Gottes Waage

Daniel 5,1-30

Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden.

Daniel 5,27

Im Sommer werden wir viele eintägige Insekten treffen. Sie wissen nicht, dass die nächste Nacht ihre letzte sein wird. Darum kennen sie auch nicht das Wort «morgen». Die ganze Nacht lang verfolgen sie das Licht. Manche eintägigen Insekten verbrennen unter den warmen Lampen, denn sie wissen nicht, wie gefährlich diese sind. Trotzdem denken viele Insekten, dass sie morgen ein normales Leben führen würden. Jede Nation hat auch eine letzte Nacht. Niemand weiss, wann er seine letzte Nacht verbringen wird. Jeder Mensch wird auch seine letzte Nacht erleben. Er weiss nicht, wann sie kommt. Manche trifft ab und zu eine unerwartete Krankheit. Die Welt hat nicht gewusst, was für ein grosses Problem wir durch die Corona-Epidemie erfahren würden. Die Welt leidet unter der Macht des Coronavirus. Die Welt weiss nicht, wie sie leben sollte. Viele Menschen leben und geniessen es auf diesem Planeten. Von Tag zu Tag leben sie vom Instinkt geleitet. Sie leben vom Geld und, wie die Tiere, von der Vergnügung. Sie wissen nicht, wann sie ihre letzte Nacht treffen wird. Aber in der Geschichte der Menschen haben wir gesehen, dass jeder Mensch und jedes Land ihr Ende haben. Es gibt immer den Anfang. Es gibt auch immer das Ende. Die Welt geht leider nach und nach in die Gottlosigkeit. Die Menschen wollen die Warnung Gottes nicht hören. Stattdessen ignorieren sie Gottes Warnung. 

Gott wird diese gottlose Welt richten. Gottes Gericht kommt sicher. Aber die Menschen wollen nichts davon wissen. Sie wollen nur die äusserliche Situation gemäss ihrem Instinkt betrachten. In ihrer Beurteilung gibt es kein Signal Gottes und keine Anweisung Gottes. Sie interpretieren alles aufgrund der menschlichen Natur. Aber durch den heutigen Text spricht Gott zu uns und sagt, wie gefährlich eine solche Meinung ist und wie diese Menschen auf einer gefährlichen Einbahnschiene fahren. In dieser Welt, in der man auf dieser gefährlichen Einbahnschiene fährt, brauchen wir geistliche Einsicht wie Daniel, wie wir diese Welt beurteilen können. Das ist das Leben eines Hirten und das ist das Leben der Kinder Gottes. 

Lesen wir gemeinsam den Vers 1: «König Belsazar machte ein herrliches Mahl für seine Mächtigen und soff sich voll mit ihnen.» Wer ist Belsazar? Sein Name bedeutet: Bel, Gott, schütze den König. Er war der letzte König in Babylon. Bis Kapitel 4 geht es um Nebukadnezar. Seine Regierungszeit war eine Blütezeit in Babylon gewesen. Er hatte Babylon 43 Jahre lang regiert. Er war gestorben. 24 Jahre nach dem Tod Nebukadnezars vergingen. Zwischen seinem Tod und dem König Belsazar gab es noch weitere Könige. Die Nachfolger Nebukadnezars waren Amel-Marduk (562-560 v. Chr.) und danach Neriglissar (560-556 v. Chr.); sie regierten nur wenige Jahre. Labāši-Marduk (556 v. Chr.) war gar nur wenige Wochen an der Macht. Nabonid (556-539 v. Chr.) war der zweitletzte babylonische König. Aber Nabonid blieb nicht im Königshaus. Er machte gerne Reisen und führte Kriege. An seines Vaters statt regierte nun Belsazar Babylon. Aber er wusste nichts von Gott und Gottes Geschichte. Er genoss die Herrlichkeit und den Reichtum von Babylon. Er lud tausend Mächtige zu einer königlichen Feier ein. Die babylonische Stadt war stark und stabil. Ein Kanal bewahrte diese Stadt. Dieser künstliche Kanal bewahrte diese Stadt. Die Mauer der Stadt war 107 Meter hoch und 26 Meter breit. Man dachte, dass Babylon ewig bleiben würde. Keine Feinde konnten Babylon bedrohen und angreifen. Darum brauchte Belsazar die Stadt nicht gut zu bewachen. Die Anwesenheit von tausend Mächtigen bedeutet, dass Belsazar mit ihnen ein herrliches Mahl feierte. Niemand konnte sich vorstellen, dass dieses mächtige Reich an diesem festlichen Abend untergehen würde. Auch Belsazar dachte, dass das mächtige babylonische Imperium ewig bleiben würde. Sie wussten alle nicht, dass alles ein Ende hat. Sie wussten nicht, wer dieses Szenario schrieb und wer dieses Szenario kontrollierte. Den Hintergrund des Szenarios kannte niemand. Wer wusste, dass dieses mächtige Imperium an diesem festlichen Abend zerstört werden würde? In ihrem Zeitplan gab es keinen Untergang und keine Zerstörung. Aber das Ende des Imperials kam plötzlich und unvermittelt. Ohne Gedanken tranken die tausend Mächtigen Wein. Belsazar wusste nicht, dass er in dieser Nacht sterben würde. 

