Gott krönt das Jahr mit seinem Gut

Guten Tag! Es freut mich von Herzen, dass wir endlich wieder alle zum Gottesdienst versammelt sind. Manche von uns haben einander fast zwei Monate nicht mehr gesehen. Dieser Sommer war von einer wunderbaren, unvergleichlichen Reichhaltigkeit. Jeder und jedem von uns hatte er einen besonderen Segen. So auch Sibylle Grace und mir, auf unserer Kurzzeitmissionsreise in Griechenland. Wir haben Gottes Führung und Nähe, sein Timing und seine Art, die richtigen Menschen zur richtigen Zeit zusammenzuführen, wunderbar erlebt. Unser Herz ist noch jetzt bis zum Rand angefüllt von Dankbarkeit, wenn wir an die wunderschöne Zeit in Griechenland zurückdenken. Gott hat unser Jahr mit seinem Gut gekrönt. Wie es auch heisst im Psalm 65. Dieser war mein Leitwort auf der diesjährigen Kurzzeitmissions- und Ferienreise.

Der Leitvers von meinem Leitwort der Reise ist Vers 12, lesen wir diesen gemeinsam:

Du krönst das Jahr mit deinem Gut, und deine Spuren triefen von Segen.

Psalm 65,12

Teil 1: Du erhörst Gebet – Athen und Ikaria (13.-24.7.2023)

Noch am Tag vor unserer Abreise war für mich ein Arbeitstag im Homeoffice. Ich wusste fast nicht, wie mir geschah: Am Abend war ich bei der Familie, wir blieben bis recht spät auf den Beinen, dann folgte eine kurze Nacht. Und am 13. Juli um vier Uhr früh standen Sibylle Grace und ich auf. Bald ging es los auf die Reise! Und diese verlief problemlos, trotz Verspätung des Flugzeugs von rund einer Stunde. Schon waren wir in Griechenland! Ich fühlte mich wie hineingeworfen in eine andere Welt. Aber in eine überaus segensreiche. Was mich umgetrieben, genervt, besorgt, verunsichert hatte, war weg. Stattdessen hatte Gott die Gebete von Sibylle und mir erhört, uns wieder in unser geliebtes Griechenland zu bringen. Lesen wir gemeinsam die Verse 2 und 3: «Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion, und dir hält man Gelübde. Du erhörst Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir.» Gebetserhörungen sollte es aber noch jede Menge weitere geben… Die Nacht auf den 14. Juli schliefen wir in einem Hotel in Piräus; dann ging es am nächsten Tag weiter per Schiff auf die erste Insel: Ikaria. Wie war das Reisen und wie war die Situation nun hier, nach der Kern-Pandemie? So gut wie ganz wie in früheren Zeiten. Ein Taxifahrer brachte es auf den Punkt, als er sagte: Als hätte es Corona nie gegeben. Die guten alten Zeiten waren zurück. Und unser Herz war voller Dankbarkeit.

