Gehorsam ist besser als Opfer

1.Samuel 15,1-16,23

Samuel aber sprach: Meinst du, dass der Herr Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.

1. Samuel 15,22

Saul war der erste König von Israel. Er war am Anfang sehr demütig, schön und gehorsam. Er suchte nach einer verlorenen Eselin. Er kümmerte sich um die Herde seines Vaters (Kapitel 9). Er war der Sohn eines Benjaminiters. Er wurde als erster König Israels gesalbt. Aber sein Ende war leider nicht so gut. Sein Königtum hatte nicht lange gedauert. Sein Königtum wurde wegen seinem Ungehorsam von ihm weggenommen. Danach wurde David als zweiter König Israels durch Samuel gesalbt. Er kümmerte sich auch um die Herde seines Vaters. Er war auch schön und demütig wie Saul. Aber er beging auch viel, noch mehr als Saul, sogar noch schlimmere Sünden. Wegen des Ungehorsams wurde Saul sein Königtum weggenommen. Aber David war ein Ehebrecher und Mörder. Dennoch wurde David als einen Mann nach dem Herzen Gottes anerkannt. Warum war ihr Ende ganz anders? Warum wurde Saul sein Königtum von Gott weggenommen? Warum wurde David von Gott anerkannt? Beide hatten die Sünde begangen. Sie waren nicht allein. Wer war neben ihnen? Neben Saul war der Prophet Samuel und neben David war der Prophet Nathan gewesen. Sie hatten gute geistliche Mentoren. Leider tat Saul nicht für seine Sünde Busse. Im Gegenteil dazu tat David für seine Sünde aus tiefem Herzen vor Gott Busse. 

 Durch den heutigen Text wollen wir schauen, was wichtig vor Gott ist. Was verlangt Gott von uns? Worauf wollen wir unseren Wert legen?  

 Betrachten wir den Vers 15,1: «Samuel sprach zu Saul: Der Herr hat mich gesandt, dass ich dich zum König salben sollte über sein Volk Israel; so höre nun auf die Worte des Herrn!» Samuel wusste schon, welche Schwachheit Saul hatte. Saul wurde plötzlich als König über Israel gesetzt. Saul war nicht bereit, als König über Israel zu sein. Samuel wusste, dass Saul nicht überheblich werden sollte, weil Gott der Herr über ihn und über Israel war. Er wusste, dass die Lebensgrundlage für Saul die Worte Gottes war. Obwohl Saul zum König für Israel gesalbt wurde, musste er sich nicht für stolz halten. Als König war Saul in allen Bereichen schwach und unzulänglich. Seine politische Erfahrung und seine königliche Karriere und seine Macht waren sehr schwach. Wie konnte er seine Nachbarländer mit der Kraft Israels besiegen? Jeden Tag sollte er auf die Worte des Herrn hören und nach dem Wort Gottes sein Reich von Israel führen. Das war seine beste Waffe und seine beste Strategie. Das Wort des Herrn sollte sein Massstab für seine Regierungspolitik und seine Regierungsorientierung sein. Im Kapitel 14 Vers 47 heisst es: «Als Saul die Königsherrschaft über Israel erlangt hatte, kämpfte er gegen alle seine Feinde ringsumher; gegen die Moabiter, die Ammoniter, die Edomiter, gegen die Könige Zobas und gegen die Philister. Und wo er sich hinwandte, das gewann er den Sieg.» Schauen wir uns weiter Kapitel 14 Vers 52 an: «Es war aber der Krieg gegen die Philister schwer, solange Saul lebte. Und wo Saul einen tapferen und rüstigen Mann sah, den nahm er in seinen Dienst.» In diesem Sinne verstehen wir Saul, warum Saul David zu Königshaus einlud. David war auch tüchtiger und tapferer Mann. (16,18)Saul fühlte sich sicher furchtbar vor den vielen Feinden. Je mehr er gegen die Feinde kämpfte, desto mehr war er verantwortlich für Israel. Darum suchte er ständig nach einem mächtigen und mutigen Mann, der sein Königtum vor dem Angriff der Feinde verteidigen konnte. Mit der Zeit bekam er auch allmählich die Macht eines Königs. Er war noch mehr politisch geworden. Er wusste, wann das Volk ihn anerkannt hatte. Er vertraute immer mehr auf die sichtbaren Menschen als auf Gott.   

 Wir können auch die Seite von Saul verstehen. Er wollte sein königliches Amt gut führen. Aber das fiel ihm sehr schwer, belastete ihn und gab ihm endlose Verantwortung. Darum wollte er etwas mit der menschlichen Kraft durchführen. Er suchte nicht nach Gott, sondern nach dem mächtigen Mann. 