Lesen wir gemeinsam die Verse 2 und 3: «Und als er betrunken war, liess er die goldenen und silbernen Gefässe herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, damit der König mit seinen Mächtigen, mit seinen Frauen und mit seinen Nebenfrauen daraus tränke. Da wurden die goldenen und silbernen Gefässe herbeigebracht, die aus dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, weggenommen worden waren; und der König, seine Mächtigen, seine Frauen und Nebenfrauen tranken daraus.» Nebukadnezar war nicht Belsazars Vater. Sein leiblicher Vater war Nabonid. Aber hier war diese Bezeichnung gemäss einer gewöhnlichen damaligen Sitte. «Sohn» bedeutete einfach «Nachkomme». Ein Vater war einfach ein Vorfahre. Der König Nebukadnezar eroberte Jerusalem und zerstörte den Tempel Gottes. Damals wurden viele geheiligte Tempelgegenstände nach Babylon weggebracht. In seiner Amtszeit konnte er Daniel und Daniels drei Freude kennenlernen. Durch sie machte er eine Erfahrung, wer Gott ist. Durch ihren geistlichen Einfluss wusste er vom Gott Israels. Er befahl auch seinem Volk: «Wer unter allen Völkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen den Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos lästert, der soll in Stücke gehauen und sein Haus zu einem Schutthaufen gemacht werden. Denn es gibt keinen anderen Gott als den, der so erretten kann.» (Daniel 3,29) In Daniel 4,34 sprach er: «Darum lobe, ehre preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz ist, den kann er demütigen.» Zumindest Nebukadnezar lernte Gott kennen. Aber nach seinem Tod kamen andere Könige auf. Daniel und seine Freude wurden auch 25 Jahre lang vergessen. Sie wurden vom König nicht zu dieser Party eingeladen. Der König trank viel Wein mit seinen Frauen und Nebenfrauen. Das war eine aussergewöhnliche Sache. Damals trank der König sonst nicht mit den Frauen, aber hier sogar mit den Nebenfrauen. Alle königlichen Vorschriften waren in der Endzeit des Königreiches auch durcheinander gekommen. Belsazar ignorierte Gott. Das war ein Untergangszeichen von Babylon. 

Lesen wir weiter; Vers 4: «Und als sie so tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter.» Sie tranken viel Alkohol. Mit dem vielen Trank lobten sie die goldenen Götter, die silbernen Götter, die ehernen Götter und die steinernen Götter. Sie lobten Götter. Sie verunreinigten die Tempelgeräte. Sie verspotteten den heiligen Gott. Sie verspotteten aber auch alle Götter. Was meint das? Lobten sie die Götter ganzheitlich? Sie tranken viel Wein und lobten viele Götter. Das bedeutete, dass sie den heiligen Gott entheiligten und alle Götter als lustige Gegenstände betrachteten. Das heisst, dass es für sie keinen Gott gab. Ihre Handlung wies darauf hin, dass sie dachten: «Es gibt keinen Gott, und ich bin ein Gott.» Das mächtige babylonische Reich brauchte scheinbar weder Gott noch Götter. Es gab keine Heiligkeit in ihrem Leben. Es gab keine Ewigkeit in ihrem Königreich. Unsere weltliche Macht ist uns das Allerwichtigste. Das heisst, dass Geld die grösste Kraft ist. Auch hier: Ihre äusserliche Zivilisation, ihre Technologie, ihre Bauwerke, ihre eroberten Gebiete und ihre robuste Mauer waren ihr Stolz und ihre Kraft.   

