1. Korinther 15,1-19
Guten Tag! Frohe Ostern! Jesus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Wir gehören zu den Glücklichen, die diesen Tag feiern dürfen, und mit uns ganz viele Glaubensgeschwister in der Welt. Sogar diejenigen, die aus Angst vor Repressionen heimlich Ostern feiern. Der heutige Festtag ist aber nur einer der vielen Anlässe, die wir haben, um Jesus zu feiern. Manchmal gerät allerdings die Tatsache, dass Jesus auferstanden ist, in unserem Alltagsleben etwas in den Hintergrund. Kein Wunder, haben wir doch immer etwas zu tun, dazu Verpflichtungen, Sorgen, Unannehmlichkeiten. Daher ist es wunderschön, dass wir uns heute wieder daran erinnern dürfen, dass Jesus wirklich lebt. Und daran, was er für uns getan hat. Sehen wir, welche Implikationen die Tatsache hat, dass Jesus auferstanden ist als der Erstling unter uns. – Lesen wir gemeinsam den Titel meiner Botschaft: „Leben aus der Auferstehung“. Und lesen wir zusammen das Leitwort, den Vers 19.
Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.
1. Korinther 15,19
Auch diesmal möchte ich euch gerne als Anfang eine Geschichte erzählen… Luca ist traurig, sehr traurig sogar. Seine geliebte Grosstante Elisabeth ist gestorben. Sie hatte ihn besonders lieb, und die Zeit bei ihr war immer wie in einem kleinen Paradies, mit dem schönen Garten, den feinen Tees und den gesunden Leckereien. Und sie las ihm immer wundervolle Geschichten aus der Bilderbibel vor, so, als lägen die Geschichten nicht schon Tausende Jahre zurück, sondern erst gestern passiert. Als Luca bei der Beerdigung an Elisabeths Grab steht, an der tröstenden Hand von Mama, sieht er auf einmal ein grosses, herrliches Licht. „Wie schön!“, ruft er aus. Das bekommt Elisabeths Mann Franz mit und lächelt, was Luca dazu bewegt, ihn zu fragen: „Hast du das Licht auch gesehen?“ – „Ja.“ – „Es ist zum Trost für dich.“ – „Stimmt. Es sagt mir, sagt uns, dass Elisabeth nicht einfach weg ist. Sie ist jetzt bei Gott. Wir werden sie im Himmel wiedersehen.“ Wie viel Wahrheit darin klingt! Das macht Luca innerlich ganz friedlich. Er fragt nach: „Aber warum habe auch ich dieses Licht gesehen?“ – „Weil du auch traurig bist wegen Elisabeths Tod. Und du wirst dieses Licht wiedersehen, wenn du das möchtest. Willst du das?“ – „Aber sicher, klar!“ Ein paar Tage später ist bei Luca der normale Alltag wieder eingekehrt, trotz Traurigkeit. Dann steht eine Mathematikprüfung an. Noah, Lucas Banknachbar, ist super gut in Mathe, während Luca viel besser im Deutsch ist. Luca überlegt sich, bei Noah abzuschauen, auch wenn man das ja eigentlich nicht macht. Noah ahnt etwas und sagt Luca, noch bevor die Tests ausgeteilt sind: „Komme ja nicht auf die Idee, von mir abzuschreiben! Dann bin sicher wieder ich der Blöde. Lass es nicht darauf ankommen, Brillenschlange!“ Luca fährt zusammen. Gut, Noah hat so seine Launen, aber so böse hat ihn Luca noch nie erlebt. Ganz wütend, beschliesst er, sich zu rächen, indem er ihm bei der nächsten Deutschprüfung auch harsch verbietet, bei ihm abzuschreiben. Doch dann ist der Tag der Deutschprüfung da. Luca legt sich die Worte an Noah zurecht. In dem Moment erinnert er sich an das wunderschöne Licht, das er bei Elisabeths Beerdigung gesehen hat. Der Friede von damals ist auch wieder da, in Lucas Herzen. Bevor die Prüfungsblätter verteilt werden, flüstert er Noah zu: „Wenn du mal nicht weiter weisst, kannst du bei mir abschauen. Vorausgesetzt, der Lehrer merkt es nicht. Alles okay, Kumpel!“ Luca schreibt in dieser Prüfung die Bestnote. Noah reicht es für seine persönliche Bestleistung im Deutsch. Und das ganz ohne Abschauen. Denn er hat bei Luca ein Licht gesehen, das sein Herz berührt hat. Morgen wird er ihn fragen, was es mit dem Licht auf sich hat.