Auch diesmal war unsere Zeit auf Ikaria wunderschön. Wir reisten auf der Insel herum, besuchten ganz viele Freunde und Bekannte, badeten im erfrischend kühlen Meer und genossen reichlich Essen und Trinken. Ganz besonders erfreuten wir uns über die Gemeinschaft mit den vielen ganz lieben Leuten, die wir um uns hatten. Mit manchen konnten wir ganz lange plaudern, wobei wir nebenbei unsere Griechisch-Redepraxis boosteten. Die Sprache eines Landes zu können, ist der Schlüssel zu den Herzen der Einheimischen! Die meiste Zeit war unsere Zeit auf Ikaria einfach unbeschwertes Ferienleben. Und dennoch gab uns der HERR mehrere Gelegenheiten, etwas für ihn zu tun. So wollte eine Freundin von uns, die einen stressigen Job und daher Rückenbeschwerden hat, unsere Fürbitte. Wir hatten für sie bereits in vorherigen Jahren die Hände aufgelegt und gebetet, und das hatte ihr geholfen. Sie hatte das noch auf dem Schirm, und so konnten wir für sie auch diesmal Fürbitte leisten. Das war am 16. Juli am späten Abend. Sie spürte die Wirkung, und ihre Schmerzen wurden leichter. Das erinnert mich an Jesu Vollmachtswort zu seinen Jüngern, an Markus 16,18b: «Kranken werden sie die Hände auflegen, so wird’s gut mit ihnen.» Doch nicht ganz immer gelang uns das Tun von Gutem. Da war eine Taxifahrerin und Freundin von uns, Eleftherìa. Die hat ein empfindliches System und zudem Nierensteine. Wir brachten ihr, dieses und letztes Jahr, mehrmals Lebensmittel, die sie unter Reue zurückweisen musste, weil sie sie nicht vertrug. Doch auch das ging gut aus: Schlussendlich erklärte uns Eleftherìa, was sie verträgt (und mag), sodass wir ihr das nächste Mal das Richtige, einen feinen Fruchtsaft, offerieren konnten. Darüber freute sie sich sehr. Und wir wissen auch, wie wir unsere manchmal gestresste Freundin – auf Ikaria hat es viel zu wenige Taxis und oft anspruchsvolle Taxikunden – aufstellen können. Das ist auch sehr wertvoll.

Ein paar Leute auf der Insel, die wir schon lange kennen, sind uns in besonders liebender Erinnerung geblieben. Dazu gehört der Taxifahrer Zacharias, der einen echten Narren gefressen hat an uns zwei fröhlichen, Land und Menschen liebenden Wesen. Er ist immer für uns da, wenn wir ein Taxi brauchen, wie auch immer er das schafft, wollen doch Menschen gefühlt an jeder Ecke eine Taxe. Er findet immer die liebsten und treffendsten Worte für uns. Und am Tag unserer Abreise von Ikaria suchte er uns auf dem Hafengelände, um sich extra nochmals von uns zu verabschieden. Wie hat er uns gefunden, wir waren doch drinnen in einer nicht eben viel besuchten Wartehalle? Er sagte uns, dass er jeden Tag an uns denken würde, bis wir im Jahr darauf wiederkommen würden. Die zweite solche Person ist Lambrinì, eine Tavernenwirtin. In ihrer Taverne konnten wir dieses Jahr dreimal zu Abend essen. Und verbrachten wundervolle Stunden in ihrer Nähe, die immer mal wieder liebevolle Gespräche mit ihr beinhalteten. Sie war wie eine Mutter zu uns und als wären wir noch ganz jung – bei allem Respekt, den sie uns entgegenbringt. Es flirrte so viel Zuneigung zwischen uns. Für mich sind die beiden Menschen Symbole für Jesu Liebe. Ja, die Liebe des HERRN reflektiert sich auf wundervolle Weise in ihren Herzen.