Der König Belsazar war wie eine Ikone von Babylon. Das babylonische Imperium war ein Symbol gegen Gott. Die Welt missachtet den lebendigen Gott und Gottes Wort. Die modernen Menschen wollen Gott in der Schule und in der Gesellschaft beseitigen. Sie glauben an sich selbst. Sie glauben an ihre Kraft, ihr Wissen, ihre Wissenschaft, ihre weltliche Leistung und ihr Geld. Unter den Studierenden wird Gott im Gespräch oder im Studium oder in intellektuellen Bereichen nicht mehr thematisiert. Sie wollen Gott nicht mehr in ihrem Herzen annehmen. 

Das Wort aus Römer 1,21 bis 23 spricht zu uns:

Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüssigen und der kriechenden Tiere.

Die Menschen halten sich selbst für Weise. Aber sie sind wirklich dumm und verdorben. Unter dem Vorwand der Menschenrechte postulieren viele Menschen heute die «Ehe für alle». Das ist eine grosse Sünde vor Gott. Sie wollen sogar reibungslos Kinder in der Homo-Ehe adoptieren können. Sie hassen Gott und Gottes Menschen. Sie mögen gerne ihr natürliches Gefühl und nehmen gerne Drogen, starken Alkohol und geniessen die unzüchtige Sexualität. Für sie gibt es kein Gericht Gottes. Sie haben kein Interesse am ewigen Leben nach dem Tod. Die Auferstehung ist für sie nur eine lustige Geschichte. Die Welt sucht nur nach der sichtbaren und äusserlichen Leistung und Schönheit. Sie sehnt sich nicht mehr nach der innerlichen Schönheit und dem geistlichen Wachstum. Wenn man im Stolz verletzt wird, will man sofort für seinen Gewinn kämpfen und gegeneinander streiten. Für das Geld versucht man sogar zu morden. Das gehörte auch zur babylonischen Kultur und das ist Gotteslästerung und falsch verstandener Humanismus. Vor allem sind das alles grosse Sünden vor Gott. Aber die Menschen wissen nicht, was sie vor Gott tun. 

Der lebendige Gott gab den Feiernden ein Signal. Gott schenkt uns immer seine Zeichen. Gott schenkte ihnen sein Zeichen mit seiner Handschrift. 

Lesen wir gemeinsam die Verse 5 und 6: «Im gleichen Augenblick gingen hervor Finger wie von einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand in dem königlichen Saal. Und der König erblickte die Hand, die da schrieb. Da entfärbte sich der König und seine Gedanken erschreckten ihn, sodass er wie gelähmt war und ihm die Beine zitterten.» Gott hatte seinen Plan zur Zeit Nebukadnezars durch einen Traum offenbart. Aber in diesem Fall sprach Gott direkt vor den Augen von Belsazar. Gott war sehr wütend über den Hochmut Belsazars. Der stolze Belsazar war sehr erschrocken, die Gelenke seiner Hüften lockerten sich und seine Knie schlotterten. Er geriet in Panik, als er die Finger der schreibenden Hand sah. Meder und Perser umlagerten die Stadt schon zwei Jahre lang. Er war trotzdem nicht erschrocken. Vielmehr machte er eine grosse Party mit tausend Mächtigen. Aber vor der schreibenden Hand wurde er zitternd. Er wurde ohnmächtig und verrückt. Er war wie gelähmt. Der König rief laut, dass man die Weisen, Gelehrten und Wahrsager herbeiholen solle. Er liess den Weisen von Babel sagen: «Welcher Mensch diese Schrift lesen kann und mir sagt, was sie bedeutet, der soll mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals tragen und der Dritte in meinem Königreich sein.» Sein Vater Nabonid war der Erste, er war der Zweite, ein anderer war der Dritte im Königreich.  Da wurden alle Weisen des Königs hereingeführt, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch dem König die Bedeutung kundtun. Diese Schrift war: «Mene mene tekel u-parsin.» Diese Schrift war aramäisch. Im Osten sprach man in der Antike diese Sprache. Aber sie konnten nicht verstehen, was die Schrift bedeutete. Sie konnten die tiefe Bedeutung dieser Worte nicht verstehen, weil dieses Wort göttliche Hinweise darstellte. Die Schrift lautete übersetzt: «gezählt, gezählt, gewogen und geteilt.» Sie konnten diese kurze Schrift nicht verstehen.

Das göttliche Wort konnte man nicht verstehen. Darin gab es eine göttliche Botschaft. Die göttliche Botschaft konnten sie trotz ihres Titels, ihrer Bemühung und ihrer menschlichen Weisheit nicht interpretieren, weil sie nicht geistlich waren. 