 In dieser Welt fühlen wir uns auch, als ob wir in einer Sackgasse gelaufen sind. Ab und zu bekennen wir wie Hiob: «Aber gehe ich nach Osten, so ist er nicht da, gehe ich nach Westen, so spüre ich ihn nicht. Wirkt er im Norden, so schaue ich ihn nicht; verbirgt er sich im Süden, so sehe ich ihn nicht.» (Hiob 23,8-8) Wir fragen uns auch, wo Gott ist. Mit grosser Einsamkeit fühlen wir uns auch verlassen und vergessen. Wir wollen auch eine Lösung in der Welt finden und eine Schwierigkeit überwinden, anstatt nach Gott zu suchen. Was sollen wir in dieser Zeit machen? Wir sollen auf die Worte des Herrn hören, weil das Wort Gottes unsere Macht und Kraft ist. Das Wort Gottes ist unsere Lebensnavigation. Wenn wir auf das Wort Gottes hören, finden wir eine Lösung und eine Orientierung. Darum sollen wir umso mehr in der schwierigen Zeit und Lebensnot nicht auf die Menschen, sondern auf die Worte Gottes hören. 

 Was genau gebot der Herr in Vers 3 Saul zu tun? Saul sollte nun hinziehen und Amalek schlagen, für alles, was Amalek Israel angetan hatte. Er sollte den Bann an allem, was Amalek hatte, vollstrecken und nicht sie verschonen, sondern Mann und Frau, Kinder und Säulinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel töten. Warum musste Saul so tun? Als Mose die Israeliten durch die Wüste geführt hatte, hatte Amalek Israel angegriffen und die Nachzügler erschlagen, all die Schwachen, die zurückgeblieben waren, als Mose müde und matt war. Sie hatten Gott nicht gefürchtet. Gott hatte damals zu Mose gesagt: «Du sollst die Erinnerung an Amalek austilgen unter dem Himmel. Das vergiss nicht!» (5.Mo 25, 17-19) Darum sollte er Amalek nach dem Wort Gottes erschlagen. Aber Saul sollte den Kenitern Barmherzigkeit erweisen, weil Moses Schwiegervater ein Nachkomme der Keniter war (Ri 1, 16). Nun sollte Saul den Befehl Gottes völlig gehorchen. Er versammelte die Armee und erschlug Amalek. Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Mastvieh und die Lämmer und alles, was von Wert war, und sie wollten den Bann daran nicht vollstrecken; was aber nicht taugte und gering war, daran vollstreckten sie den Bann (15,9). Saul verpasste eine gute Gelegenheit, den Bund Gottes zu halten und dem Wort Gottes zu gehorchen. Er tat nach seinem Gefühl und seinem Eigenwillen. Da bereute der Herr, dass er Saul zum König gemacht hatte, denn er hatte sich von ihm abgewandt und seine Befehle nicht erfüllt. Darüber wurde Samuel zornig und schrie zu dem Herrn die ganze Nacht. Samuels Herz war zerrissen und sehr traurig, weil Saul nicht dem Wort Gottes gehorcht hatte (15.11). Saul war sehr hochmütig. Er fürchtete nicht Gott, sondern das Volk. Er baute sogar ein Siegeszeichen für sich selbst auf. (15, 12) Samuel tadelte Sauls Taten. Aber Saul antwortete auf Samuels Anschuldigung: «Gesegnet seist du vom Herrn! Ich habe des Herrn Wort erfüllt.» (15,13) Er war sehr stolz auf seine Taten. Er rühmte sich seiner Leistungen. Er berichtete alle Dinge zu Samuel, als ob er sie noch besser als Gott gemacht hätte und als ob seine Strategie gegenüber Amalek noch praktischer und weiser als Gottes Orientierung wäre.  