Dieser kleine Junge hat etwas von der Auferstehung Jesu verstanden, das nicht viele schon längst Grossen verstehen. Es geht darum, dass wir das Wunderschöne, das wir vom HERRN bekommen haben, nicht nur geniessen, sondern etwas daraus machen. In guten und in schlechten Zeiten gibt es die Spuren von Jesu Wirken in unserem Leben. Unser Glaube und das, was wir von Jesus hören und sehen, verstärken sich gegenseitig. Das gilt auch für den Auferstehungsglauben: den Glauben, dass Jesus, der Auferstandene, in unserem Leben wirkt und Herzen und Situationen „auferwecken“ kann.
Teil 1: Erinnerung an das Evangelium (Verse 1-11)
Lesen wir zusammen den Vers 1: „Ich erinnere euch aber, Brüder und Schwestern, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht“. Die junge Christengemeinde in Korinth war eine sehr gemischte Gruppe. Da trafen Intellektuelle und Ungebildete aufeinander, Judenchristen und Heidenchristen, verschiedene Kulturen und Subkulturen. Dadurch entstanden untereinander Spaltungen, Zwiste, Konkurrenzdenken und Meinungsverschiedenheiten. Ganz wie in der Welt! Es schien so, als wäre bei ihnen das in den Hintergrund getreten, das sie einen sollte: Jesus Christus. Wegen seiner Gnade waren sie da, seine Lehre hatten sie empfangen. Der Apostel Paulus wusste, dass das nicht einfach weg war. Seine Predigt hatte einst mächtig in den Herzen der Zuhörenden in Korinth gewirkt. Darum vertraute er auch darauf, dass das Evangelium noch immer etwas galt bei seinen Korinther Glaubensgeschwistern. Vom Hören von Gottes Wort kommt der Glaube, dieser verankert sich, an ihm halten wir auch gegen Widerstände fest und erreichen schliesslich, dass uns der Glaube selig macht. Doch ganz so reibungslos geht es nicht: In unserem Leben gibt es immer wieder Phasen schwächeren Glaubens oder sogar Glaubenskrisen. Dann brauchen auch wir die Erinnerung an Jesus, an seine Liebe, an seine Taten für uns. Wir Menschen sind manchmal ziemlich vergesslich, was Gottes Wort und Jesu Gnade in unserem Leben betrifft. Die Bibel, aber auch das, was andere Gläubige uns erzählen, sind da wertvolle „Reminder“. Sie nützen aber nichts, wenn wir denken: „Ja, ja, ich weiss!“, die Worte ad acta legen und genauso weitermachen wie vor dem Input. Würden wir sie für immer bei den Akten lassen, so wäre unser guter Anfang im Glauben tatsächlich vergeblich. Aber die Worte helfen uns, wenn wir uns dadurch auf Jesus zurückbesinnen und uns an seine erfahrene Liebe erinnern. Etwa an den Moment, in dem wir unsere Sünden gebeichtet und gespürt haben, wie Jesus diese von uns weggenommen und ans Kreuz genagelt hat. An den Augenblick, in dem wir Jesus geschworen haben, unseren Lebensweg fortan mit ihm zu gehen. Oder auch nur an die Tatsache, dass die Schönheiten der frühlingshaften Natur, die Zuneigung unserer Glaubensgeschwister und unsere Lebensfreude derselben Gnade entspringen wie das, was Jesus vor rund 2030 Jahren für uns getan hat. Und das ist das Evangelium! Sooft wir in der Bibel lesen, begegnet uns die gute Nachricht immer wieder. Sie überstrahlt mit ihrem Licht sämtliche schlechten Neuigkeiten, die uns täglich begegnen. Paulus fasst den Kern des Evangeliums wunderschön zusammen. Lesen wir gemeinsam die Verse 3 und 4: „Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage nach der Schrift“. Jesu Tod, sein Begräbnis und seine Auferstehung gehören untrennbar zusammen. Am Kreuz hat der Christus für unsere Sünden bezahlt und alle unsere Schuld getilgt. Jesu Begräbnis zeigt, dass er nicht scheintot war, sondern sein Tod ist dadurch belegt. Doch als Herr der Welt, als der Lebengeber selbst, blieb er nicht im Grab; wie Apostelgeschichte 2,24 sagt: „Den hat Gott auferweckt und hat ihn befreit aus den Wehen des Todes, denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde.“ Durch seine Auferstehung hat Jesus alle Mächte und Elemente des Todes besiegt! Er ist die Auferstehung und das Leben. Wer Jesus nachfolgt, vollzieht selber Tod und Auferstehung mit. So sagt das Wort aus Römer 6,4 und 5: „So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm zusammengewachsen sind, ihm gleich geworden in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.“ So grundlegend und ganzheitlich ist es, Jesus als Heiland und König für das eigene Leben anzunehmen!