In dieser peinlichen Lage kam die Königin zum König und erzählte ihm über Daniel, wer er war. Was erzählte sie über Daniel? Lesen wir gemeinsam die Verse 11 und 12: «Es ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen Götter hat. Denn zu deines Vaters Zeiten fand sich bei ihm Erleuchtung, Klugheit und Weisheit wie der Götter Weisheit. Und dein Vater, der König Nebukadnezar, setzte ihn über die Zeichendeuter, Weisen, Gelehrten und Wahrsager, weil ein überragender Geist bei ihm gefunden wurde, dazu Verstand und Klugheit, Träume zu deuten, dunkle Sprüche zu erraten und Geheimnisse zu offenbaren. Das ist Daniel, dem der König den Namen Beltschazar gab. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeutet.» Daniel hatte den Traum von Nebukadnezar gedeutet. Er war nach Nebukadnezars Zeit vergessen worden. Als Gefangener war er ein unbedeutender Mensch, obwohl er früher viel Gutes für Nebukadnezar getan hatte. Die Nachkommen von Nebukadnezar hatten Daniel vergessen. Aber die Königin erinnerte sich an Daniel, dass er sehr klug, voller Verstand und geistlich war. In der Not sucht man immer einen solchen weisen und geistlichen Mann. Daniel stand vor dem König. Der König sagte zu ihm: «Bist du Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? (…) Von dir aber höre ich, dass du Deutungen zu geben und Geheimnisse zu offenbaren vermagst. Kannst du nun die Schrift lesen und mir sagen, was sie bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um deinen Hals tragen und der Dritte in meinem Königreich sein.» Er freute sich auf Daniels Antwort und auf seine Deutung. Er wollte ihn erhöhen. Aber Daniel interessierte sich nicht für die königlichen Gaben und für die Position als Dritter im babylonischen Reich. Er erklärte ihm die Bedeutung der Schrift in den Versen 18 bis 28. In den Versen 18 bis 21 finden wir nicht die Geschichte von Nebukadnezar und Belsazar. Daniel erzählte nicht von der Herrlichkeit Nebukadnezars und Belsazars. Sie waren nicht die Hauptpersonen in dieser Geschichte. Gott war die Hauptperson in dieser Geschichte. Die Erzählung ging einfach darum, wie Gott Nebukadnezar seine Macht geschenkt hatte und wie er diese Macht wieder von ihm weggenommen hatte. Aber Belsazar hatte nicht von seinem Vater gelernt. Er war vielmehr hochmütig geworden und verspottete den lebendigen Gott. Daniel betrachtete alle Dinge aus der Perspektive Gottes. Er beurteilte, wie die Regierungszeit Nebukadnezars war und wie der mächtige König Belsazar war. Er betrachtete sie als unter der Führung Gottes und in der Geschichte Gottes. Er offenbarte Gottes Plan und Gottes Willen für sie. Er teilte ihnen mit, was Gott für sie für einen Plan hatte. Er offenbarte Gott, der in einer Person oder in einem Königreich mächtig wirkt. Er teilte ihnen mit, dass Gott allein der Herr über sie und ihr Königreich war und dass Gott allein über sie herrschte. Daniel erklärte ihnen, dass Gott allein den Anfang und das Ende einer Person beziehungsweise einer weltlichen Macht bestimmt. Gott beginnt alles und beendet auch alles nach seinem Willen. Nicht die Menschen können die Geschichte steuern, sondern Gott kann die Geschichte der Menschen steuern. Das war auch Daniels Urteil über die Zeit. Das ist die Wahrheit. Die Sache mit der Schrift an der Wand offenbarte auch diese Wahrheit Gottes: dass Gott allein die Hauptperson bei ihnen ist. Darum konnten die babylonischen Weisen, Wahrsager und Gelehrten die Offenbarung Gottes weder verstehen noch ausdeuten.

Es war unmöglich mit ihrer weltlichen Sicht, Gottes Zeichen zu deuten, weil sie Gott nicht kannten. In der ganzen Geschichte und in allen Ereignissen gibt es auch Gottes Willen. Gott wirkt in der Geschichte. Er ist immer bereit, seine Botschaft durch seine Zeichen zu offenbaren. Daniel fand Gottes Offenbarung durch dieses Zeichen, weil er Gott anerkannt und mit Gott gelebt hatte und weil er ein Herz wie Gottes Herz hatte. Wir sollen uns auf Gott konzentrieren. In der Ehe, bei der Arbeit, bei der Jobsuche, in Lebensnot und bei der Kindererziehung sollen wir uns nicht auf die sichtbaren Personen, sondern auf Gott konzentrieren. Dann können wir Gottes Willen, den Gott hinter der Not versteckt, erkennen. Dann können wir uns selbst und andere Menschen und die Welt beurteilen. Ohne Gott können wir die weltlichen Dinge und viele Ereignisse und auch unsere Probleme gar nicht deuten.

