Rede, denn dein Knecht hört

1.Samuel 3,1-4,1a

Da kam der Herr und trat herzu und rief wie vorher: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört. 

1.Samuel 3,10

 Wir beten im Moment für die ESBK 2024 in Prag. Wir denken an die nächste Generation. Wir denken an die jungen Menschen und jungen Studenten. Sie werden in der Zukunft Gottes Werk übernehmen und das Reich Gottes überall in der Welt verkündigen. Sie sind die nächste Generation. In diesem Sinne ist es sehr wichtig, dass die junge Generation eine grosse Verantwortung für die Mission Schweiz haben soll. Aber das Zeitalter hat sich unvorstellbar geändert. Wir wissen nicht, was in unserer Zukunft passieren wird. Aber Gottes Reich hat niemals aufgehört. Ich hätte eine Frage. Denken wir an die nächste Generation? Oder denken wir an die andere Generation?

 Josua und Kaleb hatten auch dieselbe Sorge. Josua und Kaleb eroberten das Land Kanaan. Nach der Eroberung starben Kaleb und Josua. In Richter 2,10 heisst es: «Als auch alle, die zu der Zeit gelebt hatten, zu ihren Vätern versammelt waren, kam nach ihnen ein anderes Geschlecht auf, das den Herrn nicht kannte noch das Werk, das er an Israel getan hatte.» In der Zeit der Richter war das Volk Israels in den Götzendienst geraten. Gott strafte sie, sie bekehrten sich zu dem Herrn. Die Ungerechtigkeit des Volkes und das Gericht Gottes hatten sich immer wiederholt. Es war wie das Kreisen eines Eichhörnchens. Sie hatten sich von Gott abgewandt und waren in Finsternis und ohne Hoffnung. Wir sollen nun an ein anderes Geschlecht, eine andere Generation denken. Wir leben jetzt mit vielen Generationen, nämlich X, Y, Z und Alpha. Was ist das? Generation Alpha bezeichnet eine Altersgruppe, die zwischen 2010 und 2024 geboren ist. Generation Alpha ist keine Generation im wissenschaftlichen Sinn, sondern ist ein Label für eine Alterskohorte. Ähnlich wie bei vorausgehenden Generationen X, Y und Z wird sich auch für diese Altersgruppe der Generationenbegriff durchsetzen und die Diskussion über gesellschaftliche Veränderungen durch Kinder einer bestimmten Ära erleichtern. Diese Altersgruppe wird Generation Alpha bezeichnet. Sie folgt auf die Generation Y, die die ersten mit Internet im Jugendalter ist und die Generation Z, die ersten mit Smartphone im Jugendalter ist. Die Generation Alpha ist die erste Generation, die schon als Babys und Kleinkinder ganz selbstverständlich mit Smartphones umgehen und für deren Eltern ebenfalls zu den aktiven Smartphone- und Sozial Media-Nutzer:innen zählen.

 In dieser grossen Herausforderung sollen wir das Evangelium verkündigen. Wir haben schon Mühe, das Evangelium, den Gekreuzigten, Jesus, an der Uni zu verkündigen. In der Zeit von Samuel war es auch sehr dunkel und schwierig. Das Buch Richter berichtete auch nicht von einer nächsten Genenation, sondern einer anderen Generation in Israel. Unsere Zeit ist nicht anders als die der Richter. In dieser Zeit sind wir als betender Samuel berufen worden. Wir sollen noch heftig beten. Ohne dass wir beten, können wir nicht diesem Werk dienen. Gott lebt. Er ist mit uns. Wir sind Gottes Hoffnung und Gottes Vision. Wir sind Gottes Tempel. (1.Kor 3,16) Wir sind das Licht der Welt. (Mt 5,14) Wir sind das Zeichen Gottes, dass wir in Jesus gestorben und mit Jesus zusammen auferstanden sind. (Lk 11,30) Lasst uns schauen, wie Gott uns wie Samuel in dieser Zeit seine Offenbarung erweisen möchte. 

Erstens, Gottes Lampe ist noch nicht erloschen.

