt für die Ewigkeit. In diesem Sinne: Gesegnete Weihnachten!