In den nächsten Versen zählt Paulus Menschen auf, die Augenzeugen vom auferstandenen Jesus waren. Unter anderem ist von mehr als fünfhundert Menschen respektive Brüdern die Rede, die den Auferstandenen gleichzeitig gesehen haben. Aber auch die zwölf Kernjünger Jesu respektive die Apostel sind aufgezählt. Das macht dieses Zeugnis äusserst glaubwürdig. Diese Menschen sind aber nicht die einzigen, die direkte Bezeugende Jesu sind. Wie der Apostel im Kapitel 16 sagen wird, haben wir eine ganz grosse Wolke von Zeugen. Sie begann im Alten Testament, indem viele Menschen dort über den Christus weissagen. Sie ziet sich durch das gesamte Neue Testament. Und sie hat bis heute nicht aufgehört zu existieren und zu wirken. Jeden Tag begegnet Jesus, der Auferstandene, ganz vielen Menschen persönlich, auf der ganzen Welt, und fügt so neue Glaubensgeschwister zur weltweiten Familie in Jesus hinzu. Ich habe neulich gelesen, dass es rein in China pro Tag einige Tausend Bekehrungen gibt. Dort ist der geistliche Hunger nach Jesus und nach Gottes Wort riesig. Beten wir, dass der HERR auch über die Schweiz einen solchen Hunger bringen möge! – Drei Personen, die Paulus unter den Zeugen Jesu erwähnt, zählt er als Einzelpersonen auf. Der Erste davon ist Kephas, also Simon Petrus. Das ist derjenige, der Jesus dreimal verleugnet hat in der Nacht vor Christi Kreuzigung. Wäre Jesus nicht auferstanden, wäre damit sein Weg mit Jesus, der so vielversprechend angefangen hatte, brutal zu Ende gewesen. Aber Jesus betete immer für seinen stärksten Jünger, dass er nach den ganzen Geschehnissen rund um Jesu Kreuzigung und nach Jesu Tod seinen Glauben bewahren und die anderen Jünger stärken möge. Und schlussendlich suchte Jesus nach seiner Auferstehung Petrus auf und liess ihm die Liebe des Jüngers zu ihm dreimal bezeugen. Jesus beauftragte Petrus zudem, seine Schafe zu weiden. Das war die totale Wiederherstellung der Beziehung zwischen Jesus und dem Jünger! Weil Jesus auferstanden ist, haben auch bei uns Fehler, Sünden oder gar unser Weggehen von Jesu Nähe nicht das letzte Wort. Nein, der Auferstandene sucht und findet uns wieder, bringt uns wieder zu sich, schenkt uns neu sein Wort und seine Aufgaben. Bleiben wir daher nicht in unserem Negativ-Modus fern vom HERRN, sondern wenden wir uns ihm zu, voller Freude über seine Barmherzigkeit! – Die zweite Person, die Paulus erwähnt, ist Jakobus. Der war ein leiblicher Bruder Jesu. Als der Christus lebte und wirkte, konnte seine Familie nicht begreifen, was Jesus tat. Jakobus dachte, sein Bruder würde so mächtig handeln, um in der Welt etwas zu gelten – er ignorierte, dass Jesus als Gottes Sohn dem Auftrag seines himmlischen Vaters folgte. Vermutlich kam Jakobus durch die Sichtung des auferstandenen Jesus zum Glauben. Jedenfalls zählte er danach zur Gemeinschaft der Apostel in Jerusalem, wie aus Galater 1 ersichtlich wird. Und er hat den Brief des Jakobus geschrieben, ein Ermutigungsschreiben an die Judenchristen in der Zerstreuung. – Und wer ist die dritte Person, die Paulus erwähnt? Er selbst, Paulus! Er sagt von sich, er sei als unzeitige Geburt dazugestossen. Das kann man so auslegen, dass Paulus nicht zu den zwölf Jüngern Jesu gehörte und erst später zu den Aposteln dazukam. Eigentlich ist das Wort „unzeitige Geburt“ aber übersetzbar als „Fehlgeburt“. Lange Zeit war Paulus als Saulus denn auch auf dem völlig falschen Weg gewesen, wie er bekennt. Lesen wir gemeinsam den Vers 9: „Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heisse, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.