 Lesen wir gemeinsam die Verse 1 bis 3: «Und zu der Zeit, als der Knabe Samuel dem Herrn diente unter Eli, war des Herrn Wort selten, und es gab kaum noch Offenbarung. Und es begab sich zur selben Zeit, dass Eli lag an seinem Ort, und seine Augen fingen an, schwach zu werden, sodass er nicht mehr sehen konnte. Die Lampe Gottes war noch nicht verloschen. Und Samuel hatte sich gelegt im Tempel des Herrn, wo die Lande Gottes war.» Hanna bekam einen Sohn durch Gelübde-Gebet. Wegen der Unfruchtbarkeit war sie sehr traurig und betrübt gewesen. Aber sie wollte einen Sohn und bekam einen Sohn. Nach dem Gelübde gab sie seinen Sohn zu dem Herrn. Nach der Entwöhnung liess Samuel in der Hand bei Eli aufwachsen. Samuel diente dem Herrn unter Eli. Aber zu jeder Zeit war das Wort des Herrn teuer. Es gab kaum noch Offenbarung. Gott sprach nicht zu den Israeliten. Eli und seine Söhne waren sehr unmoralisch und verkommen. Trotzdem wurde Samuel nicht nach Hause zurückgebracht. Hanna hörte auch die bösen Gerüchte von den Söhnen Elis. Doch sie schaute nur auf Gott und den Herrn. Sie wollte nicht Samuel als ihren Sohn, sondern als Gottes Knecht betrachten. Hannas Herz musste sehr angespannt gewesen sein, aber sie dachte, dass die geistliche Situation in Silo sehr ernst war und bereits eine Grenze überschritten hatte. Aber sie wartete auf Gott, selbst in einer unmoralischen und weltlichen Situation. Sie wartete auf Gottes Gegenwart und betete beständig hinter Samuel. In einer dunklen Zeit, in der Gottes Gegenwart abwesend war, vertraute Hanna Gott. Dennoch diente Samuel dem Herrn in Silo. Samuel erlernte alle priesterlichen Ämter von Eli, dem Hohenpriester. Wie die Augen von Eli schwach werden, war die geistliche Situation in Israel auch dunkel und hoffnungslos. Trotzdem wurde hier erwähnt, dass Gottes Lampe noch nicht erloschen war. Samuel schlief im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes war. Das hiess, dass die Hoffnung Gottes für das Volk Israels noch nicht beendet war. 

 Unsere Zeit ist auch ungünstig in der Gesellschaft, in der Politik, in der Schule. Wir sind in einer unruhigen Welt. Überall Kriege, Erdbeben, Vulkanausbruch, Inflation, und Umweltwanderung. Die geistliche Lage ist aber noch schlimmer. Die Menschen verlassen Gott. Vielfältigkeit ist eine gute Sache, aber diese Vielfältigkeit enthält auch tödliche Gifte. In unseren Schulen werden unbiblische und unethische Dinge gelehrt, und viele Kinder werden in einer sensiblen Zeit falsch informiert und verurteilt. Viele haben vergessen, dass alles, was uns Spass macht, seine Wurzeln in der Bibel hat. Die Würde des Menschen, der absolute Wert des Menschen, die Menschlichkeit, die Toleranz und der Wert des Lebens – all das hat seinen Ursprung in der Liebe Gottes, die in der Bibel zu finden ist. Aber unsere Gesellschaft entfernt sich von diesen biblischen Werten und wir zahlen immer mehr dafür. Das müssen wir wissen und erkennen. Je unbiblischer unsere Gesellschaft wird, desto hoffnungsloser ist sie. Aber Gottes Lampe ist noch nicht erloschen. Gott wird die ESBK 2024 in Prag vorbereiten. Durch diese Grosskonferenz werden wir Jesus noch tiefer erkennen und ihn kennenlernen, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Jesus ist einzige Hoffnung für diese Zeit und diese Gesellschaft. Wir sollen uns zu Jesus bekehren. Jesus ist das Fundament des Bauwerkes. (1.Kor 3,11) Gott hat immer seinen Übriggebliebenen hinterlassen. 