Der König Belsazar lernte nicht von Nebukadnezar. Wegen seines Hochmuts kam für ihn der Fall. Lesen wir gemeinsam die Verse 25 bis 28: «So aber lautet die Schrift, die dort geschrieben steht: Mene mene tekel u-parsin, und die bedeutet dies: Mene, das ist, Gott hat dein Königtum gezählt und beendet. Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden. Peres, das ist, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben.» «Mene mene tekel u-parsin.» Daniel erkannte den Sinn dieser kurzen Inschrift. Er sah Gott und Gottes Plan in dieser kurzen Inschrift. Er erkannte ihre tiefere Bedeutung für Belsazar. Belsazar hätte auch viele Gelegenheiten gehabt, um Gott zu loben, ihn anzubeten und ihm zu dienen. Leider lehnte er Gottes Warnung und Gottes Lektion durch Nebukadnezar ab. Absichtlich entheiligte er Gottes Eigentum und ignorierte Gott. Gott hatte ihn gezählt. Er hatte Belsazar bewertet und ihn gewogen. Aber seine Waage zeigte bei ihm Untergewicht an. Seine Waage befand ihn für zu leicht. Darum musste sein Reich untergehen. Belsazar gab Daniel viele Güter. Aber in derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, getötet. Wer hätte gewusst, dass er plötzlich sterben und sein Reich untergehen würde?  

Gott ist lebendig. Er sieht alles. Menschen können Menschen täuschen. Wir können andere Menschen täuschen. Aber Gott kann von uns nicht getäuscht werden. Er ist gerecht. Er sieht uns. Er sieht unsere verborgenen Taten. Die Menschen können uns und unsere guten Taten vergessen oder nicht anerkennen. Aber Gott zählt uns und bewertet uns in allen Fällen. Darum sollen wir nicht vor den Menschen, sondern vor Gott leben. Gott wiegt die Welt mit seiner Waage. Die Welt soll sich zu Gott bekehren. Die Welt ist vor Gott untergewichtig. Die Kinder Gottes sollen auch Busse tun und sich zu Gott bekehren. Gott liebt seine Kinder. Er will die Welt nicht richten. Er will die Welt retten. Die Corona-Pandemie hat die ganze Welt erfasst. Aber die Kirche und Gottes Kinder sollen diese Corona-Krise nicht für ein natürliches Ereignis halten, sondern die geistliche Einsicht bekommen, um zu verstehen, was Gott uns dadurch sagen möchte. Selbst nach dem Zweiten Weltkrieg war die Welt nicht wie in der jetzigen Lage unter der Corona-Epidemie: Lockdown, Sperrungen, Quarantäne, Maskentragen, Abstandhalten, Versammlungsverbote, Reiseeinschränkungen, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise usw. Das ist nicht Zufall. Das ist Gottes Zeichen für unsere sündige und verdorbene Welt. Gott soll uns täglich auf der Waage Gottes wägen. Wir sollen das Blut Jesu nicht vergessen. Wir sollen über allen Dingen das Danksagen nicht vergessen. Trotz der Krise sollen wir Gott danken. Wir sollen alle Dinge hinsichtlich der Souveränität Gottes betrachten. Wie Johannes der Täufer sollen wir in dieser dunklen und gefallenen Welt das Evangelium predigen. Die Welt weiss nicht, wohin sich die Welt bewegt. Aber wir wissen, wohin die Welt geht. 1. Korinther 2,13 sagt: «Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.» Die geistlichen Menschen deuten geistliche Dinge. Darum sollen wir auch wie Daniel in Gottes Begleitung bleiben und ständig mit ihm sprechen. Die Welt hat keine Ahnung von Gottes Zeichen. Die Menschen in der Welt wollen nach ihrer sündigen Neigung leben. Aber Gott schenkt uns sein Zeichen, weil er die Welt liebt. «Jedes Leben zählt!» Darum sollen wir die gefallenen Menschen aus der Sünde erretten. Das können nur die geistlichen Menschen machen! Möge Gott uns helfen, dass wir immer erkennen, was Gott uns sagen und mitteilen möchte und auch, was Gott der Welt sagen möchte. Möge Gott uns auch segnen, dass wir alle Ereignisse aus der Sicht Gottes betrachten, sie mit der Weisheit Gottes deuten und Gottes Wort offenbaren können. 

«Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden.» 

Halleluja, Amen.