Auf der Insel Ikaria hatten wir zwei Sonntage. Beide begannen, nach dem üblichen Schreiben der Stellungnahme zum «Täglichen Brot» respektive Tagebuchschreiben, mit einem Kurzgottesdienst. Den hielten wir auf der kleinen Terrasse unseres Ferienzimmers, mit Blick auf schöne Bäume, einen bewaldeten Hügel und unten das Meer. Unser Herz war offen wegen der schönen Umgebung und der tollen Erlebnisse. Darum waren wir auch empfänglich für Gottes Wort und erfreuten uns an diesem. Wir schreckten auch vor Gottes Warnungen nicht zurück, sondern nahmen diese als Wahrheit an. Und fühlten uns wunderbar wohl in der Präsenz des Allmächtigen, des All-Liebenden. Lesen wir gemeinsam die Verse 4 und 5: «Unsre Missetat drückt uns hart; du wollest unsre Sünde vergeben. Wohl dem, den du erwählst und zu dir lässt, dass er wohne in deinen Vorhöfen; der hat reichen Trost von deinem Hause, deinem heiligen Tempel.» Wir fühlten uns wie Erwählte, wie besonders Gesegnete. In den Gottesdiensten und auch während der übrigen Zeit auf der Insel. Es war uns einfach wohl. Nur eines hatten wir zu wenig: Gelegenheiten, Gottes Wort weiterzugeben. Zwar trugen wir an einem Tag T-Shirts mit Psalmworten auf Griechisch, aber leider entspann sich kein geistlich motiviertes Gespräch mit denen, die sie zu lesen bekamen. Aber wir blieben als Christinnen unterwegs. Wir beteten für andere, verübten kleine gute Taten, gaben Liebe und Freude weiter, stellten andere Menschen auf und hatten auch für unbekannte oder mürrische Leute ein Lächeln. Und das war ganz im Sinn des Leitwortes, das ich ausgewählt hatte! Nämlich die Liebe und den Segen in den Vordergrund stellend, gänzlich undogmatisch, ohne die geringste Spur von Moralin. Gelebte Liebe im Sinne Jesu. Viel zu schnell ging die Zeit vorbei; die Tage flogen dahin wie glückliche junge Adler, die sich aufschwingen im Licht des HERRN, der sie sieht und der sie alle versorgt. Und so wurde es 24. Juli, unser letzter Tag auf der Insel. Wir hatten inzwischen sogar schon die Schiffsbillete, deren Beschaffung mit einer kleinen administrativen Schlaufe verbunden gewesen war. Aber der HERR gab uns auch diesmal eine reibungslose Weiterreise! Am frühen Abend kam pünktlich – so pünktlich, dass ich den Rest meines Sandwichs hinunterschlingen musste und meine Limo nicht mehr abbekam – das Schiff, das uns auf die zweite Insel brachte. Die nächtliche Fahrt verlief ruhig und problemlos. Und mitten in der Nacht, so um die halb drei Uhr, erreichten wir müde und glücklich die Insel Chios.

Teil 2: Du machst fröhlich, was da lebet – Chios (25.7.-1.8.2023)

Anders als auch schon, fanden wir sofort heraus, welches der Mietzimmer das unsere war; der Schlüssel steckte und das Zimmer war liebevoll vorbereitet. Ein wunderschöner Beginn von gut sieben erfüllten Tagen auf der Insel mit dem besonderen Flair. Was ich über unser Ferienleben auf der Insel Ikaria geschrieben habe, könnte ich fast 1:1 auf die Insel Chios übertragen. Und doch gab es auch ein paar besondere Erlebnisse. Am ersten ganzen Tag auf der Insel machten wir einen Ausflug in die berühmten Mastixdörfer. In einem davon war ein Bekannter, der in einem Souvenirladen arbeitet. Der begrüsste uns nicht nur herzlich, sondern schwärmte vor einer gerade anwesenden Kundin von uns, wir seien die berühmtesten Besucherinnen der Insel. Das veranlasste die Kundin, spontan ein Selfie mit uns zu machen. Als wären wir Stars. Das war uns doch etwas zu viel der Ehre. Statt hochmütig wurden wir eher demütig, aber auch dankbar für die Freude, die wir anderen Menschen geben konnten. So bewahrte uns der HERR vor Hochmut. Das Erlebnis behalten wir als ein besonderes und lustiges in Erinnerung.