 Elia kämpfte gegen die Feinde. Viele wurden erschlagen. Er sagte zu dem Herrn: «Ich bin allein übrig geblieben.» Aber Gott sagte zu ihm: «Ich habe mir übrig gelassen siebentausend Mann, die ihre Knie nicht gebeugt haben vor Baal.» (Röm 11, 3.4) Jesus verkündigte das Evangelium in Samaria. Die Jünger und die Juden behandelten Samaria wie die Heiden. In dem hoffnungslosen Land sah Jesus eine durstige Samariterin, die sich gerade bekehrt hatte. Jesus sagte zu seinen Jüngern: «Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder: sie sind schon reif zur Ernte.» (John 4,35) Gottes Lampe für die jungen Studenten ist noch nicht erloschen. Unsere Einladungseinsätze, unsere Gebete, unsere Hingabe sind Gottes Lampe. Gott wird noch anderen Samuel in seinem Plan erziehen. Wir sollen zuerst Gottes Tempel lieben. Wir sollen vor allem Gott nahe bleiben. Möglichst sollen wir in der Gemeinde unsere Zeit verbringen und in der Gemeinde eine gute Gemeinschaft haben. Wir spüren Gottes Nähe und Gottes Gegenwart in dieser dunklen Zeit. 

Zweitens, siehe, hier bin ich. 

 Lesen wir gemeinsam Vers 4: «Und der Herr rief Samuel. Er aber antwortete: Siehe hier bin ich!» Es war ein historischer Moment. Gott rief Samuel. Samuel war sehr nah bei Gott. Er diente dem Herrn unter Eli. Seine Mutter, Hanna, gab ihn dem Herrn vor der Geburt. Er wurde schon Gott vor der Geburt geweiht. Gott erinnerte sich an Samuel. Gott berief Samuel. Diese Berufung war eine erste Begegnung zu Gott. Samuel war allein, aber sehr persönlich. Samuel wusste nicht, dass Gott ihn rief. Er dachte, dass Eli ihn rief. Am frühen Morgen ging er zu Eli. Eli war sehr alt. Ein kleiner Junge hat einen alten Priester geweckt. Aber Eli sagte zu ihm: «Ich habe nicht gerufen; geh wieder hin und lege dich schlafen.» Der Herr rief abermals: «Samuel!» Und Samuel stand auf und ging zu Eli und sprach: «Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen.» Er aber sprach: «Ich habe nicht gerufen, mein Sohn; geh wieder hin und lege dich schlafen.» Gott war gewiss hartnäckig. Gott berief Samuel wiederholt. Er wusste, dass Samuel zu jung und klein war. Aber Gottes Berufung war einseitig. Seine Berufung war sehr persönlich. Gott gab nicht auf, Samuel zu rufen. In den Versen 4 bis 10 steht das Wort «rufen» elf Mal geschrieben. Gott rief Samuel mehrmals. 

 Lesen wir gemeinsam die Verse 8 und 9: «Und der Herr rief Samuel wieder, zum dritten Mal. Und er stand auf und ging zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der Herr den Knaben rief. Und Eli sprach zu Samuel: Geh wieder hin und lege dich schlafen; und wenn du gerufen wirst, so sprich: Rede, Herr, denn dein Knecht hört. Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort.» Samuel wusste nicht, was ihm passiert war. Bis jetzt hatte er nicht Gottes Stimme gehört und Gottes Offenbarung persönlich bekommen. Obwohl er sehr jung und klein war, war er sehr gehorsam gegenüber Eli. Darum glaubte er immer auf Eli zu reagieren, als Gott ihn rief. Darum sagte er immer «hier bin ich!» Samuels Seele war klar und rein. Er war jung, aber er war immer bereit, auf Eli zu hören. An jenem frühen Morgen hörte Samuel die Stimme Gottes, aber er akzeptierte sie wiederholt als Elis Stimme, nicht als Gottes Stimme. An jenem frühen Morgen hätte er die Stimme ignorieren können; er war jung, und das Aufstehen in der Morgendämmerung hätte ihn irritieren können, und er hätte wütend sein können. Aber er war sehr höflich und ging wiederholt zu Eli. Er wusste nicht, was Eli so früh am Morgen von ihm wollte, aber er war offen für Eli. Er ignorierte die Stimme nicht. Erst beim dritten Mal erkannte Eli, dass die Stimme die Stimme Gottes war, und er gab Samuel die richtigen Anweisungen. Er gab ihm die Anweisung, dass er «Herr» sagen sollte, wenn der Ruf noch einmal käme. Und doch hatte er nicht das Verlangen, Gottes Offenbarung mit Samuel zu hören. Er war geistlich sehr abgestumpft. Dieser Ruf überraschte ihn nicht, obwohl es schon so lange keine Offenbarung von Gott mehr gegeben hatte. Eli wusste, dass dieses Rufen Gottes Berufung war. Das war sicher. Aber er ging wieder schlafen. 