 Wie reagierte Saul auf Samuels Vorwurf? Lesen wir gemeinsam die Verse 14 und 15: «Samuel antwortete. Was ist denn das für ein Blöken von Schafen in meinen Ohren und ein Brüllen von Rindern, das ich höre? Saul sprach: Von den Amalekitern hat man sie gebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie zu opfern dem Herrn, deinem Gott; an dem andern haben wir den Bann vollstreckt.» Samuel tadelte Saul dafür, dass er Gottes Befehl, die Amalekiter zu vernichten, nicht befolgt hatte. Anstatt nachzudenken oder Busse zu tun, war Saul schnell dabei, sich vor Samuel zu rechtfertigen. Saul sagte, er habe das gute Vieh verschont, weil er Gott Opfer bringen wollte. Als Saul weiter log und seine Sünde verdeckte, hatte Samuel die Nase voll und sagte zu Saul: «Halt ein!» (15,16) Samuel sagte Saul, er sollte aufhören, sich zu verteidigen. Samuel erzählte Saul dann, was Gott ihm in der Nacht zuvor über Saul gesagt hatte. Gott hatte Saul zum König erwählt, nicht weil er besser war als andere, nicht weil er mächtig war, sondern weil er klein war. Bevor er König wurde, hatte Saul sich selbst als einen Niemand gesehen, aus dem kleinen Stamm Benjamin, aus einer Familie ohne Macht. Selbst als er zum König erwählt wurde, hatte er solche Angst davor gehabt, dass er sich versteckte hatte. So bescheiden war Saul gewesen. Gott salbte ihn und machte ihn zum König über Israel, und Gott befahl ihm: «Zieh hin und kämpfe gegen Amalek, bis du sie alle ausgerottet hast!» Aber Saul hörte nicht auf die Stimme Gottes, des Herrn. Er verschonte den König von Amalek, den er hätte ausrotten sollen und brachte ihm sogar Vieh. Um seine eigene Gier zu befriedigen, missachtete er das Wort Gottes, des Herrn, und tat Böses. Saul verteidigte sich bis zum Schluss und sagte, dass er Amalek überfallen und die besten Schafe und Rinder genommen hatte, um sie Gott zu opfern, und dass dies die Meinung des Volkes war, nicht seine eigene. Saul behauptete, dass er nichts Unrechtes getan hatte. Aber Saul, der König Israels, war zweifellos derjenige, der das Wort des Herrn änderte, um seine eigene Habgier zu befriedigen. Anstatt dem Wort zu gehorchen, wollte Saul lieber seine eigene Gier befriedigen. Er rechtfertige sich selbst. Er wollte alle Schuld an das Volk Israel schieben. 

 Was sagte Samuel zu Saul? Lesen wir gemeinsam die Verse 22 und 23: «Samuel aber sprach: Meinst du, dass der Herr Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern. Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du des Herrn Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist.» Saul verwarf Gott. Darum verwarf auch Gott Saul. Saul gab auf, auf Gottes Wort zu hören und dem Wort Gottes zu gehorchen. Saul nutzte Gott für seinen Stolz, seine politische Macht und sein Königtum aus. Er wollte nicht Gott, sondern sich selbst, seiner Habgier und seinem Königtum gefallen. Gott war allmächtig und allbesitzend. Er machte alle Universen. Alles gehörte zu ihm. Gott war nicht ein solcher Gott, der viele Opfer und viele Beute bekommen wollte. Alles dies tat Saul ohne Gehorsam und ohne Aufmerken. Aber er verteidigte sich selbst von A bis Z. Er war nicht schuldig, sondern das Volk. Er war verantwortungslos und egozentrisch. Der Massstab für ihn war seine Meinung. Leider war der echte Massstab nur Gott und Gottes Wort. 

 Was ist unser Glaube? Wenn alles gut geht, bedeutet es nicht, dass wir einen guten Glauben haben. Im Gegenteil dazu bedeutet es auch nicht, dass wir ein schlechtes Glaubensleben führen, wenn alles schlecht verläuft. Der Kernpunkt des Glaubenslebens ist das Kreuz. Wir suchen nicht nach dem weltlichen Reichtum oder Wohlstand oder Menschenanerkennung und mächtiger Kraft in der Gesellschaft. Viele Leistungen, gute Karriere, gutes äusserliches religiöses Leben sind nicht unser Glaubensziel. Wir sollen mehr und mehr von Jesus lernen. Wir sollen von der Demut Jesu, Barmherzigkeit Jesu, Sanftmut Jesu, Vergebung Jesu und Liebe Jesu lernen. Dafür sollen wir im Alltagsleben unsere sündige Natur töten und für unsere Habgier, Neid, Streit, Wut und Groll Busse tun. Wir wollen täglich einen guten geistlichen Kampf kämpfen, um Jesus zu gewinnen. Wie Paulus wollen wir in unserem Glaubensleben bekennen: «Hinfort mache mir niemand weiter Mühe; denn ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leibe.» Wir sollen Jesu Malzeichen an unserem Leib tragen. Wegen der Sünde der Menschen betete Jesus mit Bitten und Flehen mit lautem Schreien. Im Hebräer 5, 7 und 8 heisst es: «Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen vor den gebracht, der ihn aus dem Tod erretten konnte, und er ist erhört worden, weil er Gott in Ehren heilt. So hat er, obwohl er der Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt.» Das ist die Haltung unserer Glaubensleben. Wegen der Sünde Sauls schrien Samuel und Gott selber.  