Wir besuchten auch diesmal viele Menschen, und die waren super lieb zu uns. Insbesondere öffnete der HERR das Herz von Despina, einer Restaurant-Chefin, die wir seit vielen Jahren kennen. Diese war zu uns zwar schon immer lieb gewesen, aber relativ unverbindlich. Die war diesmal total aufmerksam, fast mütterlich zu uns. Sie hatte es auf dem Schirm, dass wir den lokalen griechischen Dialekt lieben, und das war auch der Grund, warum sie Leute suchte, die mit uns den Dialekt reden konnten oder bei denen wir diesen hörten. Mit Grosserfolg: Da war ein altes Grossmütterchen, das noch so sprach, wie man dort sicher schon vor Jahrhunderten geredet hatte. Was für uns Sprachfreaks natürlich etwas ganz Besonderes war. Gott hat uns Despina wie ein Segensgeschenk gegeben. Ob er uns dafür gesegnet hat, was wir auf der Insel Gutes taten? Zu dem Guten, das wir taten, gehörte eine grosse Spende an das Rote Kreuz. Am 28. Juli sahen wir in der Hauptstadt der Insel einen Stand der christlichen Hilfsorganisation. Wir hatten aber noch nichts zum Spenden dabei. Daher machten wir mit zwei netten Damen vom Roten Kreuz ab, uns am anderen Tag zu treffen für die Übergabe der Spende. Was dann auch klappte. Ich gab meinen Zehnten, rundete dabei auf den Fünfziger auf, und so spendete ich 450 Euros. Und was machte Sibylle Grace? Sie, die finanziell nicht gut gestellt ist und darum bangen muss, auch nächstes Jahr noch gut über die Runden zu kommen – ergänzte die Summe um 550 Euros, sodass wir insgesamt tausend Euros spendeten! So viel Dankbarkeit, so viel Opferbereitschaft hatte der HERR meiner Schwester ins Herz gegeben. Ich war bass erstaunt, und wenn ich an das Erlebnis zurückdenke, kann ich einfach nur den HERRN loben.

Am Morgen des 30. Juli hatte Sibylle Grace eine kleine gesundheitliche Krise. Zuerst fror sie im kühlen Meer übertrieben fest. Ihr begann ihre Wasser- und Kälteallergie zu schaffen zu machen. Der Wechsel in die warme Luft und die heisse Stranddusche waren dafür verantwortlich, dass ihr Kreislauf noch ganz überbelastet wurde. Ihr wurde schwindelig, sie fühlte sich schwummerig und sie musste sich hinsetzen. Auch spürte sie, wie ihre Muskelkraft einen Moment nachliess. Als sie aber sass, erholte sie sich erstaunlich rasch. Die Krise ging vorbei, ohne jegliche Spuren zu hinterlassen. Beim nächsten Meerbad waren wir dann vorsichtig und Sibylle Grace nahm ein Antiallergikum ein, was dann gut kam. Am Tag selber, nach der morgendlichen kleinen Krise, war Sibylle wieder vollkommen fit. In mir schwirrte aber noch stundenlang die Besorgnis und drückte auf mein Herz. Hätte ich an das Leitwort der Ferien gedacht, hätte ich wohl gebetet nach dem Vers 6: «Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott, unser Heil, der du bist die Zuversicht aller auf Erden und fern am Meer»! Die Gedanken, die ich mir machte, wurden aber zur Inspiration für eine wunderschöne, christlich angehauchte Geschichte, die ich inzwischen zur Lektüre für Verwandte aufgeschrieben habe. Doch der Ausflug selber in den Inselnorden mit seiner wilden Schönheit wurde echt stilvoll. Zudem war es ein Taxi-Ausflug und wir hatten so, für einen günstigen Preis, stundenlang unseren Lieblingstaxifahrer der Insel um uns: Simos, den wir auch bereits einige Jahre kennen und mit dem wir immer viele gute Gespräche haben. Den Abend liessen wir dann in der Inselhauptstadt bei feinem Essen und köstlichem Retsina-Wein ausklingen. Da war sie wieder zurück, unsere Unbeschwertheit! Ein reiner Segen des HERRN. Ab dann hatte Sibylle Grace bis zum Ende der Ferien keine einzige gesundheitliche Beeinträchtigung mehr. Als wir das Restaurant verliessen, war es schon einigermassen spät. Wir nahmen das Taxi zu unserem rund 15 Kilometer entfernten Wohnort. Den Fahrer hatten wir vorher nicht gekannt. Und es entspann sich, nach kurzem Sprechen über andere Themen, ein wunderschönes Gespräch über Gottes und Jesu Liebe. Dabei konnten wir vieles über die Natur der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit erzählen. Das Gespräch war von einem geistlichen Tiefgang geprägt, wie das selten vorkommt. Ach, würde es doch ganz häufig solche mehr als wundervollen Gelegenheiten für solche Gespräche geben, ob in Griechenland oder in der Schweiz!