 Was können wir über seine Reaktion denken? Ich denke an die Geburt von Jesus. Drei Weisen kam nach Jerusalem, um den Messias anzubeten. Sie reisten viele Tage und Nächte, um den Stern des Messias zu finden. Sie erreichten endlich in Jerusalem und fragten: «Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten.» (Mt, 2,2) Der König Herodes wollte ihn töten. Alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes sagten, dass der Messias in Bethlehem geboren werden sollte. (Mt 2,5) Aber sie verliessen nicht Jerusalem, um diesen Stern zu finden und ihn anzubeten. Sie waren gleichgültig und ignorierten Gottes Plan und Gottes Offenbarung. Eli war auch gleichgültig, dass alle nichts mit ihm zu tun hatten. Er war sehr dumm im Geist. Aber Gottes Ruf ist sehr beständig. Gott wusste diese geistliche Dunkelheit. Er wollte mit Samuel seinen Plan erfüllen. Er hatte einen grossen Plan mit Samuel. Samuel war bereit, Gott zu gehorchen. Er unterschätzte nicht diese unbekannte Stimme, diese ungesicherte Berufung. Darum ging er immer zu Eli am frühen Morgen. 

 Wie reagieren wir auf Gottes Werk? Haben wir die geistliche Augen, Gottes Werk in einem Menschen zu wirken? Oder haben wir kein Interesse oder kein Wunsch, was um uns herum passiert ist und was Gott unter uns wirkt? Sind wir bereit, als Gott uns berief? «Siehe, hier bin ich.» Oder reagieren wir nicht, dass alle Dinge nicht mit mir zu tun haben? Wir sind von Karlsruhe UBF plötzlich zur Bibelfreizeit eingeladen worden. Wir sind auch von der ESBK 2024 in Prag eingeladen. Wir wissen nicht, wie Gott unter diesen Anlässen mächtig wirken wird. Beten wir für diese Konferenz beharrlich? Oder denkst du, dass das alles nichts mit dir zu tun hat? Klingt das für dich wie ein fernes Land? Die Menschen, die sich tatsächlich vorbereiten, beten Tag für Tag. Sie beten und bereiten sich mit glühendem Herzen vor. Wir sollten nicht gehen und schlafen. Wir müssen Teil der Geschichte sein, wie Samuel, wir müssen hingehen und dabei sein, sogar an Samuels Seite, um die Gegenwart des Herrn und die Offenbarung des Herrn auf der Stelle zu sehen, um es mit ihm zu erleben, um uns mit ihm zu freuen.  Heute müssen wir von der Beharrlichkeit des Rufes des Herrn überwältigt sein. Mindestens sollen wir antworten wie Samuel. «Siehe, hier bin ich.» 

Drittens, Rede, denn dein Knecht hört. 