“ Ich finde es beeindruckend, dass er nicht von der Gemeinde Jesu, sondern von der Gemeinde Gottes spricht. Ebendiesem Gott hatte er als Saulus gemeint, einen Gefallen zu tun, als er die Christen verfolgt hatte. Denn er hatte sie für eine Sekte gehalten. Bis ihm Jesus persönlich erschien! Apostelgeschichte 9 schildert diese Gegebenheit eindrücklich; ich lese vor: „Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des HERR und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, dass er Anhänger dieses Weges, Männer und Frauen, wenn er sie fände, gefesselt nach Jerusalem führe. Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ Zeitlebens vergass Paulus niemals diese Gnade Gottes: Vom übereifrigen Verfolger Jesu wurde er zum berufenen Weltapostel! Er erfuhr und zeigt, dass für den HERRN niemand ein hoffnungsloser Fall ist, und dass Gottes Vergebung und Barmherzigkeit unser menschliches Vorstellungsvermögen völlig übersteigen. So bekennt Paulus denn auch im heutigen Wort im Vers 10: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“ Er wusste immer, wer er gewesen war, von was er befreit worden war und wer er jetzt war! Auch uns tut es sehr gut, uns daran zu erinnern, aus was wir von Jesus erlöst worden sind, wer wir ohne Gott waren und wer wir dank Vater, Sohn und Geist heute sind! Wenn wir diese Gnade kennen, wird uns dies dazu führen, wie Paulus, zu „arbeiten“. Nämlich uns für Gottes Werk einzusetzen. So wird die Gnade des HERRN an uns nicht ‚vergeblich‘, sondern wird zahllose Früchte tragen! Von dem, was wir schon jetzt als Gläubige für einen Einfluss haben, ist uns nur ein Bruchteil, die Spitze des Eisbergs, bekannt. Denn der HERR wirkt durch alle, die sein Wort schon weitergeben. Wie der Vers 11 besagt: „Ob nun ich oder jene: So predigen wir, und so habt ihr geglaubt.“
Teil 2: Die Auferstehung, es gibt sie eben doch! (Verse 12-19)
Auch die Korinther Christengemeinde lebte kraft der Auferstehung Jesu, denn sie waren ja Christen. Und dennoch hatte sich bei manchen von ihnen eine gefährliche, nicht zum christlichen Konzept passende Irrlehre eingeschlichen. Lesen wir zusammen den Vers 12: „Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferweckt ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten?“ Woher hatten die Korinther diese Irrlehre? Die Gläubigen, die griechischen Ursprungs waren, liessen sich von den Lehren der alten Griechen beeinflussen, welche nicht an die Erweckung von Toten oder das Weiterbestehen von Seelen nach dem Tod glaubten, sondern lediglich ans Aufwecken von Scheintoten. Die Judenchristen dürften sich von den Sadduzäern beeinflussen lassen haben. Diese hingen der traditionellen Idee des Sheol an, einer Unterwelt, in welche unterschiedslos alle Toten fahren würden. Als Paulus davon hörte, dass die Verneinung der Auferstehung auch unter seinen geliebten Korinther Glaubensgeschwistern umging, musste ihn das tief im Herzen geschmerzt haben. Eindringlich und anschaulich legt er ihnen in den Versen 13 bis 19 dar, welche gravierenden Auswirkungen und Implikationen es hätte, wenn Jesus nicht auferstanden wäre. Damit hoffte er, ihnen den Auferstehungsglauben wieder zu schenken, den sie aus ihrem Herzen verloren hatten. In verschiedenen Momenten, in verzwickten Situationen, in ausweglosen Lagen, aber auch im gewöhnlichen Alltag brauchen wir Auferstehungsglauben. Das ist der Glaube, dass die Kraft des HERRN, der Jesus auferweckt hat, Tote lebendig machen kann und dass er ungleich mächtiger ist als unsere Sünden und unsere Lage. So können wir ihm alles völlig getröstet anvertrauen: unsere Schwierigkeiten, unsere Zukunft, unser Leben.