Am Abend ebenfalls des 30. Juli brach auf der anderen Seite der Insel ein Feuer aus. Grund dafür war ein Verkehrsunfall, bei dem ein Auto Feuer fing. Bei dem trockenen Wald genügte das, um einen Waldbrand auszulösen, der sich wegen der Winde rasch verbreitete. Die ganze Nacht kämpfte die Feuerwehr gegen die Flammen. Am nächsten Tag sahen wir, als wir uns wieder mal auf die Westseite der Insel bewegten, Löschflugzeuge und Helikopter hin und her fliegen. Die Winde trieben das Feuer in Richtung Inselhauptstadt. Würde diese und würde unser Weiterflug vielleicht bedroht sein? Wir, aber bestimmt auch viele Einheimische, beteten, dass der HERR den Brand löschen möge. Was dann auch geschah! Am Nachmittag darauf kam die Meldung über die Online-Zeitungen hinein, das Feuer sei unter Kontrolle. Nur Stunden danach war es gelöscht! Das war Gottes direktes, mächtiges Wirken! Wie es in den Versen 7 bis 9a heisst: «der du die Berge gründest in deiner Kraft und gerüstet bist mit Macht; der du stillst das Brausen des Meeres, das Brausen seiner Wellen und das Toben der Völker, dass sich entsetzen, die an den Enden wohnen, vor deinen Zeichen.» Für diesmal hatte der HERR in seiner Liebe zu uns und zur gesegneten Insel das Wüten der Feuersbrunst gestillt. Es wurde ruhig auf der Insel. Als würde diese ein stilles, aber überaus fröhliches Dankfest feiern.

Der letzte ganze Tag auf der Insel Chios war geprägt vom Besuch schöner Dörfer im Inselsüden und von ganz vielen liebevollen, tollen Begegnungen mit anderen Menschen. Es wurde der schönste Tag der ganzen Ferien! Uns schenkte der HERR jede Menge Freude, ob wir gerade im Inselosten waren oder im Westen, wo unsere Zieldestination war. Lesen wir gemeinsam den Vers 9b, ab ‘Du machst fröhlich’: «Du machst fröhlich, was da lebet im Osten wie im Westen.» Wir drehten Runden in den Dörfern und am Schluss besuchten wir liebe Freunde im Ort Mestà, wo wir, einmal mehr, Stunden in schönster Gemeinschaft verbrachten. Auf diesem Ausflug mit im Gepäck hatten wir ein schönes griechisches Gedicht – uns gefällt es sehr, kurze, selbstgeschriebene Gedichte vorzutragen und Menschen damit aufstellen; das haben wir die ganzen Ferien oft gemacht. Dieses Gedicht hatte die Besonderheit, dass wir andere damit fragten, ob wir vielleicht griechisches Blut in unseren Adern haben. Und viele bestätigten uns dies. Das machte uns happy. Und auch aus dem habe ich etwas geistlich Relevantes gelernt. Nämlich wie stark die Identität eines Menschen ist, wie emotional verbunden er mit dieser ist. Was heisst, dass für mich das, was man über meine Identität sagt, greift, ankert und glücklich machen kann. Der HERR sagt mir in seiner wundervollen Liebe, dass ich sein Kind bin. Immer wieder, bis ich es tiefgehend glaube. HERR, gib mir, dass ich bei dir meine Heimat finde. Unabhängig vom Land, in dem ich mich befinde. Und gebrauche meine Liebe zu Griechenland zu deiner Ehre und zur Freude der Menschen dort. Dieses mein Gebetsanliegen hat der HERR an dem Tag auf jeden Fall erhört. Bis ganz zum Ende blieb der Tag wunderschön. Und am nächsten Tag reisten wir, einmal mehr vollkommen reibungslos, per Flugzeug auf die dritte Insel weiter: Kreta.