 Lesen wir gemeinsam Vers 10: «Da kam der Herr und trat herzu und rief wie vorher: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört.» Samuel war bereit, Gottes Berufung zu hören. Gott rief seinen Namen zweimal: «Samuel, Samuel!» Das ist Gottes einseitige Liebe. Gleichzeitig erwies er sein Herz durch diesen Ruf. Hier spüren wir die Dringlichkeit Gottes. Gott kann nicht verzweifelt sein. Gott ist vollkommen. Aber Gott verlangt von uns freiwilligen Gehorsam und freiwillige Reaktion. Gottes Liebe zu den Menschen ist unveränderlich. Es ist das Herz des himmlischen Vaters, uns immer zu lieben, unsere Sünden zu vergeben und uns Gutes zu geben. Gott will uns heilen und mit seiner Liebe wiederherstellen. Aber wir widersetzen uns und lehnen uns gegen den Ruf und die Barmherzigkeit des Herrn auf. Gott kennt uns. Er ruft nach dem jungen Samuel. «Samuel Samuel!» In dieser Berufung sind Gottes aufrichtiger Schrei und Trauer durchdrungen. Samuel antwortet ihm: «Rede, denn dein Knecht hört.» Er ist bereit, Gottes Wort zu hören und seinem Wort zu gehorchen. Es ist so wunderbar, dass Gott ihn besucht und ihm am frühen Morgen begegnet ist. Was für eine Erfahrung für Samuel! Es erinnert mich an einen Engel, der zu Maria gesprochen hat: «Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.» (Lk1,38) Maria war dem Plan des Herrn absolut gehorsam. Ganz gleich, welchen Schmerz es für eine Jungfrau mit sich bringen würde, einen Sohn zur Welt zu bringen, gehorchte sie Gottes Plan. Auch Samuel war jung. Aber auch er war bereit, dem Ruf Gottes zu gehorchen. Er war bereit, allem zu gehorchen, was Gott sagte. In diesem Gehorsam liegt ein unaussprechlicher Schmerz. Es gibt keinen Gehorsam ohne Schmerz. «Rede, denn dein Knecht hört.» Das beutet, dass ich bereit bin, jeden Schmerz zu ertragen. Samuel verliess seine Mutter in jungen Jahren und wurde von Eli aufgezogen. Dennoch hatte er eine eindeutige Identität als Knecht Gottes. Es gab keinen Groll, keinen Verlust und keinen menschlichen Kummer irgendeines Elternteils im Wort. Er war ein Diener Gottes und hatte eine gewisse Identität als Geweihter, der sich voll und ganz dem Plan Gottes verschrieben hatte. Samuel hatte kein inneres Schwanken oder Zweifel daran, dass er ein Knecht Gottes war. Er wusste, was Gottes Offenbarung, Gegenwart und Begegnung für ihn bedeuteten. Er war ein Mann Gottes, der vorbereitet war, und Gott rief ihn, obwohl er noch jung war, dazu auf, vorbereitet zu sein. Und er wollte ihn als einen Mann des Herrn in seinem Plan gebrauchen. Tatsächlich erzählt Gott Samuel eine herzzerreissende Geschichte des Gerichts. 

Viertens, die Schmerzen in der Berufung Gottes.

 Welche schwierige Botschaft hat Samuel von Gott gehört? Lesen wir gemeinsam die Verse 12 bis 14: «An dem Tage will ich über Eli kommen lassen, was ich gegen sein Haus geredet habe; ich will es anfangen und vollenden. Denn ich hab’s ihm angesagt, dass ich sein Haus für immer richten will um der Schuld willen, dass er wusste, wie seine Söhne sich schändlich verhielten, und hat ihnen nicht gewehrt. Darum habe ich dem Hause Eli geschworen, dass die Schuld des Hauses niemals gesühnt werden solle, weder mit Schlachtopfern noch mit Speisopfern.» Gottes Ruf war für Samuel sehr schmerzhaft. Gott sagte zu Samuel, dass Er Eli gründlich richten würde. Eli war sich der Sünden seiner Söhne bewusst, aber er hielt sie nicht auf, und das Ende seiner Sünden war das Gericht des Hauses Eli und der Tod seiner beiden Söhne. Weder mit Schlachtopfern noch mit Speisopfern konnten die Sünden des Hauses Eli sühnen. Samuels Stellung war sehr peinlich. Als Prophet musste Samuel nun das Evangelium predigen. Gottes Botschaft war jedoch sehr schmerzhaft und bedrückend. Ein Prophet muss jedes Wort ohne Kompromiss predigen. Wir müssen nicht nur die Worte des Segens, sondern auch die Worte des Gerichts durch Gottes Botschaft predigen. Samuel hat das Wort Gottes nicht einmal dem Priester Eli ordentlich verpackt. Obwohl seine Worte für den Priester ein Schock und ein grosser Schmerz hätten sein können, predigte er Gottes Wort so, wie es war. Eli nahm auch das Gericht Gottes für sein Haus an. Er gehorchte dem Willen Gottes. «Es ist der Herr; er tue, was ihm wohlgefällt.» (V. 18) 