Auch in meinem Leben hat es schon Situationen gegeben, in denen der HERR mir Auferstehungsglauben gegeben und diesen gesegnet hat. So auch betreffend meine Arbeit. Eine tote Situation, die der HERR aus seiner Gnade zum Leben erweckt hat… 24. September 2024. Mit Zittern und einer dunklen Vorahnung gehe ich ins Büro meiner Vorgesetzten. Dort erfahre ich, dass man meine Arbeitskraft nicht mehr braucht in der Firma. Ich bekomme die Kündigung! Dabei hatte ich gehofft, bis zur Pensionierung die tolle Arbeit als Content-Managerin dort zu machen! Frust, Verzweiflung, Wut und Machtlosigkeit breiten sich in mir aus und lassen mich in Finsternis versinken. Einen Tag und eine Nacht lang finde ich keinen Trost, noch nicht einmal bei Gott und Jesus. Dann geht es mir bald besser mit der Hilfe des HERRN. Aber meine Überzeugung bleibt, dass ich kaum mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe mit meinem unsteten Lebenslauf und meiner introvertierten Art… 20. Februar 2025. Ich bin noch mitten in meiner Rekonvaleszenzzeit nach einer Hüftoperation. Im Gebet am Morgen vertraue ich Gott meine Karriere ganz an. Ich sage: „HERR, ich bin bereit. Gib mir den Job, den du willst, ich lege meinen beruflichen Weg in deine Hände.“ Am gleichen Tag sehe ich in meinen Mails eine Nachricht von meinem Onkel, der auch gläubig ist und weiss, dass ich einen Job suche. Der Betreff lautet: „Arbeit“. Mein Onkel, der mir sonst sehr selten schreibt, schickt mir ein Stellenangebot weiter. Es geht um redaktionelle Arbeit und Korrespondenz bei der christlichen Organisation „Bibeln via Internet“. Im Glauben bewerbe ich mich auf diese Stelle. Wenige Tage später erscheine ich zum Vorstellungsgespräch, an den Krücken, denn es ist noch keine drei Wochen nach der Operation… Gott hat mir die Stelle tatsächlich gegeben. Gelobt sei er! Es ist eine Teilzeitstelle. Wenn Gott will, kann er es geben, dass ich das Pensum aufstocke, sodass ich von dieser Arbeit leben kann. So oder so weiss ich aufs Gewisseste: Er ist mein Versorger.
Das ist nicht zuletzt die Kraft der Auferstehung, mit welcher Gott auch seinen Sohn zum Leben erweckt hat. Was wäre aber, wenn es keine Auferstehung geben würde? Die Hauptsache davon erwähnt Paulus in den Versen 13 und 16. Lesen wir gemeinsam den Vers 13: „Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt worden.“ Was würden wir in diesem Fall an Jesus glauben wollen? Wir können zwar tote Menschen, etwa grosse historische Persönlichkeiten, bewundern. Aber einen Toten anbeten, der uns nicht mehr helfen kann, was würde das bringen? Gott sei Dank glauben und wissen wir, dass Jesus lebt! Er spricht noch heute durch sein Wort zu uns. Er begegnet uns noch immer in der Gemeinschaft mit uns. Er sitzt zur Rechten Gottes und leistet unaufhörlich seine herzliche Fürbitte für uns. Und er wird wiederkommen, um uns in sein ewiges Reich zu holen! Dies ist unsere ewige Hoffnung. All dies hätten wir nicht, wenn wir den auferstandenen Jesus nicht hätten. So sagt Paulus im Vers 14: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich.“ Eine christliche Lehre, ja, überhaupt eine Lehre ohne Jesus darin ist eine tote Lehre. Zwar ist es gut, wenn wir Zeugnisse über Gott hören, Gott annehmen und seine Worte lieben. Aber wer den Sohn nicht hat, hat auch den Vater nicht. Wir brauchen Jesus, der für uns am Kreuz gestorben ist und der für uns den Tod besiegt hat. Er ist der einzige Weg zu Gott… Weiter sagt Paulus: „Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen.“ Wäre Jesus tot, so wäre unsere Glaubwürdigkeit als Christen vollkommen dahin. Wir wären einer Sekte gleich, welche sich auf eine Idee versteift hat, und wenn diese nicht mehr gilt, bricht die Sekte zusammen. So wie es beispielsweise schon Sekten gab, die den Weltuntergang an einem bestimmten Datum prophezeiten. Sie bereiteten sich auf dieses Ende der Welt vor. Als an dem Tag aber die Welt nicht unterging, lösten sich die Sekten auf… Weiter heisst es in den Versen 17 und 18: „Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren.“ Wir wären wirklich hoffnungslos, könnten wir unsere Sünden nicht bei Jesus abladen und ihn für sie um Vergebung bitten. Zwar hat er mit seinem Tod am Kreuz schon alle unsere Sünden-Schulden beglichen. Aber wir treten schlussendlich immer wieder in Beziehung mit dem Jesus, der im Hier und Jetzt lebt und der in unserem Herzen lebendig sein will. Wir können auch völlig versagen, und doch ist Jesus da. Niemand kann so tief fallen, dass Jesus ihn oder sie nicht noch auffangen könnte. Die Korinther Glaubensgeschwister hätten sich an der Stelle fragen können: „Das gilt für die Lebenden. So weit, so gut. Aber was ist mit denen, die an Jesus geglaubt haben und gestorben sind?“ Denn viele erste Christen glaubten noch daran, dass Jesus zu ihren Lebzeiten wiederkommen würde, was sich offenbar für die nun schon Gestorbenen nicht erfüllt hatte. Doch Paulus konnte ihnen versichern, dass sie nicht verloren waren. Wer in Christus gestorben ist, ist beim HERRN aufbewahrt. Denn der HERR ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten! Schon im Alten Testament hat er sich als Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs zu erkennen gegeben, als diese Urväter des Glaubens bereits gestorben waren. Wenn Jesus wiederkommt, werden alle Verstorbenen auferstehen und mit einem neuen Leib versehen sein. So wie Jesus nach seiner Auferweckung ebenfalls einen Auferstehungsleib hatte, der offensichtlich anders war als sein menschlicher Leib. Wir haben also definitiv eine ewige Hoffnung in Christus! Diese Welt ist nicht alles. Wäre sie alles, so hätten wir keinen Grund, als Christen zu leben. Wie viele Gläubige es aber weltweit gibt, die mit Jesus leiden, die ihren Glauben auch in allen Widrigkeiten festhalten! 1. Korinther 4,11-13 schildert solches Leiden anschaulich: „Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst, sind nackt und werden geschlagen und haben keine sichere Stätte und mühen uns ab mit unsrer Hände Arbeit. Schmäht man uns, so segnen wir; verfolgt man uns, so dulden wir’s; verlästert man uns, so reden wir freundlich. Wir sind geworden wie der Abschaum der Menschheit, jedermanns Kehricht, bis heute.“ Sogar wir hier haben allerlei Nachteile in der Welt als Gläubige. Man lehnt unsere Botschaft ab und verspottet uns manchmal sogar. Wir kommen oft zu kurz, weil wir nicht mitmachen bei der Ellbogengesellschaft. Wir wenden Zeit und Geld auf, um anderen Menschen praktisch zu helfen und ihnen Gottes Wort weiterzugeben, und ernten oft Undank dafür. Wir lernen von Jesus und versuchen, Böses nicht mit Bösem zu vergelten und freundlich zu denen zu sein, die unfreundlich sind. Und Vergebung zu praktizieren. Das alles würde sich nicht lohnen, wenn wir nicht einst im Himmelreich überreichlich dafür belohnt würden!
Zum Schluss:
Lesen wir nochmals den Leitvers, Vers 19: „Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.“
Wir haben heute gesehen, was der gelebte Auferstehungsglaube bedeutet. Er heisst, das herrliche Licht, das wir durch Gott und Jesus in unsere Herzen bekommen haben, zu nutzen, um für Gott zu wirken. Auch gegen Widerstände. Einst wird es uns reichlich belohnt werden! Möge der HERR die lebendige Hoffnung auf das ewige Leben im Himmelreich in unsere Herzen pflanzen, sie wachsen und Früchte bringen lassen! Möge er uns grosse Freude an ihm, seiner Gnade und seiner Berufung schenken. Wir haben auch gesehen, wie glücklich wir uns schätzen dürfen, mit Jesus den Auferstandenen, Lebendigen an unserer Seite zu haben. Niemand von uns ist ein hoffnungsloser Fall. Wir können auch komplett versagen, und Jesus ist immer noch da, reicht uns die Hand, vergibt unsere Sünden und stellt uns neu auf als seine Berufenen. Geben wir die gute Nachricht des Evangeliums weiter, sodass sich diese in den Herzen ganz vieler Menschen Raum verschaffen und wirken kann! Und erinnern wir uns täglich an Jesu Tod und Auferstehung. Und an das, was diese für uns persönlich bedeuten. Durch Gottes Gnade sind wir, was wir sind!
Wunderschöne, reichlich gesegnete Ostern euch allen!