Teil 3: Die Anger stehen voller Schafe – Kreta (1.-13.8.2023)

Auf Kreta war wieder unbeschwertes Ferienleben angesagt. Wir bereisten ganz viele Orte der grossen Insel. Überall sahen wir die Schönheiten der erstaunlich grünen Insel. Alles, was in den Versen 10 bis 13 steht, passt super auf das, wie es auf Kreta aussieht. Ich lese diese vor: «Du suchst das Land heim und bewässerst es und machst es sehr reich; Gottes Brünnlein hat Wasser die Fülle. Du lässt ihr Getreide gut geraten; denn so baust du das Land. Du tränkst seine Furchen und feuchtest seine Schollen; mit Regen machst du es weich und segnest sein Gewächs. Du krönst das Jahr mit deinem Gut, und deine Spuren triefen von Segen. Es triefen auch die Auen in der Steppe, und die Hügel gürten sich mit Jubel.» Die Zeit in Griechenland, inklusive unser rund zwölftätiger Aufenthalt auf der Insel Kreta, war für uns echt die Krönung des Jahres und ein immens grosser Segen.

Bei aller Unbeschwertheit behielten wir auch auf Kreta auf dem Schirm, Gutes zu tun, und warteten auf Gelegenheiten, Gottes Wort anderen weiterzugeben. Eine solche Gelegenheit bot sich, als wir am 7. August wieder die, inzwischen gewaschenen, T-Shirts mit den Psalm-Sprüchen trugen. An dem Tag waren Sibylle Grace und ich einige Stunden lang getrennt voneinander unterwegs. Zwei liebe Bekannte, ja eigentlich Freundinnen, die ich auf meiner Alleinrunde besuchte, wurden auf das T-Shirt aufmerksam und lasen mit Interesse das Bibelwort. Beide stimmten mir zu, dass es die Wahrheit ist, was da stand: Psalm 23,1 auf Griechisch. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Eine sagte nachher noch einmal, dass ihr der Spruch gefalle. Am Abend kamen dann Sibylle Grace und ich wieder zusammen. Wir kehrten in der Stadt Rethymno in unser Stamm-Restaurant «Seven Brothers» ein, wo wir fein assen und zudem Weisswein tranken. Wir blieben lange dort, und als das gut besuchte Restaurant dann nicht mehr so voll war, unterhielten wir uns mit Anna, einer bulgarischen Kellnerin, die schon seit ein paar Sommern dort arbeitet. Dabei bewegte sich das Gespräch auch mal, inspiriert von unseren T-Shirts, in die geistliche Richtung. Es war nicht das erste Mal diese Ferien, dass wir ein Gespräch kurz auf Gott oder den Glauben lenkten. Wunderschön und gnadenvoll!