 Was tat der Herr, als Samuel erwachsen wurde? Lesen wir gemeinsam Vers 19: «Samuel aber wuchs heran, und der Herr war mit ihm und liess keines von allen seinen Worten zur Erde fallen.» Samuel hörte Gottes Wort und tat es, wie Gott ihm sagte. Er empfing Gottes Wort und predigte es, wie es war, aber er benutzte es nicht für seine eigene Habgier oder seinen persönlichen Vorteil. Als Prophet benutzte er das Wort Gottes nicht als Werkzeug, um seinen eigenen Ruhm zu erlangen, noch verzerrte oder verdrehte er das Wort Gottes. Er war nur ein Werkzeug Gottes für Gott. Er gehorchte dem Wort gründlich und predigte es im ganzen Norden und Süden Israels. Er wuchs gottwürdig auf. Gott offenbarte Samuel selbst in Silo. (V.21.22) Er war ein Knecht Gottes, der sich selbst als Werkzeug Gottes hingab. Gott war bei Samuel und half ihm und half ihm auf dem rechten Weg. Samuels Worte verbreiteten sich in ganz Israel. (4.1a) Die Hungersnot des ungehörten Wortes des Herrn ist vorüber. Das Wort war keine Seltenheit oder etwas Besonderes mehr.

 Gott lässt sein sündiges Volk nicht im Stich, selbst in den dunkelsten Zeiten, wenn alle ziellos umherirren. Gott ist Liebe. Inmitten seiner Disziplin vergisst er nicht seine Barmherzigkeit. Ein liebender Gott bleibt bei seinem Volk inmitten seiner Sünde, auch wenn es sein Wort verlassen und sich entschieden hat, nach seinem eigenen Willen zu leben. Gottes Licht erlischt nicht inmitten der Sünde. Der Gott der Hoffnung sucht und beruft einen Mann, Samuel, auch heute noch. Er ist immer auf der Suche nach einem Menschen, der auf sein Wort reagiert, der zuhört und gehorcht. Er erweckt auch einen Menschen wie Samuel, um das Evangelium zu verkünden. Es gibt Schmerz in Gottes Berufung. Aber Gottes Ruf ist immer vollkommen. Wir beten, dass Gott durch uns wirkt, um seinen Plan zu erfüllen. Heute kommt der Herr durch diesen Gottesdienst zu uns und ruft uns beim Namen. Hören wir die Stimme des Herrn, die uns ernsthaft und ängstlich beim Namen ruft? Jetzt müssen wir antworten: «Siehe, hier bin ich! Rede, denn dein Knecht hört.» Ich bete, dass Gott uns alle wie Samuel segnet. Ich bete, dass das Evangelium durch uns an allen Schweizer Universitäten und in der Welt bezeugt wird. Ich bete, dass alle Generationen X, Y, Z und Alpha den Herrn annehmen und gerettet werden. Möge Gott uns helfen, dass wir alle gesegnet werden wie Samuel. Ich bete, dass Gott uns und unsere Gemeinde für jede Generation gebrauchen möge.

«Da kam der Herr und trat herzu und rief wie vorher: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört.» 

Halleluja, Amen.