 Als Saul die öffentliche Zurechtweisung Samuels hörte, tat er nicht wirklich Busse und bekannte sein Fehlverhalten, sondern schien seine Sünde nur äusserlich anzuerkennen. Er meinte, dass es für das Volk gut wäre, ihn mit dem Propheten Samuel opfern zu sehen und so überredet er Samuel irgendwie, ihn zu begleiten. Samuel wusste, dass Saul immer nur sich selbst liebte. Darum wanderte er von Saul weg. In Ungeduld ergriff Saul Samuel bei einem Zipfel seines Rocks, aber der riess ab. Da erklärte Samuel, dass Gott das Königtum Israels heute von ihm gerissen und einem andern gegeben hatte, der besser war als Saul. Samuel erschlug selber Agak. Samuel ging nach Rama. Saul ging nach Gibea. Samuel sah Saul fortan nicht mehr bis an den Tag seines Todes. Aber doch trug Samuel Leid um Saul, weil es den Herrn gereut hatte, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte. (15,35) 

 Lesen wir gemeinsam Kapitel 16 Vers 1: «Und der Herr sprach zu Samuel: Wie lange trägst du Leid um Saul, den ich verworfen habe, dass er nicht mehr König sei über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin: Ich will dich senden zu dem Bethlehemiter Isai, denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen zum König ersehen.» Für Samuel war es sehr hart, das Abfallen von Saul anzunehmen. Am Anfang war er so demütig, aber nun war er total von Gier für den Königsthron besessen. Gott hatte auch Leid, weil er um Saul trauerte. Er hatte ihn verworfen, dass er nicht mehr König über Israel sei. Er sagte zu Samuel, dass er einen anderen Menschen, einen Bethlehemiter, zum König salben wollte. Er sandte Samuel zu ihm. Samuel wusste, dass Saul ihn sogar umbringen würde, wenn er einen anderen Menschen zum König salben wollte. Gott bereitete alles, um den neuen König zu salben. Nach der Hinweisung Gottes ging er nach Bethlehem mit einer jungen Kuh, um zu opfern. Er heiligte das Opfer in Bethlehem. 

 Wie Samuel müssen wir gehorchen, was Gott uns befiehlt, egal wie schwierig die Aufgabe ist, die vor uns liegt. Vielleicht fällt uns im Moment keine Lösung für das Problem ein, aber interessanterweise öffnet sich der Weg, wenn wir anfangen zu gehorchen. Wenn wir anfangen, im Glauben zu gehen, erscheinen Wege, die wir nicht sehen konnten. Probleme, die unüberwindbar schienen, werden gelöst, wenn wir im Glauben hinausgehen und gehorchen.

 Es gab eine Möglichkeit, dass Saul ihn töten könnte, dennoch reiste Samuel nach Bethlehem, um einen neuen König für Israel zu wählen. Er heiligte den Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfer ein. Als sie nun kamen, sah er den Eliab an und dachte: Gewiss ist dieser vor dem Herrn sein Gesalbter. Aber der Herr sagte zu Samuel: «Sieh nicht seine Gestalt und seinen hohen Wuchs an, denn ich habe ihn verworfen.» Der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht: «Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.» (16,7) Da rief Isai den Abinadab und liess ihn an Samuel vorübergehen. Aber er wurde nicht erwählt. Da liess Isai Schamma vorübergehen. Er aber sagte: «Diesen hat der Herr auch nicht erwählt.» Da liess Isai sieben seiner Söhne an Samuel vorübergehen. Aber Samuel sagte zu Isai:  «Der Herr hat keinen von diesen erwählt.» Und Samuel sagte zu Isai: «Sind das die Knaben alle?» Er aber sagte: «Es ist noch übrig der jüngste; und siehe, er hütet die Schafe. Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und lass ihn holen; denn wir werden uns nicht niedersetzen, bis er hierhergekommen ist.» (16, 11) Da sandte er hin und liess den Sohn holen. Er war bräunlich, mit schönen Augen und guter Gestalt. Und der Herr sagte: «Auf, salbe ihn, denn der ist es!» Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn geriet über David von dem Tag an und weiterhin. (16,13) Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama. Gott sieht das Herz der Menschen an. David wurde als König gesalbt. Er war bereit, Gott zu gehorchen und ihm zu danken und seinem Volk zu dienen. Als Hirte wollte er sich um sein Volk kümmern. Gott nahm sein Herz gerne an. Wenn Menschen über andere urteilen, tun sie dies auf der Grundlage dessen, was sie sehen können. Wir messen und bewerten den Wert einer Person anhand dessen, was wir sehen können: ihr Aussehen, ihre Grösse, ihr Reichtum, ihre Ausbildung, ihre Leistungen, ihre Familienbande, ihren Status, ihre Hautfarbe und so weiter. Samuel war sicherlich ein grosser Prophet Gottes, aber auch er schaute sich Eliabs Aussehen und Status an und entschied, dass er würdig war, König zu werden. Da der Prophet Samuel auch auf das äussere Erscheinungsbild schaute, wenn er Menschen beurteilte, ist es leicht zu erkennen, dass die meisten Menschen in dieser Welt andere aufgrund ihres Aussehens und ihrer weltlichen Merkmale beurteilen. 