Aber auch Gebete und Fürbitten begleiteten uns während unserer Zeit auf Kreta. Worum auch immer wir baten – um Segen, um gute Organisation der Ausflüge, um gute Gesundheit, um Freude, um die passenden Taxifahrer – der HERR erhörte uns! Auch auf dieser gut weltlich geprägten Insel war der HERR da. Und seine Schafe, die ihn brauchten. Lesen wir gemeinsam den Vers 14: «Die Anger sind voller Schafe, und die Auen stehen dick mit Korn, dass man jauchzet und singet.» Anlass zu Jubel und Freude gab es auch dieses Jahr auf Kreta sehr oft. Es gibt einige besonders schöne Momente, die ich in bester Erinnerung behalte. Da war der zweitägige Ausflug ganz in den Inselosten, der mit einer wunderschönen Rundfahrt mit einem total lieben Taxifahrer verbunden war. Da waren die Stunden der Gemeinschaft mit der mit uns befreundeten Familie Frogakis in Heraklion; die bewirteten uns am 8. August. Das sind die, die wir manchmal finanziell unterstützen. Aber nicht nur Dankbarkeit, sondern echte Freundschaft verbindet uns mit ihnen. Da war ein weiterer lustiger Moment der Ehre für uns, am 12. August: Ein anderer Taxifahrer war ganz fasziniert von unseren Sprachkenntnissen. Wir sprechen fliessend Griechisch, kennen Lieder von der Insel Kreta und haben auch Kenntnisse vom Dialekt der Insel. Darum nahm der Fahrer, Pandelìs heisst er, uns auf einem kurzen Video auf. Obwohl er sagte, er würde es nur seinen Lieben zeigen, postete er es auf Facebook. Zum aktuellen Stand hat das Video 89 Likes bekommen. Auch diesmal machte uns das Erlebnis nicht überheblich. Aber es gab uns viel Freude und bringt uns noch jetzt zum Schmunzeln, wenn wir darüber nachdenken. Nicht nur deshalb, sondern wegen eines tollen Ausflugs und weiteren schönen Begegnungen, wurde auch der letzte ganze Tag unserer Griechenland-Reise ein Vollerfolg. Bis zuletzt kosteten wir die Zeit noch aus – auch am Morgen des 13. August, des Heimreisetages. Es reichte noch, am Vormittag ein schmuckes Dorf auf der Akrotiri-Halbinsel anschauen zu gehen in der Nähe unserer Wohnstadt Chanià. Nach einem kleinen Lunch ging es an die letzten Vorbereitungen für die Rückreise. Nach einer gemütlichen Busfahrt nach Heraklion, erreichten wir früher als erforderlich den Flughafen. Die Wartezeit inklusive Essen ging rasch vorbei, und am Abend flog das Flugzeug fast pünktlich ab in Richtung Zürich. Der Flug verlief ruhig und problemlos. Einzig die Reise nach Basel bzw. Bern gestaltete sich mit Umsteigen etwas strapaziös, dies wegen nächtlicher Bauarbeiten. Es war bereits früher 14. August, als wir unsere Wohnungen wieder erreichten. Müde, aber glücklich, angefüllt mit einer Riesenmenge wunderschöner Eindrücke von Griechenland. Von diesen zehren wir noch jetzt, wo wir schon wieder im genuinen Schweizer Alltag zurück sind.

Zum Schluss:

Lesen wir nochmals den Leitvers, den Vers 12: «Du krönst das Jahr mit deinem Gut, und deine Spuren triefen von Segen.»

Sibylle Grace und ich sind dem HERRN extrem dankbar für das, was wir auf unserer Kurzzeitmissions- und Ferienreise 2023 in Griechenland erlebt haben. Es war eine Zeit voller Nähe und Führung Gottes, von Gebetserhörungen und von ganz, ganz vielen wunderschönen Erlebnissen. Wir konnten, wie gewünscht, ganz undogmatisch als Hirtinnen fungieren. Auch haben wir mit unserer Präsenz, unserem Strahlen, unseren lieben Worten, unseren Gedichten, unserer Treue des Wiederkommens und unserer liebevollen, aufgestellten Art ganz vielen Menschen Freude gebracht. Die Liebe, die wir von den Menschen vor Ort bekommen haben, hat uns immer wieder an die reine, echte, tiefe, selbstlose Liebe Jesu erinnert. Und auch durch das Lesen und Stellungnahme-Schreiben zum Täglichen Brot, das ich jeden Tag machte, lernte ich einiges über die Natur der Liebe des HERRN. Und auch über Demut vor dem Allmächtigen, was mein Herz auch vor Überheblichkeit bewahrte. Leider hatten (oder nutzten?) wir etwas wenige Gelegenheiten, direkt Gottes Wort weiterzugeben. Doch wann immer wir geistliche Themen in Gesprächen anschnitten, war das etwas ganz Segensreiches für beide Seiten. Möge der HERR unsere Freude in unseren Herzen bewahren! Und auch unseren Willen, viel für sein Werk zu tun. Wo immer wir sind. Ab jetzt jeden einzelnen Tag.