 Aber zur gleichen Zeit wich der Geist Gottes von Saul, und ein böser Geist, den Gott zugelassen hatte, begann ihn zu verstören. (16,14). Der Geist Gottes war auf einem Menschen gekommen, und der Geist Gottes war von einem anderen Menschen gewichen. Sauls Diener empfahlen David, den bösen Geist auszutreiben und David ging in das Haus Sauls. Sauls Diener stellen David als einen Mann mit Gott vor (16,18). Auf diese Weise lud Saul den Mann, der ihn später als König ersetzen sollte, auf seinen Hof ein. Was für eine seltsame Vorsehung Gottes.  Das Erste war, was David als König tat, Saul zu dienen und dem bösen Geist zu widerstehen. Saul liebte ihn und machte ihn zu seinem Waffenträger. Aber Davids Hauptaufgabe war es, wenn Saul von bösen Geistern heimgesucht wurde, die Harfe zu spielen und böse Geistern auszutreiben. Und bevor Gott David lehrte, wie man mit menschlichen Feinden umging, lehrte er ihn, wie man mit geistlichen Feinden umging. Gott musste David beibringen, dass viele der Schlachten, die er in Zukunft zu schlagen und zu bewältigen haben würde, geistlicher Natur sein würden. Nun gelangte David durch eine erstaunliche Wegführung als Musiker und Waffenträger in den Dienst Sauls. Um König zu werden, musste David anders als Saul viel Züchtigung Gottes und Dienerschaft durchführen. Darin gab es Gottes Plan, damit Gott David als Hirte für sein Volk aufstellen wollte. 

 Heute müssen wir mehr auf unsere Herzen achten, die aus äusseren Bedingungen, religiöser Hingabe und Erfolg oder sogar aus dem inneren Charakter bestehen kann. Schauen wir mehr auf unsere Herzen. Wir müssen tief auf unsere innere, geistliche Beziehung zu Gott schauen und uns danach streben, von seinem Geist erfüllt zu werden.  

 Nun sollen wir auf die Worte Gottes demütig. Viele Menschen haben mit dem Geist Gottes angefangen. Aber viele Menschen haben mit dem Fleisch beendet. Saul hat immer betont, dass er die Opfer dem Herrn, Samuels Gott, darbringen wollte. (15, 15; 15, 21; 1530) Er hat keinen eigenen Gott gehabt. Er hat keine richtige persönliche Beziehung zu Gott gehabt. In seinem Herz finden wir keine Dankbarkeit und Selbstlosigkeit. Er hat alle Sünde auf andere Menschen, auf das Volk geschoben. Gottes Geist hat nicht bei ihm bleiben können. Gott hat ihn verworfen. Was für ein schreckliches Wort ist es!Aber Gott sprach zu Samuel, dass David auserwählt wurde. «Auf, salbe ihn, denn der ist es!» Welche Stimme wollen wir von Gott hören?

 Wir sollen die persönliche Beziehung zu Gott gut pflegen. Lasst uns meinen Gott anbeten und meinem Gott dienen, meinem Gott gehrochen, nicht Gott der Eltern, nicht Gott der anderen. Lasst uns vor meinem Gott demütig für unsere Sünde Busse tun und auf ihn hören. Lasst uns Gott für alles danken, was er für uns Gutes getan hat, wie er uns persönlich berufen hat. Möge Gott uns helfen, dass wir die Erlösung für die jungen Menschen mit Dankbarkeit gut tragen und für alle Sünde mit einer grossen Verantwortung vor Gott Busse tun und täglich eine gute Beziehung zu Gott durch Gehorsam pflegen. Möge Gott uns helfen, dass wir Gehorsam und Demut Jesu gut lernen. 

«Samuel aber sprach: Meinst du, dass der Herr Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.» 

Halleluja, Amen.